Der weltgrößte Online-Händler Amazon hatte für den vergangenen "Cyber Monday" jede Menge großer Rabatte in Aussicht gestellt. Mit bis zu 70 Prozent weniger für Spielkonsole und andere Elektronikprodukte lockte auch der Shop für deutschsprachige Regionen Amazon.de. Doch wie tausende Beschwerden in den Foren des Unternehmens und auf dessen Facebook-Seite zeigen, war das versprochene Shopping-Event für die meisten Kunden eine Nullnummer.
In über 1.000 Kommentaren beschweren sich Kunden darüber, dass sie leer ausgegangen sind. Anstelle dauerhafter Rabatte habe der Händler zahlreiche Aktionen nur auf "wenige" Stück beschränkt. Einige davon sollen bereits "Sekunden" nach dem Verkaufsstart um 10 Uhr Morgens vergriffen gewesen sein.
"Es geht nicht um ein paar Euro die man sparen konnte. Es geht darum dass man sich hier absolut verarscht vorkommt. Die Aktion wird wochenlang beworben. Auch noch unter dem Motto "hier ist jeder ein Gewinner" und dann ist jeder Artikel spätestens nach 5 Sekunden ausverkauft! Das hatte Gewinnspiel-Charakter und hätte auch so beworben werden müssen. Bei einer Frist von zwei Stunden rechnet doch keiner damit dass man nicht mal Sekunden Zeit hat", meint etwa Patrick S. über Amazons Verkaufsaktion und gibt damit die Stimmung zahlreicher verärgerter Kunden wieder.
Während die hunderten Negativkommentare immer wieder von Nutzern durchbrochen werden, die sich über den Zorn der enttäuschten Konsumenten mokieren, werfen andere Amazon wiederum vor, das Problem zu beschwichtigen, in dem man Negativkommentare lösche. So schreibt Harry P. etwa, dass "Amazon schon den ganzen Nachmittag Negativ-Kommentare über den Cyber-Monday auf seiner Seite" löscht. "Das nenn ich erst recht mies!"
Andere halten sich kürzer und äußern ihren Gram in Gleichungen: "Cyber Monday = Kundenverarschung", schließt Hansi H. Arthur H. übt sich indes in Friedensschlichtung und weist auf die Fehlbarkeit eines Unternehmens hin: "Meine Güte... Das war halt die erste Aktion was Amazon.de gebracht hat und das ist in die Hose gegangen."
Für besonderen Unmut sorgte unter den Konsumenten nicht nur, dass die meisten attraktiven Angebote sofort vergriffen waren, sondern auch der Umstand, dass der "Cyber Monday" bei Amazon.com für US-Kunden deutlich großzügiger ausfiel. Amazon.de wird vorgeworfen, lediglich "Lockangebote" kreiert zu haben.
Gegenüber dem Nachrichtenportal Meedia hieß es von Seiten einer Amazon-Sprecherin, man habe "für die von unseren Kunden gewünschten Produkte am Cyber Monday die bestmöglichen Rabatte realisiert" und biete diese in "größtmöglicher Anzahl" an. "Da viele Tausende Kunden die Angebote direkt in den ersten Sekunden zum Start der jeweiligen Aktionen wahrnehmen und kaufen, sind die Produkte erwartungsgemäß sehr schnell vergriffen."
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