Am 21. Februar hat Crusader Kings 2 das Licht der Welt erblickt. Leider ist der Strategie-Titel von Paradox Interactive ein wenig an unserem Fokus vorbei geschlichen, aus diesem Grund kommt jetzt unsere Review zum Mittelalter-Spektakel.
Der Spielstart:
Nachdem der Titel, mit seiner schlanken Größe, installiert war, habe ich mich natürlich sofort der Kampagne gewidmet. Diese beginnt stets im Jahre 1066 und umfasst rund 400 Jahre, also fast das gesamte Hochmittelalter. Nachdem ich mir ein Land in Europa gewählt habe und den dazugehörigen König spiele, kann ich endlich in das Game eintauchen. Direkt zu Anfang fällt mir das komplexe Interface auf. Hier gibt es etliche Otionen und Informationen. Tiefer im Menü hat der Strategie-Titel sogar Wikipedia-Links auf Lager, damit lassen sich historische Charaktere leicht nachschlagen und beim zocken sogar ein wenig Geschichte pauken.Gespielt wird dann solange wie wir einen rechtmäßigen Erben, für unsere Ländereien stellen können, jedoch nicht länger als 400 Jahre. Können wir mal keinen rechtmäßigen Erben stellen, liegt es jedem Herrscher frei das Erbrecht zu ändern. Dies funktioniert jedoch nur einmal pro, 10 jähriger Herrschaft.
Das Gameplay:
Gesteuert wird das Videospiel, vorwiegend mit der Maus. Zwar sind etliche Optionen ebenfalls über die Tastatur zu erreichen, jedoch ist dies kaum nötig, da in Crusader Kings 2 jederzeit die Zeit angehalten werden kann. Da sind wir auch schon bei einem der tollsten Features des Titels. Um die Übersicht, während den Schlachten zu bewahren und um in Ruhe die zahlreichen diplomatischen Optionen zu nutzen, können wir ständig die Zeit anhalten. Alternativ können wir diese auch unglaublich schnell verstreichen lassen, dies ist beispielsweise sehr vorteilhaft, wenn Spieler Geld ansammeln wollen, oder während einer ausgedehnten Friedensperiode. Auf den Frieden, folgt jedoch meistens der Krieg. Um den zahlreichen Schlachten gewachsen zu sein, war ich stets darauf angewiesen, Truppen aus meinen Ländereien auszuheben. Das Kontingent kann mittels von Gesetzen und neuen Bauten, in den jeweilegen Ländereien, erhöht werden. Auch können Söldner-Armeen gerufen werden. Mehrere Einheiten, können zusammengezoge und zu einer Einheit verschmolzen werden. Steigen die Kosten mal über das Budget, können Truppen auch aufgelöst bzw entlassen werden. Abseits des Kriegsschauplatzes gibt es jedoch einiges an diplomatischem Geschick zu beweisen. So müssen Vasallen bei der Stange gehalten werden, und Bauern von einer Revolution abgehalten werden. Dies geschiet durch Vergünstigungen, Geschenken und Titeln, welche an besondere Charaktere gegeben werden können. Auch zwischenmenschliches muss überwacht werden. So können Geschwister, Kinder und andere Personen eures Hofes verheiratet werden, vorausgesetzt der Besitzer des Gegenstücks ist damit einverstanden. Auf diese Weise lassen sich sogar Bündnisse schließen, welche, bei geschicktem Vorgehen, über mehrere Generationen, die eigene Dynastie zu größerem Reichtum und neuen Ländereien führen. Aber auch Verbündete für die eigenen Kriege, lassen sich auf diese Art gewinnen. Wer lieber hinterhältig vorgeht, kann seine Gegner auch umbringen lassen. In Crusader Kings 2 funktionieren dabei sämtliche Optionen einwandfrei und das Videospiel zeigt sich erstaunlich Bug-Frei, anders als man es von idiversen Games aus dem Hause Paradox Interactive gewohnt ist. Einziger großer Fehler, der mir aufgefallen ist, war die deutsche Sprache. Viele Namen und Aktionen, sind noch mit Platzhaltern versehen. Somit ist die deutsche Lokalisierung längst nicht fertiggestellt. Ebenfalls schade ist es, dass sämtliche Einheiten gleich sind. Heißt es gibt, egal welches Land man zu Anfang gewählt hat, keinerlei Unterschiede. Hier wäre mehr Vieölfalt wünschenswert gewesen. Wer neu in dem Genre, der hochkomplexen Strategie-Titeln, ist, der kann sich in dem ausführlichen Tutorial sorgfältig einarbeiten, ohne dies wirkt das gesamte Spiel unübersichtlich und verwirrend gleichermaßen.
Am Ende des Kapitels, können die erreichten Ziele, mit denen der Geschichte verglichen werden. Dieses Feature ist meiner Meinung nach, sehr interessant und spornt den Spieler ein wenig an.
Die Grafik und der Sound:
Grafisch ist Crusader Kings 2 solide aufgebaut, viele Details darf man allerdings nicht erwarten. Dies ist aber auch nicht nötig, denn Spieler, welche zu dem Titel greifen werden, wollen kein großes Grafikfeuerwerk abfackeln sondern einen komplexen Strategie-Titel spielen. Die musikalische Untermalung ist angenehm und fällt zu keiner Zeit negativ auf. Ganz im Gegenteil, nach einiger Spielzeit blendet man sie eher aus. Zudem enthällt der Titel noch einige Soundeffekt. Befindet ihr euch beispielsweise im Militär-Menü, hört ihr kurz eine paar Pferde traben. Diese Sounds stören ebenfalls nicht, geben dem Titel sogar ein wenig mehr Tiefe.
Mein Fazit:
Crusader Kings 2 ist ein komplexer und ebenso solider Strategie-Titel, mit einem interessanten Setting. Es hat ganz klar einen gewissen Wiederspielwert und kann Fans dieses Genres ganz klar empfohlen werden. Einsteiger, ins Strategie-Genre, benötigen allerdings etwas Eingewöhnung, da der Titel auf dem ersten Blick leicht kompliziert ausschaut. Das Problem mit der deutschen Sprache ist zwar ärgerlich, jedoch mit einer anderen Sprache durchaus umgehbar. Meiner Meinung nach ist Crusader Kings 2 eine Empfehlung wert.