Damaged Bug
„Hubba Bubba“
(Castle Face Records)
Man sagt Männern ja gern nach, dass sie jede Art von extremer beruflicher Konzentration mit dem größtmöglichen Gegensatz auszugleichen versuchen, um Körper und Geist aus der drohenden Schieflage wieder zu gesunder Balance zu verhelfen. Deshalb spielt der leidenschaftliche Molekularbiologe nach Feierabend im stickigen Probenkeller ebenso leidenschaftlichen Death-Metal, der Grundschullehrer schreibt sich einmal jährlich auf die Rekrutierungsliste für ein nordkoreanisches Militarycamp und der promovierte Chefchirurg landet nicht selten zusammen mit Johnny Walker in den Armen einer in die Jahre gekommenen Edelhure. Jedem wie’s gefällt. Von John Dwyer sind Ausfälle dieser Art nicht bekannt, man weiß nur, dass er hauptamtlich bei seiner Band Thee Oh Sees den brettharten Bluespunk gibt, der nicht nur ihm, sondern auch dem Zuhörer einiges abverlangt. Unter dem Pseudonym Damaged Bug hat Dwyer nun ein Album ganz ohne jede Gitarre, dafür mit reichlich Perkussion und feinster Elektronik verfertigt und diesem Solodebüt den hübschen Namen „Hubba Bubba“ gegeben, das Cover ziert ein illuminiertes Flugzeugcockpit mit Aufstellrähmchen und neckischer Hanfduftpflanze. Von Albernheit dennoch keine Spur, die Synthesizer spotzen und bratzen zum mehrheitlich trockenen Analogbeat, mal ohne und mal mit der leicht angenervten, nöligen Stimme des Kaliforniers. Die Stücke stehen in bester Postpunk-Tradition nahe bei Devo und Gang Of Four – hier scheinen sie mit dunklem Gewummer direkt im Maschinenraum eines rostigen Öltankers aufgenommen („Rope Burn“), dort zirpen sie leicht und fast gutgelaunt („Eggs At Night“). Der Anteil an Psychedelia ist kein kleiner, dafür sprechen schon Titelnamen wie „SS Cassidinea” und “Catastrophobia”, eine Platte, die ungemein Spaß macht und wer will, darf auch ein bisschen tanzen.
Der Komplettstream des Albums ist bei Youtube zu hören.
„Hubba Bubba“
(Castle Face Records)
Man sagt Männern ja gern nach, dass sie jede Art von extremer beruflicher Konzentration mit dem größtmöglichen Gegensatz auszugleichen versuchen, um Körper und Geist aus der drohenden Schieflage wieder zu gesunder Balance zu verhelfen. Deshalb spielt der leidenschaftliche Molekularbiologe nach Feierabend im stickigen Probenkeller ebenso leidenschaftlichen Death-Metal, der Grundschullehrer schreibt sich einmal jährlich auf die Rekrutierungsliste für ein nordkoreanisches Militarycamp und der promovierte Chefchirurg landet nicht selten zusammen mit Johnny Walker in den Armen einer in die Jahre gekommenen Edelhure. Jedem wie’s gefällt. Von John Dwyer sind Ausfälle dieser Art nicht bekannt, man weiß nur, dass er hauptamtlich bei seiner Band Thee Oh Sees den brettharten Bluespunk gibt, der nicht nur ihm, sondern auch dem Zuhörer einiges abverlangt. Unter dem Pseudonym Damaged Bug hat Dwyer nun ein Album ganz ohne jede Gitarre, dafür mit reichlich Perkussion und feinster Elektronik verfertigt und diesem Solodebüt den hübschen Namen „Hubba Bubba“ gegeben, das Cover ziert ein illuminiertes Flugzeugcockpit mit Aufstellrähmchen und neckischer Hanfduftpflanze. Von Albernheit dennoch keine Spur, die Synthesizer spotzen und bratzen zum mehrheitlich trockenen Analogbeat, mal ohne und mal mit der leicht angenervten, nöligen Stimme des Kaliforniers. Die Stücke stehen in bester Postpunk-Tradition nahe bei Devo und Gang Of Four – hier scheinen sie mit dunklem Gewummer direkt im Maschinenraum eines rostigen Öltankers aufgenommen („Rope Burn“), dort zirpen sie leicht und fast gutgelaunt („Eggs At Night“). Der Anteil an Psychedelia ist kein kleiner, dafür sprechen schon Titelnamen wie „SS Cassidinea” und “Catastrophobia”, eine Platte, die ungemein Spaß macht und wer will, darf auch ein bisschen tanzen.
Der Komplettstream des Albums ist bei Youtube zu hören.