Ja, was haben wir gerade wieder beim Besuch eines handelsüblichen Depeche-Mode-Konzertes gelernt? Peinlich sind keineswegs die drei bis fünf Herren auf der Bühne, sondern eher die Herrschaften davor. Das kommt jetzt zwar arg böse und polemisch daher, aber die Zeiten, in denen stilvolle Musik auch ein ebenso stilvolles Publikum anzog, scheinen - zumindest oberhalb der Altersgrenze 40plus - endgültig vorbei zu sein. Schmerbäuche, Lockwellen, quietschbunte Outdoor-Ästhetik, es ist ein Grauen und der ZDF-Fernsehgarten nicht weit. Vielleicht hilft es ja, ab und an auch mal dem deutlich verjüngten Synthpop das Wort zu reden, gestern mit Otzeki, heute dem Londoner Trio Crooked Teeth. Die bärtigen drei Rob, Jo und Sam haben nämlich gerade mit "Mirrors" eine äußerst gefällige, tanzbare Nummer ins Netz gestellt, die einige Anhänger finden dürfte. Es müssen ja nicht gleich all die Abtrünnigen und Enttäuschten (siehe oben) sein.