Verlag: rowohlt, Preis: 9,99€, Seiten: 432
Die Erde steht still, wenn Engel lieben. «Am Anfang ist da ein Junge, mitten im Wald. So alt wie ich, um die sechzehn, siebzehn. Dabei sehe ich ihn nur von hinten. Ein orangefarbenes Licht erhellt den Himmel. Die Luft ist voller Rauch. Als ich auf ihn zugehe, knackt ein Ast unter meinen Füßen. Er hört mich, wendet sich langsam um. In einer Sekunde werde ich sein Gesicht sehen. Genau da verschwimmt die Vision. Ich blinzle und er ist weg.» Clara ist anders als all die anderen Mädchen auf der Highschool: Ihre Mutter ist ein Nephilim. Auch in Claras Venen fließt Engelsblut. Mit übernatürlichen Kräften ausgestattet, wird sie selbst zu einem Schutzengel werden. Vorausgesetzt, sie besteht ihre Bewährungsprobe. Doch die ist schwieriger als erwartet: Clara muss sich entscheiden - zwischen Himmel und Hölle, zwischen Christian und Tucker ...
Das Cover ist an sich sehr schön gestaltet. Auch das Mädchen, welches im Wald steht passt wirklich gut zur Geschichte und soll wohl Clara darstellen. Was mir allerdings nicht so gut gefällt ist das Kleid, das sie trägt, da es einfach nicht erwähnt wird und auch unvorstellbar ist in so einem Kleid im Wald zu stehen. Das ist aber auch der einzige Makel.
Cynthia Hands Schreibstil ist einfach und flüssig zu lesen. Man kann sich somit wirklich gut in die Geschichte finden, sodass die Seiten einfach nur so dahin fliegen. Doch das war Anfangs auch irgendwie das einzig positive. Die Geschichte war nämlich wirklich 0 8 15 mäßig, nach dem Motto: Mädchen ist Engel, Mädchen hat Aufgabe, Mädchen verliebt sich in Jungen, den sie retten soll.
Zudem kam noch etwas, was ich wirklich gewöhnungsbedürftig fand. Engel sprechen Engellisch. Irgendwie fand ich das Wort so unpassend, dass es vermutlich bei mir nicht so rüber gekommen ist, wie es sollte, sondern einfach lächerlich war.
Auch danach konnte mich die Geschichte nicht wirklich überzeugen, wieder war es irgendwie vorhersehbar, denn: Der ach so tolle Junge hat eine Freundin, die Clara natürlich hasst.
Doch dann wurde die Geschichte eigentlich total spannend, da noch andere Leute in's Spiel kamen, die das ganze wieder Wett gemacht haben. So auch Claras Bruder, den ich schon von Beginn an mochte. Er hat eine lockere Art und ist irgendwie total lustig. Doch wegen Clara müssen sie umziehen, denn Clara hat eine Vision, die schon im Klappentext verraten wird. Das finde ich eigentlich recht passend, da man ja erst nicht weiß, wie das alles zusammenhängt. Doch dann erfährt man, dass die Vision immer klarer wird und Clara entdeckt, dass sie dafür woanders sein muss. Und so ziehen sie weg.
Clara nimmt das zwar nicht ganz so locker, aber sie zeigt es nicht. Ich fand sie einfach toll! Sie war mutig und lustig und keine kleine Göre, die in Selbstmitleid versinkt, da das Leben ja soooooo schwer ist. Nein, sie nahm es mit Humor und hat auch gleich neue Freunde gefunden. Natürlich waren nicht alle nett zu ihr, so passierte es, dass sie zu den "normalen" und nicht zu den "angesagten" Leuten zu gehören. Allerdings machte ihr das wohl herzlich wenig aus.
Und auch im weiteren Verlauf blieb die Geschichte wirklich spannend, beziehungsweise wurde spannend.
Ich konnte mich gar nicht mehr losreißen, da die Geschichte einfach eine so tolle Wendung nahm und ich einfach mitfiebern musste.
Beim Ende passte einfach alles. Die Geschichte war in sich beendet, doch es blieben Fragen für den zweiten Teil übrig, sodass man sich darauf freuen kann. Und das tue ich jetzt auch!
Ein schlechter Start, doch ein guter Mittelteil und ein perfektes Ende, mit dem das Buch dann nochmal vollends überzeugen konnte.