Dactylogyrus und Gyrodactylus

Wenn man den Belag der Kiemen eines Fisches unterm Mikroskop untersucht – wobei sich hierfür Fische eignen, die nur unter wenig natürlichen Verhältnissen gehalten wurden – dann kann man in vielen Fällen im Präparat einen Organismus erkennen, der sich in langsamen Bewegungen hin und her windet. Auffällig sind dabei zwei schwarze Augenpaare auf den vierzipfligen Köpfen der Parasiten. Das sind die Dactylogyrus-Arten, Würmer, die sich an einen Wirt festsaugen und eine Länge zwischen 0,5 und 1 mm erreichen. Sie können daher mit bloßem Auge gesehen werden. Ein Haftapparat, bestehend aus einer Scheibe und zwei großen davon ausgehenden zentralen Haken sowie zahlreichen Randhäkchen, lässt den Saugwurm Halt an geschützten Stellen wie den Kiemeninnenseiten finden.

Es ist scheinbar normal, dass jeder Fisch ein paar dieser Parasiten mit sich herum trägt, ohne davon krank oder geschwächt zu werden. Allerdings haben zu viele dieser Würmer in den Kiemen zur Folge, dass der Fisch im Wasser nicht mehr richtig atmen kann. Die dicht besetzten Kiemendeckel stehen dann ab, und Atemnot tritt ein. Die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung von Warmwasserfischen durch Dactylogyrus hat sich als eher gering erwiesen, vielmehr sind heimische Kaltwasserfische unserer Breitengrade von diesem Parasit gefährdet.

Die Würmer vermehren sich durch Eiablage, und zwar sehr schnell. Innerhalb weniger Wochen kann so aus einem Häufchen dieser Parasiten eine ganze Kolonie entstanden sein, die den Kiemenbereich eines Fisches komplett ausfüllt.

Es gibt mehrere Unterarten der Gattung Dactylogyrus, deren Unterscheidung voneinander für einen Aquarianer aber nicht zwingend wichtig sein muss. Auch hier stellt das Kochsalzbad wieder eine verlässliche Lösung dar. Die Konzentration des Salzes sollte hier 1 bis 2,5% betragen, also 10 bis 25g Kochsalz gelöst in 1 Liter Wasser. Dass die Spanne der prozentualen Konzentration übrigens mit 1,5% so weit ist, hat seinen Grund: Innerhalb dieses Bereiches liegt für jede Aquariumsfischart irgendwo der optimale Wert, aber dieser ist nicht für alle gleich. Vor allem höhere Konzentrationen können sich auf manche Arten problematisch auswirken. Deswegen sollten die Fische während des Badens auch genau beobachtet werden, bei der Einnahme einer Seitenlage müssen sie aus dem Bad sofort entfernt werden. Die Dauer des Bades sollte 10 bis 15 Minuten betragen, bei schwacher Konzentration des Kochsalzes darf es auch noch bis zu 20 Minuten dauern.


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