„Cold Hot Plumbs“
(Castle Face Records)
Es hat sich nicht viel geändert: John Dwyers Arbeitseifer ist immer noch Legende, will man dem Netz glauben, dann werkelt der Labelboss von Castle Face Records zeitgleich in mehr als zehn Projekten, von denen die Elektrobluesformation Thee Oh Sees noch das bekannteste ist. Alle anderen nutzt der Mann nach eigener Aussage, um seinen zahlreichen Passionen und Interessen zu frönen. Für Damaged Bug benötigt er dabei den kleinsten Bewegungsradius, er vergräbt sich hinter heimischen Gerätschaften und bastelt an einem Sound zwischen Psychrock und synthetischem Post-Punk. Im vergangenen Jahr erschien mit „Hubba Bubba“ das Debüt, nun läßt er diesem das vorliegende Album folgen. Dem ersten Eindruck nach ist „Cold Hot Plumbs“ etwas weniger eingängig als der Vorgänger geworden, die Melodien sind etwas mehr in den Hintergrund getreten und machen einmal mehr der Experimentierfreude und Verspieltheit Dwyers Platz. Drumcomputer, Billigsynthies, psychedelisch schlingernde Gitarren- und Orgelsequenzen, vielschichtig, überdreht und versponnen – es scheint, als hätte er seinen Spaß gehabt an der Entstehung der Platte. Die 80er dominieren den Gesamteindruck ein weiteres Mal, sehr perkussiv und mit viel Bass springt Dwyer von einer Idee zur nächsten. So chaotisch wie beim mächtig hämmernden „Cone“ wird es zwar selten, dennoch wirkt alles noch eine Spur ungeordneter und den straighten Wave von einem Song wie dem letztjährigen „Eggs At Night“ findet man nur noch ansatzweise. Liebhaberstücke also, interessehalber abzugeben – das ist doch auch schon was. http://www.castlefacerecords.com/