Die portugiesische Corona-Kontakt-App „ Stayaway Covid " steht kurz vor der Marktreife. Das erklärten in den vergangenen Tagen verschiedene Regierungsvertreter. Derzeit testen etwa 1.000 Personen die Smartphone-Anwendung, die auf den Betriebssystemen Android und iOs verfügbar sein soll. Über die App werden Benutzer benachrichtigt, wenn sie mit anderen Benutzern in Kontakt kommen, bei denen eine Covid-19-Infektion diagnostiziert wurde. Die entsprechenden Behörden garantieren umfassenden Datenschutz in Bezug auf Identitäten und Standorte der Nutzer. Alle Kontaktinformationen würden nur 14 Tage lang gespeichert. Die Installation ist freiwillig. Die Behörden appellieren jedoch an jeden in Portugal - nicht nur an portugiesische Staatsbürger, sondern auch an alle ausländischen Einwohner -, die Stayaway Covid App herunterzuladen. Ähnliche Apps laufen bereits in Deutschland und Irland. Mehr als 16 Millionen Menschen in Deutschland haben ihre App heruntergeladen, während 30 % der Bevölkerung in Irland die App nutzen.
Portugal: Weniger Waldbrände
In den ersten sieben Monaten des Jahres 2020 wurden in Portugal 43% weniger Brände und 34% weniger verbrannte Flächen registriert als im Jahresdurchschnitt der letzten 10 Jahre. Bis zum 31. Juli gab es überhaupt „die niedrigste Anzahl von Bränden und die sechstniedrigste verbrannte Fläche seit 2010", stellt der 3. Zwischenbericht des Instituts für Naturschutz und Wälder ( ICNF) fest. Zwischen dem 1. Januar und dem 31. Juli verzeichnete die nationale Datenbank insgesamt 5.294 Brände im Land, die insgesamt 24.680 Hektar an Wald‑, Busch- und landwirtschaftlichen Flächen zerstörten.
Aus dem ICNF-Bericht geht weiter hervor, dass in diesem Jahr Brände mit einer verbrannten Fläche von weniger als einem Hektar am häufigsten aufgetreten sind (87%). Der Bericht listet außerdem 23 größere Brände mit einer verbrannten Fläche von 100 Hektar oder mehr auf, die 19.831 Hektar zerstörten, was 80% der gesamten verbrannten Fläche entspricht. Großbrände mit mehr als 1.000 Hektar Zerstörung wurden bisher in Oleiros (Castelo Branco), Chaves (Vila Real), Castro Verde (Beja), Aljezur ( Faro) und Covilhã (Castelo Branco) erfasst.
Die am stärksten betroffenen Bezirke in Bezug auf das verbrannte Gebiet sind Castelo Branco mit 7.248 ha, etwa 29% der gesamten bisher verbrannten Fläche, gefolgt von Vila Real mit 3.255 ha (13% der Gesamtfläche) und Faro mit 2.906 ha (12% der Gesamtfläche). Nach Anzahl der Brände lautet die aktuelle Rangfolge Porto (1.474), gefolgt von Braga (462) und Aveiro (384). Als wesentliche Brandursachen ermittelten die Behörden Brandstiftung (27%), Verbrennung von forst- oder landwirtschaftlichen Rückständen (19%) sowie Rodung von Viehweiden (8%).
Tourismus: Trübe Aussichten
Portugals Tourismuswirtschaft leidet weiter. Das Nationale Institut für Statistik ( INE) verzeichnete bis Juni 2020 etwas mehr als 500.000 Gäste und 1,1 Millionen Übernachtungen im Land. Das sind 81,7% bzw. bzw. 85,1% weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. 45,2% der Beherbergungsbetriebe blieben im Juni geschlossen oder hatten keinerlei Gästebewegung registriert. Die meisten Einrichtungen rechnen bis Oktober mit monatlichen Auslastungsraten von weniger als 50%.
Auch für die Algarve bleiben die Aussichten eher trübe, wie die Juli-Daten des regionalen Hotelverbandes AHTEA nahelegen. Danach wies der Monat Juli eine durchschnittliche Belegungsrate von 33,2% auf, 60,2% unter dem Wert von 2019. Die dramatischsten Rückgänge verzeichneten der britische und irische Markt mit einem Minus von über 90 %, gefolgt vom niederländischen (-67,3%) und dem deutschen (-58,9%). Am wenigsten betroffen war der heimische Markt mit einem Rückgang von nur 8,3%. Auf die Inlandstouristen entfielen 61,1% der gesamten Übernachtungen. In kumulativen Zahlen verzeichnete die Belegungsrate seit Januar einen durchschnittlichen Rückgang von ‑62,9% und das Verkaufsvolumen einen Rückgang von ‑61,8%.
Portugal: Versicherung für Touristen
Portugal wirbt weiter mit allen Mitteln um internationale Gäste. Jetzt hat Turismo de Portugal eine Reiseversicherung für ausländische Touristen eingeführt, die "an die neue, durch Covid-19 verursachte Pandemie angepasst ist". Der Versicherungsschutz gilt auf dem gesamten Staatsgebiet und umfasst medizinische, chirurgische, pharmazeutische und Krankenhauskosten, die mit Covid-19 "verbunden" sind, sowie Kosten, die bei Stornierung, Unterbrechung oder Verlängerung von Reisen entstehen können, teilte die nationale Tourismusorganisation mit. „Unser Ziel ist es, zu garantieren, dass jeder, der Portugal besucht, sicher und vertrauensvoll durch das Land reisen kann". Alle Informationen und mögliche Versicherungspakete stehen hier. Die neue Versicherung korrespondiert mit dem Gesundheitspass, der allen Touristen die Möglichkeit offeriert, COVID-19-Tests durchzuführen, und ihnen den Zugang zur akuten medizinischen Versorgung im portugiesischen Gesundheitsnetz garantiert.