Wie schon am Dienstag angekündigt, teile ich heute ein Rezept für eine Creme gegen feuchtigkeitsarme Haut. Im Gegensatz zu trockener Haut wirkt feuchtigkeitsarme Haut auf den ersten Blick normal bis manchmal sogar ein wenig fettig. Die meisten Cremes sind für feuchtigkeitsarme Haut zu reichhaltig, sie »kommen wieder«, will heißen, bilden nach einer Weile einen Fettfilm, der die Haut glänzen lässt. Auf Dauer siedeln sich auch gerne mal Unreinheiten an. Eine Lösung scheint nur Gele zu benutzen, denn die polstern die Unterhaut schön auf und versorgen sie mit allerhand aktiven Wirkstoffen, die schnell gut aussehen lassen. Die Kehrseite ist dann meiner Meinung, dass gerade durch die eigentlich tollen Wirkstoffe wie z.B. Vitamine, die in der Unterhaut so phänomenal wirken, die Oberhaut regelrecht ausgewaschen wird. Das Resultat mit wachsendem Alter ist meiner Beobachtung nach eine Art Wachshaut, die fast schon unwirklich glattgebügelt aussieht – leider auch in ihrer Faltenbildung, die sehen nämlich wie Bügelfalten aus. Besser man rührt sich eine schöne leichte Creme mit nährenden Ölen, die der Oberhaut Freude schenken, ihren Fetthaushalt regulieren und einer tollen Feuchtigkeitskomponente, die dann nicht nur schnell, sondern noch lange gut aussehen lässt.
Bevor ich mit dem Rezept los lege, gibt es wie immer ein wenig Theorie im Vorfeld, die dich interessieren sollte, wenn du wirklich dauerhaft etwas gegen trockene Haut tun möchtest. Sie kann dir auch helfen, dein ganz persönliches Hautproblem zu erkennen und mit den richtigen Zutaten zu lösen.
Bitte lese dir die Infos auch dann durch, wenn du eigentlich keine Zeit dafür hast, sie werden dir helfen, eine richtig gute Creme zu formulieren!
Noch ein kurzer Hinweis Wie ihr wisst, schere ich derart viel Information gerne mal über einen Kamm, damit man den roten Faden darin leichter finden kann. Dadurch klingt das Ganze weniger wissenschaftlich als bildlich, aber wer mehr möchte, kann sich weitere Infos über Google oder Wiki suchen.
Tipp: Immer alle Zutaten vorab schon auswiegen, damit es hinterher schneller geht!
Creme gegen feuchtigkeitarme Haut, die Formulierung
Aus dem Beitrag Aufbau einer Emulsion wissen wir, wie eine Creme zusammengesetzt ist (wer darüber noch nichts weiß, sollte sich jetzt bitte dorthin klicken):
Öle gegen feuchtigkeitarme Haut
Bei den Ölen unterscheiden wir Basis- und Wirkstofföle. Basisöle sind hitzebeständig und machen den Löwenanteil in der Formulierung aus. Ich entscheide mich meist für 2 verschiedene Basisöle, aber das kannst du machen, wie du möchtest.
Anfängern rate ich nicht mehr als 2 Öle miteinander zu mischen. Meiner Erfahrung nach muss man nämlich erst einmal herausfinden, wie sich welches Öl zu welcher Jahrenzeit auf die Haut auswirkt. Ich mache mir zu jeder Mischung Notizen, damit ich nachvollziehen kann, wo ich etwas verbessern kann.
Gute, gängige Basisöle gegen feuchtigkeitsarme Haut sind meiner Meinung nach
- Jojobaöl ist die beste Wahl als Basisöl 1, es versorgt die Haut mit Feuchtigkeit, fettet wenig, setzt sich nicht ab und hinterlässt einen leichten Schutzfilm, der die Wirkstoffe einschließt. Genau das braucht’s! Empfehlung Mische Jojoba mit einem weiteren leichten Öl, das reich an ungesättigten Fettsäuren ist, es ist für alle Hauttypen bestens geeignet.
- Sonnenblumenöl ist gut bei normaler, leicht fettiger und Mischhaut geeignet. Empfehlung Ich persönlich würde Sonnenblumenöl mit einem weiteren leichten Öl mischen, z.B. Jojoba.
- Distelöl ist trocken, dünnflüssig, bildet keinen Film und entzieht der Haut überschüssiges Fett. Allerdings tut es das sehr nachdrücklich und ist meiner Meinung nach deshalb nur für Menschen mit wirklich öliger, fetter Haut mit Neigung zu Unreinheiten gut geeignet. Ansonsten kann es die Haut auf dauer austrocknen. Empfehlung Wer unter fettiger Haut mit Unreinheiten leidet, sollte Distelöl als Basisöl 2 mit einem anderen leichten Öl, z.B. Jojoba- oder Sonnenblumenöl mischen. Bei Mischhaut mit Unreinheiten machen sich Aprikosenkern- und Hanföl als Partner gut.
- Hanföl ist reich an ungesättigten Fettsäuren und ein guter Partner gegen Unreinheiten. Es ist den Hautfetten sehr ähnlich, wirkt Entzündungen entgegen und macht die Haut wunderbar glatt. Das einzige, worauf du bei ihm achten musst, ist es im Kühli zu lagern. Empfehlung Gemischt und solo ein Hit!
- Traubenkernöl ist als Basisöl bei fetter, unreiner und reifer Haut mit teilweise hormonell bedingten Unreinheiten geeignet. Empfehlung Auch Traubenkernöl würde ich mit Jojobaöl mischen. Es eignet sich übrigens auch gut bei jugendlicher Akne, die ihreszeichens ja ebenfalls hormonell bedingt ist.
Gute, gängige Wirkstofföle gegen feuchtigkeitsarme Haut
- Arganöl ist immer ein gutes Öl. Die Haut wird schön aufgepolstert und genährt, was Faltenbildung vorbeugt. Bei fettiger Haut würde ich nicht zu hoch dosieren, aber doch ein ganz klein wenig dazugeben.
- Aloe-Vera-Öl ist eigentlich ein Ölauszug aus Aloe Vera Blättern in Sesam- oder häufiger Sojaöl. Ich finde es ganz großartig als Wirkstofföl, denn es reguliert den Feuchtigkeitshaushalt und beschleunigt die Zellbildung und somit die Heilung geschädigter Haut.
- Wildrosenöl nährt Ober- und Unterhaut, reguliert den Feuchtigkeitshaushalt sowie die Talgproduktion und stärkt die Barriereschicht. Es wirkt stark regenerierend und erhöht die Hautelastizität.
- Sacha Inchi Öl, ein für mich ganz neues Öl (vor kurzem erst auf Dragonspice entdeckt), ist ein sehr leichtes Öl mit einem enorm hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren, also super geeignet bei fettender oder unreiner und reifer Haut. Es wirkt wie Wildrosenöl stark regenerierend und spendet ausgiebig Feuchtigkeit. Ich denke, es wird eins meiner liebsten Öle!
Konsistenzgeber gegen feuchtigkeitarme Haut
Feuchtigkeitsarme Haut braucht einen Schutzfilm, damit sie Feuchtigkeit besser speichern kann. Deshalb empfehle ich zusätzlich zur geringdosierten Butter ein schönes Wachs als Konsistenzgeber.
- Ich würde bei feuchtigkeitsarmer Haut Mango- oder Cupuaçubutter als Konsistenzgeber arbeiten, sie rühren eine schöne Creme und nähren auch die Unterhaut.
- Beeren-, auch Japanwachs genannt, hinterlässt einen unsichtbaren, aber deutlich schützenden Film und irritiert nur selten die Haut, deshalb empfehle ich es wärmstens als »Schutzwachs«.
- Xanthan als Gelbildner legt, wenn ich Heike Käser von Olionatura richtig verstehe, ein Gitter über die Haut, unter dem Feuchtigkeit und Pflege »eingeschlossen« werden. Das halte ich gerade bei trockener und feuchtigkeitsarmer Haut für angezeigt. Außerdem rührt es eine schöne Creme.
Die Wasserphase gegen feuchtigkeitarme Haut
Die Wasserphase muss grundsätzlich nur aus Wasser und Konservierung bestehen. Wie im Artikel Aufbau einer Emulsion bereits erklärt, kann das abgekochtes, Mineral- oder destilliertes Wasser für kosmetische Zwecke sein, ich persönlich verwende am liebsten Hydrolate, z.B. Rosen- oder Hamameliswasser.
Lipoderminkonzentrat klingt ein bisschen chemisch, weil man es nicht bei dm kaufen kann, hilft aber sehr gut bei trockener und feuchtigkeitsarmer Haut, weil es wie ein Wasserspeicher wirkt. Trau dich!
Zusätzliche Wirkstoffe
Hier ist jetzt der Punkt erreicht, an dem du ein bisschen stark sein musst. Die Wirkstoffe, die ich im folgenden nenne, klingen teilweise wahnsinnig chemisch, helfen deiner trockenen Haut dafür aber ordentlich auf die Sprünge. Atme einfach gaaaaaanz tief durch und lies dir die Vorteile dieser Wirkstoffe durch, dann erklärt sich ihre Verwendung von ganz alleine!
- Avocadin, einer meier Lieblingswirkstoffe überhaupt, enthält jede Menge hautverwandte Lipide, die sich in der Haut absetzen, sie aufpolstern und die zu rasche Verdunstung von Feuchtigkeit verhindern. Außerdem wirkt Avocadin stark regenerierend, vermindert die negativen Einflüsse von UV-B Strahlung und schützt vor schädlichen Umwelteinflüssen. Hol dir diesen Kämpfer an Bord, egal unter welchen Hautzustand du auch immer leidest! Es wird mit den Ölen zusammen verarbeitet.
- D-Panthenol ist optimal gegen Rötungen und Entzündungen, es beschleunigt den Heilungsprozess, beugt Irritationen vor und und und. Es wird bei Handwärme in die fertige Emulsion eingearbeitet.
- Allantoin spendet Feuchtigkeit, lindert Reizungen und glättet. Schön für raue und reife Haut. Man spürt es über Stunden, es gibt so ein komplettes Hautgefühl. Echt nice!
Bitte beachte Das Allantoin von Dragonspice (Link s. Rezept) ist frei von tierischen Bestandteilen, will heißen vegan! Es wird synthetisch hergestellt. - Lipoderminkonzentrat ist eine wahre Wunderwaffe gegen feuchtigkeitsarme Haut, die ja selbst wenig Speicher für Feuchtigkeit hat. Deshalb ist sie ja trocken, egal ob bei Typ 1 oder 2. Das Konzentrat ist nun bei der Verarbeitung mit Wasser in der Lage Liposomen zu bilden, das sind kleine Kügelchen, die sich mit Wirkstoffen und Feuchtigkeit vollsaugen und sich so gepeppt in der Haut festsetzen, will sagen, sie sind genau das, was der trockenen Haut naturgemäß fehlt. Lipoderminkonzentrat wird mit Wasser verarbeitet und bei Handwärme in die fertige Emulsion eingearbeitet.
- Aloe Vera ist m.E. in Cremes der beste Feuchtigkeitsspender für unsere Haut. Als Gel hilft es außerdem der Cremekonsistenz. Wenn du ein eher flüssiges Aloe Gel hast, mische zusätzlich eine Messerspitze Xanthan unter die Wasserphase, das ist ebenfalls gut für die Konsistenz. Es wird am Ende der fertigen Emulsion beigemischt.
- Hyaluronsäure kann super viel Wasser an sich binden und ist deshalb ein hervorragender Feuchtigkeitsspender für unsere Haut. Ich persönlich bin mit Hyaluron in Cremes ein bisschen geizig, weil ich der Meinung bin, dass es der Haut mehr nützt, wenn man es als Gel unter der Tagespflege aufträgt. Im Gegensatz zur Aloe Vera, die eine Weile braucht, um in der Haut zu wirken, poppt Hyaluron nämlich gleich die Feuchtigkeitspeicher auf. Das kannst du in wenigen Sekunden auf der Haut sehen. Das fertige Gel (folge dem Link, der führt dich zum Basisrezept) kannst du aber ebenso deiner Creme untermischen.
Bitte beachte Die Hyaluronsäure von Dragonspice (Link s. Rezept) ist frei von tierischen Bestandteilen, will heißen vegan! Sie wird im Labor synthetisch hergestellt.
Konservierung Die in meinen Augen natürlichste Konservierung ist die Kombination von Grapefruitkernextrakt und Kaliumsorbatlösung wie auch von Brigitte Bräutigam empfohlen. Und da ich das nun mal gut finde, nenne ich keine Alternativen. Wer sich allerdings auskennt und eine andere Konservierung vorzieht, kann die gerne nach Packungsanweisung benutzen. Bitte habe Verständnis dafür, dass ich dir dabei nicht helfen kann.
Sonstige Hilfsmittel
- Ich benutze zur Feuchthaltung der Creme selbst etwas pflanzliches Glycerin. Es hilft auch der Haut Feuchtigkeit zu speichern. Glycerin hat aber viele Gegner. Es soll austrocknen und Pickel verursachen. Ich bin nicht dieser Meinung. Richtig angewendet ist Glycerin wie so vieles eine tolle Sache. Es ist wichtig, dass man es ähnlich wie das Lipoderminkonzentrat immer mit Wasser bzw. Feuchtigkeit zusammen in Produkte gibt. Es reicht dann auch ein ganz kleiner Teil, ich nehme z.B. max. 2% der Gesamtmenge, dann ist es nicht überdosiert und trocknet auch nicht aus. Wenn du es gar nicht magst, ersetzt du die im Rezept angegebene Menge durch Wasser.
- Außerdem gebe ich gerne Vitamin E dazu. Es unterstützt die Zellfunktion und hält zudem die Öle stabil.
Creme gegen feuchtigkeitarme Haut selber machen
Ich teile das Rezept nicht wie kosmetisch üblich nur in Wasser- und Ölphase, sondern in mehrere Phasen ein, die beim Mixen aufeinander folgen. Erleichtert in meinen Augen das gesamte Handling erheblich. Ich mache dadurch viel weniger Fehler.
Alternativen Eine Emulsion ist ein sensibles Ding. Du kannst nicht einfach was weglassen oder ersetzen, es sei denn, die Rohstoffe sind durch diese Farbgebung (helleres Grau) gekennzeichnet. Die mögliche Alternative steht immer gleich dahinter. Andere Alternativen gibt es nicht. Wer ein wenig erfahren ist, kann auf eigene Faust Rohstoffe ersetzen oder verändern, der Rest bleibt bei meinen Vorschlägen oder sucht nach einem anderen Rezept.ergibt ca. 100 gr fertige Creme (25 % : 75 %)
Du brauchst
BezugsquelleMeine Zutaten kaufe ich möglichst in Bioqualität bei Dragonspice Naturwaren (Partnerlink) oder Amazon (Partnerlink). Das beste Grapefruitkernextrakt gibt es meiner Meinung nach bei Meine Kosmetik. Der Shop ist ein bisschen veraltet, die Rohstoffe sind es aber nicht! Zubehör
2 Bechergläser (oder Wasserbadeinsätze bzw. Marmeladengläser, s. dazu Artikel Zubehör zur Cremeherstellung)
Feinwaage
Thermometer
Handrührgerät
Glasrührstab
Schalen zum Abmessen der Rohstoffe
PH-Wert Messpapier
nicht optionale Rohstoffe
1-2 Basisöle – bitte suche sie nach deinem Hautzustand aus. Empfehlungen findest du oben.
Konsistenzgeber Butter (s.o.), Beerenwachs, Gelbildner Xanthan transparent
Emulgator Emulsan
Kosmetisches Wasser (s.o.)
Konservierer (s.o.)
Wenn du Hyaluronsäure in die Creme rühren möchtest, bestäube das Rosenwasser aus Phase F (10 gr) mit 1 Messerspitze niedermolekularer Hyaloronsäure und warte, bis sie sich von alleine darin aufgelöst hat. Erst dann kanns du mit der Creme beginnen. Alternativ rühre dir ein Hyalurongel und trage es immer vor der Creme aufs Gesicht auf.
Phase A
4 gr Basisöl 1, z.B. Jojobaöl; oder s.o.
4 gr Basisöl 2, z.B. Hanföl; oder s.o.
2 gr Beerenwachs (empfohlen); Fortgeschrittene nehmen, was sie möchten
Phase B (70° C)
2 gr Avocadin (empfohlen, v.a. bei geschädigter Haut) oder mehr Butter in Phase C
4 gr Emulsan
Phase C (65° C)
2 gr Cupuaçu- oder Mangobutter
Phase D (65° C)
49,2 gr Rosenwasser
0,3 gr Allantoin oder Wasser
1 gr pflanzliches Glycerin oder Wasser
statt der Hydrolate kannst du auch abgekochtes oder destilliertes Wasser (kosmetikgeeignet) nehmen.
Phase E (36° C)
6 gr Wirkstofföl, z.B. 3 gr Aloe Vera Öl und 3 gr Sacha Inchi Öl; oder s. o.
1 gr Vitamin E
Mische diese Wirkstoffe schon gleich beim Abmessen zusammen
Phase F (zusätzliche Wirkstoffe, 30° C)
3 gr Lipoderminkonzentrat oder Wasser in Phase D
17 gr Aloe Vera Saft oder Wasser mit 1-2 Messerspitzen Xanthan zu Gel geschlagen*
3 gr D-Panthenol (vegan, da synthetisch hergestellt) oder mehr Wasser in Phase D
Schlage diese Wirkstoffe gleich nach dem Abmessen kurz mit einem Handrührgerät auf hoher Stufe auf. Nicht zu dolle, es sollten keine Luftblasen entstehen.
*Verwendest du fertiges Aloe Vera Gel, dann kannst du Xanthan weg lassen.
Phase G (PH-Wert einstellen und konservieren)
1,5 gr Kaliumsorbatlösung
10 Tropfen Grapefrutikernextrakt (oder mehr zum Einstellen des PH-Werts)
Es ist wichtig, die Temperatur im Auge zu behalten!
Zubereitung
Hinweis Arbeite zügig, lass dich nicht ablenken, stell vorher alles so bereit, wie du es nachher brauchst!
Schritt 1 *nicht optional, wenn’s was werden soll*
Mengen abmessen, in Gruppen bereitstellen
Als erstes entscheide dich für deine Zutaten, wiege sie alle schon im Vorfeld aus und stelle sie in Gruppen (nach Phasen) bereit, damit du nachher nicht groß drüber nachdenken musst, was du als nächstes zumischen musst. Die Zeit ist nicht da!
Außerdem Wenn du mir Hyaluronsäure arbeiten möchtest, musst du diese vorbereiten (s.o.)
Schritt 2
Zubehör Glasstab, Becherglas/ alternativ Marmeladenglas langsam im Wasserbad erhitzen
Phase A erhitzen bis das Wachs komplett eingeschmolzen ist, gut rühren.
Schritt 3
Zubehör Glasstab, Becherglas/ alternativ Marmeladenglas, Thermometer
Phase B hinzufügen und auf 70° C – 80 °C erhitzen, bei Einsatz von Avocadin darauf achten, dass es rückstandslos aufgeschmolzen ist, sonst hat deine Creme später »Grübchen«. Das Gemisch muss ganz klar sein. Rühren, rühren rühren, nicht heißer werden lassen, lieber zwischendurch von der Platte nehmen.
Auf 65°C kühlen (z.B. im kalten Wasserbad, funktioniert aber nur mit feuerfesten Gefäßen).
Schritt 4
Phase C hinzugeben und vorsichtig einschmelzen.
Schritt 5
Zubehör Becherglas/ alternativ Marmeladenglas, Thermometer
Phase D auf 65° erhitzen.
Schritt 6
Zubehör Thermometer
Temperatur der beiden Phasen auf 65° C regulieren.
Schritt 7
Zubehör Glasstab, Handrührer auf geringer bis mittlerer Stufe, Becherglas/ alternativ Marmeladenglas, ggf. kaltes Wasserbad, Thermometer
Phase ABC (Öl und Emulgator) in Phase D (Wasser) schütten. Mit dem Glasstab rühren bis die nach und nach entstehende Emulsion auf 36°C abgekühlt ist. Ich stelle sie dazu ins kalte Wasserbad, dann geht’s schneller. Wenn du Marmeladengläser benutzt, musst du vorsichtig sein, damit dir das Glas nicht reißt.
Schritt 8
Zubehör Glasstab, Becherglas, Thermometer
Bei 36°C nach und nach Phase E unterrühren. Auf 30 °C abkühlen.
Schritt 9
Zubehör Glasstab, Becherglas, Thermometer, ggf. Rührgerät oder Schneebesen
Wenn du Phase Phase F / zusätzliche Wirkstoffe benutzt, rühre diese nun bei 30° C unter. Wenn du gerade eins zur Hand hast, kannst du schnell mal das Rührgerät hineinhalten, v.a. wenn du Gel benutzt, dann geht’s deutlich schneller. Rühre aber nicht mehr zu dolle, sonst kommen Luftblasen in die Creme, das darf nicht sein.
Schritt 10
Zubehör Glasstab, Becherglas, PH-Wert-Messpapier
Und jetzt das Wichtigste: PH-Wert messen und einstellen!
Kaliumsorbat arbeitet ausschließlich im PH-Bereich um die 5,5 wie es soll. Es ist also ultrawichtig, dass dein Blättchen nach etwa 1-2 Minuten nach dem Messen einen hellen Gelbton aufweist. Tut es das nicht, beginne mit 5 Tropfen Grapefruitkernextrakt, das bekämpft nicht nur Bakterien, es senkt auch den den PH-Wert, und messe noch einmal. Wenn dein PH-Wert stimmt, stelle die Creme für 10 Minuten in den Kühlschrank, und messe noch einmal. Stimmt er dann immer noch, füge unter Rühren (am besten wieder mit dem Handrührer, aber aufgepasst, keine Luftblasen schlagen) die Kaliumsorbatlösung hinzu, fülle deine Creme in saubere, trockene Gläschen oder wie ich in eine Braunglasflasche mit Pumpspenderaussatz ab.
Schritt 11
Ettikettieren nicht vergessen! Immer Inhalt und Entstehungs- oder Ablaufdatum auf dem Tiegel vermerken! Haltbarkeit s.u.
Hinweis: Es dauert eine Weile bis die Creme ihre letztendliche Konsistenz gefunden hat. Stell sie einfach über Nacht in den Kühlschrank, dann ist sie am nächsten Morgen gleich einsatzbereit. Sollte deine Creme einmal wider Erwarten zu flüssig sein, benutze sie einfach als Body Lotion. Das kommt hin und wieder vor, weil z.B. deine Waage nicht so richtig abgewogen hat. Die meisten Cremes dicken allerdings im Kühlschrank nach.Hinweis: Es dauert eine Weile bis die Creme ihre letztendliche Konsistenz gefunden hat. Stell sie einfach über Nacht in den Kühlschrank, dann ist sie am nächsten Morgen gleich einsatzbereit. Sollte deine Creme einmal wider Erwarten zu flüssig sein, benutze sie einfach als Body Lotion. Das kommt hin und wieder vor, weil z.B. deine Waage nicht so richtig abgewogen hat. Die meisten Cremes dicken allerdings im Kühlschrank nach.
In letzter Zeit benutze ich zur Aufbewahrung gerne eine Braunglasflasche mit Pumpspenderaufsatz. So ist die Creme lichtgeschützt und luftdicht verschlossen und man muss nicht mit den Fingern rein. Eine saubere Sache!
Haltbarkeit
Unter Berücksichtugung aller Tipps und Hinweise (s. dazu auch Leitfaden Cremeherstellung), der notwendigen Hygiene, Benutzen frischer Rohstoffe, Einhalten des PH-Werts, Benutzung des Konservierers etcetera pp, sollte deine Creme locker drei Monate haltbar sein, im Kühli noch ne Weile länger.
Weiterführende Artikel
- Leitfaden Cremeherstellung
- PH-Wert in der Naturkosmetik
- Zubehör zur Cremeherstellung
- Aufbau einer Emulsion
Disclaimer Bitte beachte, dass ich weder Medizinerin noch Kosmetikerin bin. Ich teile auf meinem Blog lediglich von mir für mich und meine Lieben erdachte Rezepte, die ich nach eingehender Recherche aus fair gehandelten Produkten aus biologischem Anbau selbst herstelle, ausprobiere, ggf. verbessere und toll genug finde, sie an Interessierte weiterzugeben. Wenn du meine Rezepte nachmachst, tust du das auf eigene Gefahr.