Schon komisch.
Da wird das letzte Album Jacob Faurholts erst jetzt offiziell in Deutschland veröffentlicht und schwupps kommt er mit einem neuen Projekt um die Ecke. Crystal Shipsss hat aber nichts zu tun mit den intimen, behaglichen, aber doch kargen Folksongs auf "Dark Hours".Vielmehr sucht sich Faurholt auf "Yay" ganz neue Wege. Verwunschen, verspult und immer mit jeder Menge DIY-Gefühl vagabundiert er durch 10 Stücke, von den die meisten nach knapp zwei Minuten schon wieder vorbei sind.
Es sind kleine Lo-Fi-Verrücktheiten, die trotz oder gerade wegen ihrer kindlichen Kurzweiligkeit im Ohr bleiben. Nicht lange, aber immer lange genug, um sich noch einen weiteren Durchgang von "Yay" zu gönnen.Da ist die Single "Smile", die das Ohr ungewohnt rauschhaft umgarnt und dann doch plötzlich wieder verschwindet. Das nachdenkliche "My Dark Slimy Soul", dass sich wie ein Shot aus Zuckerwatte mit Lakritzgeschmack urplötzlich im Genick festsetzt und sein Gespinst für das Folgende noch dichter webt.
Unbeherrscht ist Faurhault trotz aller Experimentierfreunde aber nicht. Die Melodien tauchen nur nicht mehr so früh und unvermittelt auf, ist das Klangbild jedoch in Mark und Bein übergegangen, Man fühlt sich erinnert an das "Lust Lust Lust"-Album der Raveonettes, an The Jesus & Mary Chain, an Petitessen des ersten Album der The Pains Of Being Pure At Heart. Nur fehlt den skizzenhaften Songs vielleicht zuweilen der Halt, hier wäre weniger Konsequenz sicherlich hilfreich gewesen.
Doch auch so bereitet Faurhault einen hübschen kleinen Lückenfüller, der vor allem neugierig macht auf Faurhault selbst. Nimmt man nur die letzten beiden Veröffentlichungen des Wahlberliners und gebürtigen Dänen und seine Umtriebigkeit als Muster, kommt da sicherlich noch eine ganze Menge nach. Mit "Yay" lässt sich das mit Spannung und Experimentierfreude erwarten und so darf dann auch das obligate Video für das heute bei Raw Onion Records erscheinende Album nicht fehlen: