D1-Frust (Teil 3 und Schluß) Was wir daraus lernen sollten?


Es gibt Kunden die möchten gerne das bestmöglichste Netz nutzen, auch wenn es etwas teurer ist. Was aber wenn die Preise hoch und die Leistungen nicht immer als “angemessen” wahrgenommen werden? Wenden sich bestimmte Kundengruppen von der mobilen Telekom ab oder trügt das Bild?

Foto Sendemast Fuchsstadt Quelle www.slideshine.de/7938

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Schaut man sich aktuelle Angebote im Netz an, fällt langsam auf, daß immer mehr Händler und Provider ihren Kunden lieber Vodafone-D2, E-Plus/BASE oder das Netz von o2 anbieten. Gehen die Kundenzahlen zurück oder kühlt sich der überhitzte Markt nur ein wenig ab?

Discounter wie Maxxim (powered by Drillisch) wechseln offen von D1 zu o2. Daß bestehende Kunden gleich mitportiert werden, hätte gerade noch gefehlt, findet aber so krass nicht statt. Bei gleichem Produktnamen werden jetzt o2 SIM-Karten (statt bisher D1) ausgegeben, selbst die “teuren” Düsseldorfer von vodafone D2 sind auf einmal voll auf den Discount-Zug aufgesprungen, doch das ist ein anderes Thema.

Spät hat der ServiceProvider Mobilcom-Debitel  den Trend der Zeit erkannt: Klare überschaubare Tarife und monatliche Kündigungsfristen. Derzeit läuft eine gigantische Werbekampagne für das Free-Angebot. Doch geht man in den Laden, müssen die Verkäufer kleinlaut einräumen: Der neue Tarif ist im D1-Netz (noch) nicht erhältlich.

Die Message scheint klar: Die Deutsche Telekom will die Mobilfunktarife nicht ins Bodenlose sinken lassen, sie fürchtet nichts mehr, als künftig nur als “einfache” Datenpipeline übrig zu bleiben, wo am Ende nichts als der Preis zählt und die Kunden permanent wechseln würden.

Doch eins muß den Bonnern endlich klar sein: Man darf ruhig etwas teurer sein, dafür muß die gesamte Leistung aber für jeden täglich spürbar deutlich besser sein!

Also: Supergutes Netz, auch im hintersten Einödbauernhof und im Tiefkeller von Parkhäusern, Kneipen und Diskotheken oder auf Firmengeländen!

Dazu eine top geschulte Hotline, die nicht alleine versucht, den hilfesuchenden Kunden neue Dienste und Karten zu verkaufen, die der Kunde am Ende gar nicht will oder schlicht nicht braucht, sondern einen Hotline, die ihre Kunden versteht und deren Probleme wirklich löst und seien sie noch so skuril oder kompliziert.

Ja, das kostet Geld, das ist klar. Diese Lektion müssen die Kunden, die nur sinkende Preise kennen, endlich lernen.

Aber wehe, wenn es am Ende den Kunden viel Geld kostet, der Kunde davon aber rein gar nichts hat. Dann ist viel Porzellan zerschlagen, dessen Reparatur ein Vielfaches kostet.

Noch können sich die Bonner D1-Funker auf Testsiegen und einem im Grunde wirklich guten Netz ausruhen. Aber viele Kunden sind längst verunsichert oder enttäuscht und bereits auf dem Absprung. Und verlorene Kunden zurück zu bekommen ist aufwendig und vor allen Dingen teuer.

Wenn der Kunde erst mal merkt, daß er nur zwischen Pest und Cholera wählen kann, dann entscheidet nur noch der Preis. Mit sinkenden Preisen gerät eine Spirale in Gang, die uns schneller italienische Netzverhältnisse (= permanent überlastet) bescheren kann, als uns lieb ist.


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