Endlich ist es soweit! Wir haben scheinbar den Winter überstanden, zumindest lassen das die letzten Tage voller Sonnenschein vermuten. Und so werden wir langsam aus der Trägheit vergangener Wintertage aufgeweckt und sind motivierter etwas zu unternehmen und dabei auch ein wenig Sonne zu tanken. Ich war besonders motiviert, schnappte mir meine Kamera, war einen Blick auf die Karte und begab mich dann zu einer neuen Location!
Nahe des S-Bahnhofs Rummelsburg ist in den letzten Jahren eine Wohngegend entstanden, dessen äußere Erscheinung den Eindruck vermittelt, dass hier gut betuchte Leute, ein ehr ruhiges und fast schon unscheinbares Leben führen. Auf den ersten Blick gibt es hier auch nicht viel. Ein bisschen Gewerbe, einen Aldi und sonst nur Grün mit Wasser. Mittendrin ein Schild, welches auf Crepes hinweist. Genau dieser Laden hat mich überhaupt erst zu einem Besuch bewegt. Der Zugang geht über eine kleine Terrasse. Auf dieser befindet sich auch nur ein Tisch mit lediglich zwei Stühlen. Mehr ist aus Platzmangel nicht möglich. Über eine Terassentür gelangt ihr dann zum Tresen an dem ihr eure Bestellung aufgeben könnt. Die Karte ist klein gehalten und beschränkt sich auf süße und herzhafte Crepes, sowie ein paar Getränke und eine kleine Auswahl an Kuchen. Eine erstaunliche Entdeckung machte ich, als es ans bezahlen ging, denn jetzt schaute ich zufällig in den hinteren Bereich des Ladens. Es wirkte für mich wie der Blick in ein Wohnzimmer. Daraufhin fragte ich die nette Verkäuferin, ob es sich bei dieser Location wirklich um eine Wohnung handelt. Tatsächlich lebt diese Frau mit ihrem Mann in diesem Haus und hat sich mit dem kleinen Laden einen kleinen Nebenverdienst geschaffen. Dieses aber nicht weil sie darauf angewiesen ist, sondern viel mehr weil sie einfach eine Beschäftigung braucht und somit ihrer Nachbarschaft eine Anlaufstelle in unmittelbarer Nähe bieten möchte. Außerdem scheint ein eigenes Café der perfekte Ort zu sein, um nette Gespräche zu führen. Nun sprach ich sie auf ihr Wohnzimmer an und es stellte sich raus, dass auch dieses für Gäste eingerichtet wurde. Siebzehn Personen finden hier Platz. Lediglich der Garten wird nicht zur Verfügung gestellt. Dieses soll den Nachbarn die nötige Privatsphäre garantieren. Übrigens ist dieser Bereich schon für Wochen ausgebucht! Dann erzählte sie uns wie sie auf diese Idee gekommen ist. In Magazinen habe sie von solchen Unternehmen gelesen. Unternehmen die Fremden den Zugang zum eigenen Wohnraum ermöglichen. Nach ihren Angaben gibt es mittlerweile 14 solcher Geschäftsmodelle in Berlin. Kurz vor unserer Verabschiedung verriet sie uns noch eine Sache die mich wirklich zum schmunzeln brachte. Seit der Eröffnung isst sie fast ausschließlich Crepés. Denn ihr Herd wurde für das Café so umgebaut, dass von den zwei Platten für die Zubereitung von Crepes abgesehen, keine weiteren Herdplatten mehr zur Verfügung stehen. Lediglich der Backofen bleibt ihr als Alternative. Übrigens werden alle Produkte auch “to go” angeboten. Das ist gerade bei schönem Wetter sehr interessant, denn nur 100 Meter weiter, kann man die Beine in entspannter Lage von einem Steg baumeln lassen. Fazit: Die Inhaberin und auch das Konzept haben mich beeindruckt. Die Lage ist wunderschön und sehr ruhig. Fast schon ein wenig zu weit vom Schuss. Genau dieser Umstand wird wahrscheinlich dafür sorgen, dass gerade die direkten Nachbarn auf das Angebot zurück greifen, denn Laufkundschaft wird sich ehr selten hier her verirren. Euch erwartet also eine wirklich süße Location, eine nette Besitzerin und auch das Angebot ist sehr lecker.- Crêpes À Manger
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Alice-und-Hella-Hirsch-Ring 18
10317 BerlinLichtenberg