Cyberangriff auf die Ukraine

Man sehe sich die Schlagstöcke der Demonstranten an. Allesamt gleicher Farbe, gleicher Länge und gleichen Gewichts. Diese Holzprügel stammen allesamt aus ein und derselben Werkstatt. Und es sind tausende, ebenso wie bei den baugleichen Flaggen, die alle schwenken. Eine spontane Demonstration also? Daran glauben nicht einmal die Demonstranten selbst

ko geklitschtDenn sie wurden bezahlt für ihr Engagement. So erhielten in der Ukraine finanzschwache Bevölkerungsteile wie Studenten, Arbeitslose und Drogenabhängige 25 Euro auf die Hand, um für die EU bei den Protesten in Kiew die Sau rauszulassen. Zudem wurden alle sozialen Netzwerke benutzt, um die Proteste weiterhin anzuheizen. Die EU führt einen Informationskrieg gegen die Ukraine, einen Cyberwar. Igor Neschdanow ist Experte für derartige Informationskriege und gehört der russischen Denkfabrik ‘Labor für perspektivische Entwicklungen’ an. Er enthüllte unlängst auf ‘Stimme Russlands’ die Hintergründe dieser angeblichen Volksbewegung:

„Nach dem 9/11-Anschlägen begannen die USA, aktiv ein Anti-Terror-System aufzubauen. Dieses System soll Daten aus verschiedenen Quellen kombinieren. In der ersten Phase wurden Daten zu Grenzübertritten, Telefonanschlüssen, Bankkarten-Zahlungen sowie gebuchten Flug- und Bahntickets akkumuliert. Hinzu kamen später alle vorhandenen elektronischen Angaben zu Autotransporten, Immobilienkauf und Eintrittskarten für Unterhaltungs-Veranstaltungen. Im Moment funktioniert das System aktiv. Dessen Weiterentwicklung ist das Geheimdienstprogramm Prism.”

Von der Massen- Observation hin zur Massen- Manipulation ist es nur ein kleiner Schritt. Dabei greifen Geheimdienste bevorzugt auf die sozialen Netzwerke der angegriffenen Staaten zurück, um die dort vorherrschenden sozialen Spannungen zu analysieren und um die Bevölkerung durch geschickte Psychologie und Demagogie gegen ihre eigene Regierung aufzuwiegeln. Hierzu nochmals Neschdanow:

„Als man im Jahr 2010 zum Schluss gelangte, dass diese Domäne aussichtsreich ist und wichtige Ergebnisse bringt, wurden parallel zwei weitere Projekte gestartet. Es geht um die für Forschung und Entwicklung zuständige Pentagon-Behörde DARPA sowie um ein FBI-Projekt mit dem Ziel, soziale Netzwerke im Interesse des Staates zu instrumentalisieren. Es gibt mehrere Forschungsgebiete in diesem Zusammenhang. Erstens geht es darum, Krisensituationen zu erkennen. Anhand dieser Angaben wurde analysiert, ob potentielle Gefahren bestehen und soziale Krisen drohen. Zweitens wurden stabile soziale Gruppen unter die Lupe genommen. Wie sich herausstellte, können sie auch im Ausland genutzt werden, um soziale Spannungen und aktuelle Probleme dort zu betrachten. Derzeit kommt dieses System aktiv zum Einsatz. Ursprünglich stand es dem U.S. Cyber Command zur Verfügung, nun ist die NSA dafür zuständig.“

Dass dies gut funktionierte, zeigen die ersten beiden Versuche, dieses Instrument mit Hilfe des Arabischen Frühlings auf seine Tauglichkeit hin zu prüfen. Der erste Testlauf fand in Tunesien statt, mit vollem Erfolg. Der nächste erfolgte in Libyen, ebenfalls mit Erfolg. Jedoch die Welt – sie schläft nicht. Nach dem Libyendesaster war allen Staaten klar, wie der Hase läuft. In Syrien war der Erfolg daher bereits wesentliche geringer und kam schlussendlich völlig zum Erliegen. Ungefähr 90 Prozent aller Syrer stehen geschlossen hinter Assad. Nicht, weil sie ihn so liebhaben, sondern weil er sie nicht umbringt, im Gegensatz zur Opposition. Dass nun in der Ukraine ein weiterer Versuch unternommen wird, fremde Bevölkerungen durch Manipulation für Angriffe gegen den Staat zu missbrauchen, darf wohl eher als hilfloser Versuch gewertet werden, der künftig noch weniger Aussicht auf Erfolg haben wird. Denn wirksame Instrumente für Gegenmaßnahmen sind bereits vorhanden, wie Neschdanow bekannt gab:

„Wir haben entsprechende Algorithmen und Technologien entwickelt. Nun arbeiten wir an einer Software mit komplexer Wirkung. Es geht darum, eine Informations-Attacke zu erkennen, Anfälligkeiten des Opponenten zu finden und Wege zu bestimmen, um diese Anfälligkeiten auszunutzen. Schließlich soll ein Produkt zustande kommen, um sich gegen Informations-Attacken von außen zu wehren. Dabei sollen nicht nur die eigentlichen Angriffe, sondern auch die Vorbereitungen darauf erkannt werden. Das wurde bereits an einigen realen Beispielen getestet.“

Mit Klitschko an der Spitze könnte man tatsächlich von einer Art Boxeraufstand sprechen. Nur dass Dr. Eisenfaust nicht an dessen Spitze steht, sondern vielmehr an unsichtbaren Fäden hängt, ohne es selbst zu merken. Da mag manch einer denken: „Boxer, bleib bei deinen Handschuhen.“ Oder eben: „Knast für Klitschko.“

Quellen:

  • Stimme Russlands
  • William Engdahl


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