"Crazy, Stupid, Love" - Der bessere Liebesfilm

© Warner Bros. Pictures Germany

Nach klassischem Rollenverständnis sind romantische Filme Frauenfilme. Das ist genauso sehr sexistischer Schwachsinn, wie das Actionfilme nur was für Männer sind. Dennoch sind die meisten dieser Genrevertreter immer noch auf ein Geschlecht fixiert. "Crazy, Stupid, Love" ist eine romantische Komödie, aber definitiv kein klassischer Frauenfilm. Ein Film mit dem Thema Liebe ohne Stereotypen und Kitsch, geht das?
Die Handlung beginnt wenig typisch. Cal Weaver ist glücklich verheiratet. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt als seine Frau die Scheidung will. Zeitgleich macht sein Sohn Robbie die erste Liebe durch. Die junge Hannah  lebt in einer Beziehung, die zu nichts führt.
Die Handlung ist charmant erzählt und stellenweise wirklich überraschend. Die Vielzahl an Protagonisten, machen den Film schnell und facettenreich. Hier bricht der Film schon mit klassischem Kitsch. Durch die vielen sympathischen Charaktere bleibt kein Blickwinkel auf das Thema Liebe unbedacht, ob positiv oder negativ. Die Figuren selbst sind dabei durchaus Stereotyp. Es gibt den Aufreißer, den gehörnten Ehemann, den verliebten Teeny und so weiter. Die Art ihrer Darstellung ist aber authentisch und noch nicht oft da gewesen. Das ist vor allem den talentierten Schauspielern zu verdanken. Steve Carell beweist als Cal Weaver erneut, dass er sowohl ernste Momente als auch banalen Humor beherrscht. Ryan Gosling wurde die Rolle des Frauenschwarms  praktisch auf den Leib geschneidert. Emma Stone und Julianne Moore überzeugen in den untypischeren Frauenrollen.

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Aber was diesen Film in meinen Augen besser macht als jeden Liebesfilm, den ich vor "Crazy, Stupid, Love" gesehen habe, ist seine Ehrlichkeit. Die Liebe wird nicht romantisiert bis zum Erbrechen. Wie im echten Leben ist die Liebe hier nicht nur eine positive Emotion, sondern manchmal auch schmerzhaft, hin und wieder sogar peinlich. Der Film zeigt die besondere Romantik kleiner Momente, ohne dabei jede Emotion über alle Maßen zu zelebrieren. Natürlich gibt es am Ende auch das große rührende Finale, aber auch hier nimmt man den Kitsch zugunsten der eigenen Glaubwürdigkeit etwas zurück.
"Crazy, Stupid, Love" ist witzig, rührend und schön in gleichen Anteilen. Dabei ist ihm hier nicht die vollendete Abkehr von alten Mustern und Stereotypen gelungen. Die Inszenierung jedoch ist erfrischend neu und pauschalisiert nicht zu stark. Jeder kann sich in diesem Film geschlechterunabhängig wiederfinden. Verbunden mit der unglaublich guten Riege an Darstellern, gelingt dem Regisseurenduo Glenn Ficarra und John Requa damit eine sehenswerte romantische Komödie.

© Warner Bros. Pictures Ger

BEWERTUNG: 9,0/10Titel: Crazy, Stupid, Love
FSK: ab 12 Jahren freigegeben
Laufzeit: 118 Minuten
Erscheinungsjahr: 2011
Autor:Dan Fogelman
Regisseur:Glenn Ficarra, John RequaDarsteller: Steve Carell, Ryan Gosling, Emma Stone, Julianne Moore, Analeigh Tipton, Jonah Bobo

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