Cross-Triathlon Remchingen 2014

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Am Vortag konnte man sich beim besten Willen nicht vorstellen, welch ein perfekter Tag für einen Triathlon sich anbahnen sollte. Eiskalte 5°C wurden in Altenriet gemessen, dazu ein düster-graues Szenario. Aber wie von den Meteorologen angekündigt, begrüßte uns der Sonntagmorgen mit Kaiserwetter. Wolkenloser, stahlblauer Himmel und stündlich kletternde Temperaturen sorgten dafür, dass ich auf der Laufstrecke schon wieder froh um jeden Becher kühlendem Nass war.

Aber von vorn: Wie in der Vorwoche fuhr ich zusammen mit Christoph Groß, einem talentierten Triathleten der LG Steinlach und (Ex-) Mountainbiker zum Rennen. Er hatte im vergangenen Jahr (seinem ersten Jahr weg vom reinen MTB hin zu Cross-Triathlons) das Kunststück fertig gebracht und als Gesamtzweiter hinter Veit Hönle (TV Mengen) gefinisht. Bei ungleich schlechteren Bedingungen waren die Siegerzeiten 1:20:44 und 1:28:22. Nach einer knappen Stunde Fahrt kamen wir im überschaubaren, verschlafenen Remchingen-Wilferdingen an, holten die Startunterlagen ab und schauten uns das Bad und die Wechselzone an.

Da ich eine der ersten Startzeiten im Volkstriathlon hatte (die Kiddies waren schon zuvor über Min-Distanzen unterwegs), musste ich mich sputen mit Vorwettkampf-Präparation, Warmfahren/-laufen und Wechselzone herrichten. Da Freibad-Triathlons (aus verständlichen Gründen) im Jagdstart-Modus veranstaltet werden, starteten wir (1) 1½ Stunden getrennt und (2) gab es keinen direkten Vergleich “Mann-gegen-Mann” – man musste einfach die ganze Zeit hart gegen sich selbst sein und Vollgas geben.

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Das Freibad wurde speziell für uns geöffnet, war aber trotz der tiefen nächtlichen Temperaturen angenehm warm. Nach ein paar Runden Warmschwimmen, ging’s auch pünktlich um 11:34:00 Uhr los (mit 30-Sekunden-Abständen). Irgendwie hatte ich gar kein Gefühl, wie schnell oder langsam ich unterwegs war, cruiste aber gemütlich durch meine 500 Meter und lief nach 8:00 glatt über die Zeitmessmatte (abzüglich ein paar Sekunden für den Ausstieg und das Laufen aus dem Bad ist das ordentlich, aber man spürte die vergangenen zwei fast schwimmfreien Wochen). Das reichte immerhin noch für die siebtbeste Schwimmzeit des Tages.

Dann aber mit Riesenschritten in Richtung Wechselzone. Wechselzeit (1:30) so la la – die Mädels brauchen durchwegs länger (ist ja aber klar mit Schminken und so…). Und dann ging’s los. Chris hatte mir von der Radstrecke vorgeschwärmt und erzählt, wie er sich im letzten Jahr an die Strecke aus alten MTB-Jugendtagen erinnerte. Es erwartete uns also eine astreine XC-Runde mit allem, was dazu gehört. Leider war ich die Strecke nicht vorher abgefahren (wollte mein Rad nicht schon einsauen und Chris sagte, “das wäre nicht nötig” – Schlingel Du!). Naja, was soll ich sagen? So vorsichtig konnte ich die letzte Abfahrt gar nicht nehmen…dazu hatte ich gerade den letzten verbliebenen Jugendstarter vor mir überholt…als ich mich in einem wilden Slalom durch Bäume hindurch flach legte. Das Wichtigste für mich in diesem Moment: Ist das Rad okay? Dann: Sind die Knochen okay? Passte alles. Also wieder drauf und weiter. Im Rennen merkt man die kleineren Blessuren ja eh’ nicht so. Nachts sollte ich allerdings nicht auf der linken Seite schlafen können, da die Schulter einen ordentlichen Rumpler abbekommen hatte. Plus ein paar Abschürfungen am linken Arm. Das ist ein hübscher Ausgleich zu den Hämatomen am rechten Oberschenkel von Veringendorf am Vor-Wochenende.

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Zumindest kannte ich jetzt die Strecke und ihre Tücken. Ansonsten war das der reine Spaß. Hoch und runter, links und rechts – ein einziges, wildes Zickzack durch den Wald. Dazu angenehm schattig und wirklich gut fahrbar, obwohl die Singletrail-Abfahrten dann doch immer matschiger und tiefer wurden. Nach vier Runden á 5 km ging’s zurück zur Wechselzone (An- und Abfahrt 400 m und nicht wie sonst manchmal mehrere Kilometer). Schneller zweiter Wechsel (zusammen mit Sonja Rapp wohl der schnellste – das Schminken scheint dann beim 2. Mal wegzufallen ;-) ). Und dann war ich froh, dass ich an erster Stelle war, denn so hatte ich das seltene Vergnügen, einen eigenen Führungsradler vor mir zu haben (immer wieder ein geiles Gefühl!). Nach zwei Laufrunden auf extrem hakeligem Kurs (u.a. zwei Hairpin-Turns auf schmalem Radweg) und fast einem Kilometer über Freibad-Wiesen verpasste ich die schnellste Laufzeit leider um 3 Sekunden. Chris hat offenbar extrem effektiv an seinem Laufen gearbeitet und ließ der schnellsten Rad- auch die schnellste Laufzeit folgen und siegte folgerichtig in neuer Streckenrekordzeit. Aber auch als ich 1½ h zuvor mit meiner 1:22:15 die Referenz-Zeit vorlegte war mir schon klar, dass das eine richtig gute Zeit war. Egal wie schlecht die Bedingungen im letzten Jahr waren: Wenn ich nur 1:31 min. auf Veit Hönle’s Zeit verliere und über 6 min. schneller als Chris’ Zeit aus dem Vorjahr bin, ist das eine Klasse-Zeit. Und bis auf den Sturz lief es auch richtig gut, ich fühlte mich gut und hatte sehr viel Spaß. Es kommt eher selten vor, dass ich so zufrieden mit meiner eigenen Leistung bin. Letztlich sollte ich overall noch auf den 4. Platz verdrängt werden, aber ausschließlich von augenfällig jüngeren Kollegen. Sportfreund Sven Müller belegte mit ebenfalls deutlich besserer Leistung als im Vorjahr Platz 2 vor Fabian Bruchmann und mir. Seine Freundin Sonja Rapp gewinnt erwartungsgemäß überlegen die Damenwertung (Bestleistung in allen Disziplinen und über 6 min. Vorsprung).

Im Ziel alles professionell organisiert. Lecker Verpflegung, nette Schwätzchen mit netten Sportkollegen, kleines Zielinterview mit Infos von meiner Erfahrung der Strecke, Kuchen-Buffet checken (es ist auf jeden Fall genug Material da, dass man später nicht stürmen braucht). Dann noch locker eine Runde auslaufen, Rad auschecken und -putzen. Leider dürfen wir nicht mehr ins Bad, da es offiziell ja noch nicht geöffnet ist und der Bademeister eben ein Bademeister ist (städtischer Angestellter – bitte alle unendlich dankbar sein). Duschen. Zwischenzeitlich sind die LG Steinlach-Jungs Chris und Andi auch im Ziel (Andi nur um lausige 2 Sekunden von mir geschlagen).

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Nach dem Verpacken der Ausrüstung geht’s direkt rüber zum Kuchenbuffet. Es ist schön, alte Bekannte (Sonja & Sven) wiederzusehen und auszutauschen, was die Leute so geplant haben und was sie umtreibt. Alle sind sich jedenfalls einig, dass der Cross-Triathlon in Remchingen ein absolut lohnender Ausflug war und er einer dieser wunderbar familiären und zugleich bestens organisierten Wettkämpfe ist. Nach der Siegerehrung, an der wir ja “alle” nochmal auf die Bühne durften, verabschiedeten wir uns und fuhren gemütlich nach Hause. Ich kann mir gerade nicht vorstellen, wie ich einen schönen, sonnigen Mai-Sonntag lieber verbingen würde.

Siegerehrung Remchingen 2014

Race Stats:

  • Wetter: Sonnig, leichter Nordwind, 16-18°C
  • Strecke: 500 m Swim – 20 km MTB – 5 km Run
  • Zeiten: 08:00 (Swim) – 01:30 (1. Wechsel) – 52:37 (MTB) – 01:02 (2. Wechsel) – 19:04 (Run) = 1:22:15
  • Platzierung: 7. (Swim) – 11. (MTB) – 2. (Run) = 4. Platz overall (1. M45)
  • Equipment: blueseventy Element-Goggles, Grand Canyon CF SLX 9.9-MTB, Pearl Izumi MTB-Schuhe, Alpina Brille & Helm, Asics DS Racer-Laufschuhe
  • Ergebnisliste gibt’s hier!

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