CSU plant bundesweiten Wahl-Antritt – Stößt Seehofer Merkel vom Thron?

Von Politropolis @sattler59

Möglicherweise wird die CSU bei den nächsten Bundestagswahlen als eigenständige konservative Partei antreten. Die Schwesterpartei der CDU, deren Antritt bisher auf Bayern beschränkt war, erwägt nach Aussagen gut unterrichteter Kreise den Antritt auf Bundesebene. Der Grundstein zu diesem Vorhaben sei während einer Tagung der Hans-Seidel-Stifung in Wildbad Kreuth gelegt worden.

Foto: Will Horst Seehofer die Parteienlandschaft aufmischen? Foto: ©  Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license. – by Ralf Roletschek / Wikipedia

“Seit ihrer Gründung am 11. April 1967 betreibt die Hanns-Seidel-Stiftung politische Bildungsarbeit mit dem Ziel – wie es in der Satzung heißt – die “demokratische und staatsbürgerliche Bildung des deutschen Volkes auf christlicher Grundlage” zu fördern. “ (1)
Später sei dieser Gedanke während der Anfangskrisen der “Großen Koalition” in einer internen Arbeitsgruppe weiterentwickelt worden. Es gärt schon lange in der CSU.

Unzufrieden mit konservativer Profillosigkeit

Man ist mit der allgemeinen Annäherung an Positionen der SPD mehr als unzufrieden und fürchtet um das Profil und den Verlust der konservativen Wählerschaft. Desweiteren seien zahlreiche konservative Funktionäre und ehemalige CDU Stammwähler zur AfD übergewechselt. Die AfD sei jedoch “rechts und populistisch” (das schreibe auch die Berliner Zeitung) – dem wolle man nach bayrischem Vorbild ein konservatives, anerkannt demokratisches politisches Angebot entgegensetzen.

CSU Mandatsträger  in Kommunen  – bald auch in Bundesländern?

Was wenige wissen – schon heute habe die CSU kommunale Mandatsträger ausserhalb Bayerns. Zahlreiche Kommunalpolitiker, die mit der Linie ihrer CDU-Verbände vor Ort nicht einverstanden seien, hätten um die Aufnahme in die Schwesterpartei CSU nachgesucht. Gerade steht auch in Niedersachsen ein Wechsel an. Der Ex-Ministerpräsident David McAllister amtiert zwar noch als führender Mann der CDU Niedersachsens, will aber jetzt nach 16 Jahren von Hannover nach Brüssel wechseln. “Geheimfavorit unter den möglichen Nachfolgern: ein Mann mit CSU-Parteibuch” schreibt die Welt.de vor wenigen Tagen. (2) Oliver Junk ist derzeit Oberbürgermeister in Goslar. Die Niedersachsen-Union sei bisher (noch) sehr an diesem Kandidaten interessiert. Ob es sich vor dem Hintergrund der jüngsten Pläne der CSU ggf. um einen “politischen Trojaner” als Vorbereitung eines flächendeckenden Antritts der CSU handelt, darüber darf nun spekuliert werden.

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Quellen – weiterführende Links

Foto: Horst Seehofer: This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license. Attribution: Ralf Roletschek/ Wikipedia

(1) Hans-Seidel-Stifung: Bildung des Deutschen Volkes auf christlicher Grundlage
(2) Welt.de: Mac ist weg – beerbt ein CSU-Mann McAllister?
Berliner Zeitung: Studie: AfD ist rechts und populistisch