Spanien! So das Thema des Events, das Nele diesen Monat beim Kochtopf ausrichtet.
Spanien, hach…Urlaub. Ich war erst einmal da, in den großen, wunderbaren Städten Barcelona und Madrid. Wenn man aber bedenkt, wie herrlich ich es fand, sollte ich mal wieder hinfahren….Neben entspannten Leuten und schöner Architektur ist mir natürlich auch das Essen in Erinnerung geblieben.
Unter all den anderen Leckereien (ich muss endlich mal Churros machen, aber nicht jetzt
Sogar Filme wurden darüber gedreht
Also, die Croquetas kommen aus der Tapas-Abteilung und es ist Schinken drin. Ich hatte sie schon lange auf meiner geistigen Nachkochliste, aber so recht getraut habe ich mich nicht. Ich hatte Zweifel. Im Prinzip bestehen die Croquetas aus einer dicken Bechamelsauce mit dem Schinken darinnen. Daraus werden die Kroketten geformt, dann werden sie paniert, dann ausgebacken. Ich war mir nicht so sicher, ob das funktionieren würde. Ich meine, panierte, fritierte Bechamelsauce……
So, nun habe ich es ausprobiert. Und ich kann Euch versichern – es funktioniert. Und es schmeckt: knusprige Hülle, cremiger Kern, würziger Schinken, wunderbar. Es gab die Croquetas an einem verregneten Ferientag zum Mittagessen. Zufällig anwesenden Nachbarskinder haben auch probiert. Ein paar von den Teilchen blieben übrig und standen auf einem Teller in der Küche; am Abend waren dann komischerweise alle weg.
Außerdem habe ich jetzt endlich meinen Vorrat an Matzen aufgebraucht, hurra!
Das Rezept ergibt ca. 30 Croquetas:
- 75 gr. Butter
- 1 Schalotte
- 200 gr. luftgetrockneter Schinken (Serrano wäre gut)
- etwas frisch geriebene Muskatnuss
- 725 ml Milch
- 150 gr. Mehl
- Salz, Pfeffer aus der Mühle
- 2 – 3 Eier, Größe L
- 100 gr. feines Semmelmehl oder Matzenmehl
- 125 grobes Semmelmehl oder Matzenmehl
- neutrales Öl zum Ausbraten
Schalotte schälen und fein hacken. Schinken ebenfalls in feine Stückchen hacken.
Die Butter in einem großen Topf schmelzen und die Schalotte darin glasig andünsten. Dann den Schinken zugeben und alles kurz durchrühren. Die Hälfte der Milch angießen, alles mit Muskatnuss würzen und zum Kochen bringen.
In einem Messbecher das Mehl mit der restlichen Milch klumpenfrei verrühren; das geht am besten mit dem elektrischen Handrührgerät. Dann diese Mischung in den Topf gießen, dabei kräftig rühren. Alles 8-10 min unter dauernden Rühren kochen. Die Masse wird die Konsistenz von dickem Brei bekommen und sich etwas vom Topfboden lösen. Probieren, pfeffern, und wenn nötig salzen. Nun muss die Masse mindestens 2 Stunden ruhen und kühl gestellt werden.
Zum Formen der Kroketten braucht man grobes und feines Semmelmehl oder Matzenmehl. Ich habe dazu Matzen durch die Moulinette gejagt, bis ich grobe Brösel und feine Brösel hatte.
Feines Matzenmehl in einen Teller, grobes Matzenmehl in einen anderen geben. In einem anderen tiefen Teller die Eier verschlagen. Zum Formen der Kroketten die Hände leicht einölen. Ca. walnussgroße Stücke abnehmen und zu länglichen Kroketten formen. Die Kroketten erst im groben Paniermehl wälzen, dann durch die Eier ziehen und zuletzt im feinen Paniermehl wälzen.
In der Originalversion werden die Croquetas frittiert. Ich habe darauf verzichtet und die Kroketten gebraten. Dazu etwas Öl in einer Pfanne erhitzen und die Kroketten portionsweise von allen Seiten goldbraun ausbraten. Dabei für jede neue zu bratende Portion wieder etwas Öl in die Pfanne gießen.
Die Kroketten halten sich im Kühlschrank einige Tage. Man kann sie auch aufwärmen; dafür einfach für 15 min in den 150°C heißen Ofen schieben.
Rezept adaptiert aus: Claudia Roden, Spanien. Das Kochbuch