Cover-Reveal für "Zeit für Eisblumen" + Entwicklung des Covers [Blogtour-Beitrag]

Im Rahmen der Blogtour zu den Büchern von Katrin Koppold habe ich noch ein kleines Special für euch! Eben habe ich bereits die Rezension zu Aussicht auf Sternschnuppen der Autorin gepostet, die ihr HIER finden könnt. Jetzt habe ich eine Premiere für euch, denn hier seht ihr zum ersten Mal das Cover von Katrin Koppolds neustem Buch Zeit für Eisblumen, das von Helgas Schwester handelt und am 7. August erscheint. Aber nicht nur das! Ich habe für euch sogar den gesamten Werdegang, von den ersten Vorschlägen bis zum fertigen Cover.
Bevor ich aber dazu komme, und um die Spannung noch ein wenig zu steigern, bekommt ihr vorher noch ein kleines Interview mit der Grafikerin Stephanie Kirschbaum:

© Rafael Wolfsdörfer


Wie bist du zum Grafik-Design gekommen?
Schon als Kind habe ich sehr gerne gebastelt und gezeichnet. Eigentlich wollte ich Physiotherapeutin werden und nie mein Hobby – das Zeichnen – zum Beruf machen. Die Kreativität war eigentlich eher ein Ausgleich zur Schule und etwas nur für mich. Meine Eltern haben mich hier in jeglicher Hinsicht unterstützt und mich ständig in irgendwelche Kurse gesteckt, um „meine Gabe“ zu vervollständigen. Wie der Zufall oder auch das Schicksal so will, habe ich einen Platz in Ulm an einer Schule für Physiotherapie bekommen, allerdings war ich noch keine 18 Jahre und stand für ein Jahr auf der Warteliste. Was nun also mit diesem freien Jahr anfangen? Für ein Jahr im Ausland war es leider etwas zu spät, also ging ich für ein Jahr in den Kindergarten, um ein Vorpraktikum zu machen, Erzieherin konnte ich mir zu diesem Zeitpunkt nämlich auch vorstellen. Jedoch wurde mir schnell klar, dass über 20 Kinder jeden Tag zu betreuen, nicht wirklich das war, was ich mir für meine Zukunft vorgestellt habe. Und so gab ich dem Wunsch meiner Eltern nach, mir wenigstens einmal die Bewerbungsunterlagen für verschiedene Design-Schulen anzufordern. Die Anforderungen der Schulen waren allerdings so hoch, dass ich mich nicht beworben habe und das Thema für mich erst mal abgehakt war. Dann kam eines Tages ein Anruf von einer privaten Kunsthochschule, eine Woche vor Beginn der Aufnahmeprüfungen, ich sollte doch einfach mit meinen Bewerbungsunterlagen, einer Mappe und meinen Zeichenutensilien für einen Tag (Samstag) vorbeikommen und es wenigstens versuchen. Soll einer noch sagen, ich sei nicht spontan! Es war soweit auch alles kein Problem, bis auf die Mappe! Wie sollte ich diese innerhalb einer Woche zusammen bekommen? Jetzt machten sich die ganzen Zeichenkurse bezahlt und ich ging mit allen Forderungen zur Prüfung. 15 Personen wurden pro Jahr aufgenommen, an einer Schule, an der sich mehr als 300 potenzielle Kreative bewerben – und ich war in dem einen Jahr dabei und konnte mich zu den 15 glücklichen zählen. Ich hab´s voll durchgezogen und war im Sommer 2000 stolze staatlich anerkannte Grafik-Designerin. Seitdem habe ich in namhaften Agenturen in Stuttgart und Berlin mit vielen kreativen und interessanten Köpfen gearbeitet, bis ich vor zweieinhalb Jahren eine wundervolle Tochter bekommen habe, und dank der liebevollen Unterstützung meines Mannes bin ich nun immer mehr auf dem Weg der Selbständigkeit.
Das Cover ist entzückend und hat Katrin viel Aufmerksamkeit und Lob eingebracht. Wie ist es entstanden?
Im Frühjahr 2012 kam ein Anruf von einem ehemaligen Kollegen mit der Frage, ob ich mir vorstellen könnte, ein Buchcover zu gestalten, seine Schwester sei unter die Autoren gegangen – ein Frauenroman – und suche nun jemanden für das Cover. So kam der Kontakt zu Katrin zustande und durch mehrere interessante Telefonate wurde mir klar, wir sind auf einer Wellenlänge, und ich hatte richtig Lust auf dieses Projekt und eine neue Herausforderung bekam. Wie bei jedem Projekt, das ich beginne, versuche ich mich in den Kunden hineinzuversetzen. Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten und jeder ist so verschieden. Katrin wusste ganz genau, was ihr gefällt und was nicht und hat mir jede Menge Aufwand mit Recherche erspart. Die Hauptstimmung des Covers stand somit ziemlich schnell fest, jedoch war ich mit dem gewünschten Motiv von Katrin nicht ganz einverstanden – ein Pärchen, das auf einer Vespa oder einem Cabrio eine Milchstraße entlangfährt. Als ich zu Beginn des Projektes die Leseprobe gelesen habe, ist in meinem Kopf ein anderes Motiv entstanden. So kam es zu zwei Cover-Entwürfe. Und mein Alternativvorschlag ist es nun auch geworden. Das Cover war für mich wirklich ein sehr schönes und spannendes Projekt und ich freue mich schon auf das nächste Buch.
Wie erklärst du dir den großen Erfolg des Covers? Gibt es eine Art Kochrezept hierfür? Ein Kochrezept, nein. Aber welche Frau wünscht sich nicht ihren eigenen romantischen Liebesroman mit einem wunderschönen Mann, der ihr die Welt zu Füßen legt und ihr jeden Wunsch erfüllt? Schon als Kind werden uns Märchen erzählt vom tapferen Prinzen, der das Herz seiner Prinzessin erobert und  sie vor der bösen Hexe rettet. In einer Zeit der Massenproduktion und alles muss billig sein, lege ich sehr großen Wert auf die Individualität meiner Projekte. Ich habe versucht mich in eine romantische Liebesgeschichte hineinzuversetzen um eine gute Balance zu Glück, etwas Kitsch und der Liebe zu erreichen. Ich hoffe, das ist mir bei dem Cover gelungen.
Und nun kommen wir zu den Covern für Zeit für Eisblumen! Ich finde es sehr interessant zu sehen, wie ein Buchcover zustande kommt, welche Dinge und Details geändert werden und welche schnell den Geschmack getroffen haben. Hier ist der erste Vorschlag: 
Der zweite Vorschlag unterscheidet sich von diesem sehr! Eine abweichende Silhouette eines Mädchens wurde ausprobiert und etwas leuchtendere Farben im Hintergrund eingefügt:
Interessanterweise wurde dann im Kern wieder auf den ersten Vorschlag zurückgegangen - mit den Schneeflocken-Details des zweiten Covers im unteren Teil:
Daraufhin wurde der Hintergrund und die Farbe der Silhouette geändert, wodurch das Cover für mich insgesamt vollkommen anders wirkt: 
Und es wurde doch wieder zur weißen Silhouette zurückgekehrt:
Wie man sieht, scheint der Hintergrund und die Mädchenfigur festzustehen...
...nur an den Details am Boden wird noch gefeilt.
Hier wurden doch wieder Blumen am unteren Rand eingefügt: 
Ein klitze-kleiner letzter Schritt fehlt noch und das Cover ist fertig! Durch die angedeutete Sonne im Hintergrund wirkt es im Vergleich zum vorherigen Cover wieder ganz anders. Trotz der kühlen Farben und den vielen Schneeflocken ist so doch eine gewisse Wärme zu spüren. Und hier ist das fertige Buchcover für Zeit für Eisblumen, das mich wirklich sehr neugierig macht:
(Die Rechte an den Bildern liegen bei Katrin Koppold.)

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