Countdown zu 100 Tagen Trump: Nicht nur der Präsident ist unten durch

Von Bauernebel

US-Präsident Donald Trump geht in die Offensive – bei der Relativierung des Meilensteins seiner ersten 100 Tage im Oval Office, der am Samstag erreicht ist.

Er führt einen verwirrenden Propaganda-Feldzug, bezeichnet die 100-Tage-Marke als “nicht sehr bedeutungsvoll”, behauptet dann, dass keine Regierung so viel erreicht hätte in den ersten 100 Tagen wie seine (ein hohes Pinocchio-Score ist ihm hier sicher).

Praktisch jeder Politexperte aber urteilt: Trump legte einen Fehlstart hin im Oval Office. Laut einer “ABC/Washington Post“-Umfrage

  • sind nur 42 Prozent mit seiner Amtsführung zufrieden,
  • eine Mehrheit urteilt, dass Trump Temperament und Statur fehle, um die USA führen zu können und
  • 56 Prozent der US-Wähler sind der Ansicht, er hätte wenig erreicht.

Trump machte es sich auch selbst schwer mit seinen vollmundigen Versprechungen: Im Wahlkampf legte er einen “Vertrag mit den Amerikanern” vor und kündigte für die ersten drei Monate einen Blitzkrieg zur Durchsetzung von mehr als einem Dutzend von Agenda-Punkten an. Nur einen einzigen davon griff er auf – und scheiterte im Kongress: Die Rücknahme von “Obamacare”.

Er unterschrieb zwar 30 Exekutivverordnungen, doch die gelten weitgehend als politische Kosmetik. Sein “Moslem Bann” wurde dazu gleich in zwei Varianten von der US-Justiz kassiert.

Trumps Anhänger aber halten eisern zu ihm: 95 Prozent würden laut der ABC/WP-Erhebung ihre Wahlentscheidung nicht bereuen. Die Demokraten können sich ebenfalls kaum freuen: 76 Prozent der Amerikaner halten ihre Politik für realitätsfremd – die Republikaner und der Präsident erhalten hier ebenfalls schlechte Noten. Kurz: Beim Großteil der US-Wähler sind derzeit ALLE unter durch.

Und noch ein “Schocker”. Stünden nochmals Trump und Hillary zur Wahl an, würde Trump neuerlich mit 43 zu 40 Prozent gewinnen.

Amerika ist eine politisch verwirrte Nation.