Mit zwei weniger schönen Siegen endete gestern die Rally Dakar in Chile. „Monsieur Dakar“ Stéphane Peterhansel, zuletzt Führender der Gesamtwertung, ließ seinen Teamkollegen Joan Nani Roma an einer Stelle passieren und schenkte ihm so den Sieg. Dritter wurde Teamkollege Nasser Al-Attiyah.
Zuvor hatte Teamchef Sven Quandt seine Fahrer Peterhansel und Al-Attiyah nach den Parforceritten in ihren Mini All4 Racing angemahnt, nicht volles Risiko zu fahren und stattdessen den Dreifach-Triumph des deutschen X-raid-Teams im Auge zu behalten. Giniel de Villiers und sein deutscher Beifahrer Dirk von Zitzewitz holten sich mit Rang vier im Toyota Hilux mehr als einen Achtungserfolg.
Keinen „echten“ Sieg gab es auch in der Lkw-Wertung. Sie war bis zum Schluss durch das Duell zwischen Gerard de Rooy im Iveco und Andrey Karginov spannend geblieben. Nachdem der Niederländer in einer Passage an einem liegengebliebenen Pkw gerade noch so vorbeikam, musste der Russe mit seinem breiteren Kamaz das Hindernis erst einmal aus dem Weg räumen. Die dabei verlorene Zeit forderte er als geleistete Hilfe am Ende wieder ein – und gewann durch die gutgeschriebenen Minuten. Eduard Nikolaev in einem weiteren Kamaz wurde Dritter.
Ehrlich verdient, weil aus eigener Kraft eingefahren, waren die Siege in der Motorrad- und in der Quadwertung. Favorit Marc Coma, der im vergangenen Jahr verletzungsbedingt nicht starten konnte, gewann souverän seine vierte Dakar. Jordi Viladoms komplettierte den zwölften Triumph für KTM. Dritter wurde Olivier Pain auf Yamaha, während sich Vorjahressieger und Teamkollege Cyril Despres nach einer bravourösen Aufholjagd mit dem undankbaren vierten Rang zufrieden geben musste.
Für den ersten Dakar-Titel eines Chilenen, und das auch noch vor heimischer Kulisse, sorgte Ignacio Casale. Der Yamaha-Fahrer nutzte das frühe Ausscheiden des Top-Favoriten Marcos Patronelli und gewann das Quadklassement vor Rafal Sonik (Yamaha) aus Polen und dem Niederländer Sebastian Husseini auf Honda.