Cremiger Hummus mit Joghurt

Von Stilettosandsprouts

|| Ein ganz besonderer Übernachtungsgast und ein Appetizer ohne Peinlichkeitsfaktor ||

Dieses bezaubernde Schüsselchen Hummus habe ich für einen ganz besonderen Gast im Hause Stilettos & Sprouts vorbereitet. Ja, keine Angst, das war nicht alles, was der Gast bekommen hat. Denn auf einem Hummus-Bein kann man ja nicht stehen (oder so ähnlich). Nein, das war nur der Appetizer, gefolgt von Mini-Kürbis-Quiche an Oriental Salad und begleitet von eisgekühltem Cremant. So hört es sich schon viel besser an, nicht wahr?

Die Sache ist die: Für diesen ganz besonderen Hausgast wollte ich unbedingt etwas ultra Leckeres zaubern, was aber unangestrengt daher kommen sollte. Es sollte ein Essen werden, das gut schmeckt, aber nicht die ganze Aufmerksamkeit auf sich zieht – wie etwa ein zartes, auf den Punkt medium-rare gebratenes Rinderfilet. Da bekommt man dann den Mund nicht mehr zu vor Aaahs und Oooohs und kann sich nun wirklich nicht so Banalitäten wie einem Gespräch widmen, wo man doch die ganze Zeit verliebt dieses zart-rote Stück Glück auf dem Teller anstarren muss. Auch schlecht ist so was wie Pizza. Man säbelt zu viel rum, Krümelflug bis weithin zum Nachbarteller ist nicht auszuschließen, oder man zieht sich beim locker-geselligen Ich-ess-es-mit-den-Fingern unfein zu große Belag-mit-Käse-Brocken rein und verbrennt sich dabei den Gaumen. Suppe kam auch nicht in Frage, da ich, wenn ich aufgeregt bin, zum Zittern neige. Das macht dann keinen guten und letztendlich keinen sauberen Eindruck am Tisch.

Nein, nein, es sollte was Herbstliches, Sättigendes, Einfaches werden, am besten aus der Kategorie Fingerfood. Also hab ich mich als Appetizer für einen köstlichen Hummus-Dip mit Baguette entschieden. Den kann man herrlich unkompliziert dippen, dazu einen prickelnden Cremant schlürfen und entspannt quatschen, ohne eben zu sehr mit dem Vorgang Essen als solchem beschäftigt zu sein. Seid ihr bei mir?

Klingt so weit nach einem guten Plan. Was natürlich aber wieder mal absoluter *fail meinerseits war: Ich erwarte einen Gast, den ich beeindrucken will und mache dafür einen Starter, den ich vorher noch nie ausprobiert habe. Ja, da fragt man sich, ob ich immer so der waghalsige Draufgängertyp bin oder einfach wieder den Kopf nicht eingeschaltet habe. Es ist natürlich Antwort A!

Ich habe mir ein Hummus-Rezept rausgesucht und war völlig sicher, dass das ne sichere Nummer ist. Ne Bank, kann man glatt sagen. Wer hätte denn ahnen können, dass der selbstgemachte Hummus beim ersten Probieren so was von widerlich geschmeckt hat. Ich war selbst ganz überrascht, wie schlecht so ein Dip eigentlich schmecken kann. Und da ich ja so ein wenig unter Druck stand in meiner Funktion als perfekte Gastgeberin, war es nur eine kurze Überlegung, in Tränen auszubrechen und rumzubocken. Nein, ich habe stattdessen den Freund Improvisation und Freund Intuition rausgeholt und mit deren Hilfe einen absolut oberköstlichen Hummus kreiert.

Manchmal muss man sich einfach nur auf seinen Geschmack und die Kocherfahrung verlassen. Und die sagte mir ganz klar, was hier noch fehlte. Zack, ein paar Löffel Griechischer Joghurt ran, eine Prise Kreuzkümmel, noch einen Extraspritzer Zitrone und eine gute Prise Paprika, kurz rühren, probieren und … entspannen! Jawohl, genau das hatte der Dip gebraucht. Und jetzt war er fertig, um den Gast und mich beim Start in den Abend zu begleiten.

Nervt es eigentlich sehr, dass ich die ganze Zeit nicht verrate, um wen es sich handelt? Ein bisschen schon, oder? Dann wollen wir mal die Katze aus dem Sack lassen oder viel mehr die Tanja aus dem House. Ja, richtig: Tanja aus dem House No. 15 hat mich am Wochenende besucht! Und was war das für ein fabelhaftes Wochenende – mit ganz tollen Gesprächen, Fachsimpeln, mit gutem Essen (zum Glück!), mit ganz viel Wein, denn wir hatten hier Weinbrunnenfest, mit vielen neuen Fans von Tanja, mit neuen Ideen und gemeinsamen Plänen. Oh ja, lasst euch überraschen – bald erfahrt ihr hier mehr.

Was bin ich froh, dass ich trotz extremer Aufregung doch in der Lage war, am Freitag gegen 18 Uhr die Tür aufzumachen und mit ganz viel Herzklopfen, die große, blonde, wunderbare, herzliche und vor allem so unfassbar lustige Tanja in Empfang nehmen konnte. Ich sage euch, es war aufregender als bei jedem Date. War ja quasi ein Blind Date, denn wir kannten uns ja nur vom Schreiben. Aber an sich war es klar, dass das passen musste. Immer vorausgesetzt, dass die Person wirklich authentisch ist. Bei mir kann man sich darauf verlassen, dass ich frei nach Schnauze schreibe. Darf man das sagen? Ich wisst, was ich meine. Und bei Tanja spürt man das auch. Insofern haben wir uns auch bei unserem realen Zusammentreffen bestens verstanden. Der Hummus wurde verputzt und hat sich dabei vornehm an seine Rolle als Nebenakteur gehalten. So war es ja auch ausgemacht.

Aber mit Tanja hätte ich auch Pizzakrümelweitflug beim Pizzaschneiden veranstalten können, vor ihr hätte ich bedenkenlos meinen Suppenlöffel leergezittert, mich mit Käsefäden am Kinn mit ihr unterhalten, oder wir hätten schweigend jeder sein fast blutiges Steak betrachtet – all das wäre auch gegangen, weil Tanja gar nicht wie eine Fremde war, sondern von Anfang an ganz vertraut. Wie schön!

Zutaten

1 Dose Kichererbsen (fertig gekochte, 400 g)
8 – 10 EL gutes Olivenöl
4 – 5 EL Griechischer Joghurt
2 Zitronen
4 EL Sesampaste (Tahini)
1 Knoblauchzehe
Paprikapulver
Kreuzkümmel
Cayennepfeffer
Salz
Blattpetersilie zum Dekorieren

Zubereitung

  • Die Kichererbsen in einem Sieb abbrausen, dann zusammen mit gehacktem Knoblauch, 8 Löffeln Olivenöl, dem Saft von 1 Zitrone, 3 – 4 Löffeln Joghurt und der Sesampaste in einen Mixer geben oder mit dem Pürierstab pürieren.
  • Nun heißt es Abschmecken mit Salz, Kreuzkümmel, wenig Cayennepeffer, etwas Paprika.
  • Ggf. weiteren Zitronensaft zufügen.
  • Wenn die Paste zu fest wird, weiteres Olivenöl hinzufügen. Ihr könnt auch noch weiteren Joghurt hinzufügen.
  • Mit den oben genannten Mengenangaben kreiert ihr sicher einen leckeren Hummus, den der eine eben mit etwas mehr Zitrone, evt. mehr Joghurt und der andere auch etwas schärfer, mit mehr Cayennepfeffer mag.
  • Ich bin großer Fan von Kreuzkümmel und habe 2 gute Prisen an den Hummus getan. Das ist nicht jedermans Sache, also einfach vorsichtig abschmecken, immer wieder probieren und die Konsistenz beim Rühren prüfen. Dann gelingt euch ein wunderbarer Dip.
  • Auf einem Teller anrichten, mit Olivenöl beträufeln, mit Cayennepfeffer oder Paprikapulver bestreuen und mit Blattpetersilie garnieren.

Zubereitungszeit: ca. 12 Minuten

Meinen Hummus kann ich euch für alle Arten von lockeren Abenden als Starter absolut empfehlen. Er macht kaum Arbeit, weil alle Zutaten im Mixer verarbeitet werden. Und dann ist er eben einfach gut, schmeckt zu Weißbrot, Fladenbrot oder auch Gemüse-Sticks. Ein Hauch Orient auf dem Tisch ist immer was Besonderes und wird euren Gästen sicher gut gefallen.

Ich wünsche Euch noch eine wunderbare Woche und freu mich schon auf Samstag, wo ich wiederum zu Besuch bei jemandem bin. Ich will euch noch nicht alles verraten, nur so viel: Es wird eine echte Herausforderung. Und aufgeregt bin ich auch schon wieder…

Alles Liebe ♥ Eure Oriental-Katja