Creepers - David Morrell

Urban Explorers, die modernen Abenteurer
Frank Balenger begleitet als Reporter eine Gruppe von „Urban Explorers“, moderne Abenteurer die stillgelegte Gebäude infiltrieren und erkunden, auf ihrer neuesten Erkundungstour. Dieses Mal soll in Ashbury Park, New Jersey, das berühmt, berüchtigte Paragon Hotel unter die Lupe genommen werden, das vor einigen Jahrzehnten stillgelegt wurde und seitdem abgeschottet geblieben ist. An einem Samstagabend Ende Oktober steigt die Gruppe Creepers in das Hotel ein und beginnt mit der Erkundungstour. Langsam arbeiten sie sich vom Keller in die höheren Stockwerke vor, nicht wissend, dass sie bald in einem Alptraum stecken…
Mich hat von Anfang an das Thema der Urban Explorers interessiert, das David Morrell hier in den Mittelpunkt seines Thrillers stellt. Der Gedanke, zusammen mit anderen Abenteurern, verlassene und stillgelegte Industrieruinen oder andere Gebäude zu infiltrieren, hat etwas faszinierendes, vor allem, da man nur erforschen und nichts verändern darf. Somit war für mich die Erkundungsphase fast die spannendste im ganzen Buch, wobei natürlich die Ereignisse sich im Paragon Hotel dann irgendwann überschlagen und sich zu einer Jagd auf die Lebenden und auf ein Phantom auswachsen. Faszinierend fand ich auch das (fiktive) Paragon Hotel, das ein exzentrischer Millionär im Stil eines alten Mayatempels erbauen ließ. Dass der ehemals beliebte Urlaubsort Ashbury Park nun fast einer Geisterstadt gleicht, ist jedoch wahr. Sehr gut fand ich auch das Nachwort David Morrells, der vielen sicher auch als Schöpfer der Romanfigur John Rambo bekannt sein wird, in dem er ausführlich erklärt, wie er auf das Thema des Romans gekommen ist.
Der Schreibstil des Autors ist wunderbar angenehm und flüssig zu lesen. Er hat den Thriller in Stunden eingeteilt, so dass man das Geschehen fast in Echtzeit miterlebt. Dies macht nochmal den besonderen Thrill des interessanten und auch spannenden Thrillers aus. Das Buch beginnt ruhig, aber die Spannung steigt ab dem Zeitpunkt kontinuierlich an, ab dem die Gruppe um Frank Balenger und Professor Coklin versucht in das Hotel zu gelangen. Morrell schafft, es die Handlung auf mehrere Höhepunkte zu zu jagen, als ein Sturm aufzieht und sich die Ereignisse immer mehr zuspitzen.
Die Charaktere waren für mich vielleicht die einzigen Schwachpunkte, die der Thriller aufzuweisen hat. Aber das gilt nur für die Nebenfiguren, denn Frank Balenger war als Hauptprotagonist sehr gut ausgearbeitet und mir auch zu einem gewissen Grad sympathisch. Trotzdem blieb eine die ganze Zeit eine Distanz zwischen mir und Balenger bestehen. Die Nebenfiguren, hauptsächlich die Gruppenmitglieder der „Creepers“ hätten für mich noch authentischer und lebendiger gestaltet werden können. Von ihnen kann ich euch nicht mal mehr die Namen nennen. Professor Coklin hingegen ist mir alter Professor und Leiter der Expedition gut in Erinnerung geblieben.
Die Gestaltung des Covers ist bei der Ausgabe, die ich besitze mehr als merkwürdig und passt überhaupt nicht zum Inhalt des Buches. Es ist eine staubige Landstraße unter einem wolkenschwangeren Himmel zu sehen. Was der Verlag sich dabei gedacht hat, ist mir wirklich schleierhaft!
Fazit: Mit „Creepers“ hat David Morrell einen spannenden und nervenaufreibend Thriller geschaffen, in dem einem schon Mal die eine oder andere Kugel um den Kopf pfeift. Dies eingelagert in die klaustrophobische und interessante Kulisse des leerstehenden Paragon Hotels macht das Buch zu einem besonderen Leseerlebnis, das ich allen Thriller Lesern und auch all jenen, die sich für das Thema Urban Explorers interessieren, sehr ans Herz legen kann!
Creepers - David Morrell
Creepers
von David Morrell Taschenbuch: 428 Seiten Verlag: Knaur; Ausgabe: (2006) Sprache: Deutsch ISBN-10: 3426509733 ISBN-13: 9783426509739
Rezension vom 16.11.2013

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