Der Countdown läuft. Irgendwie gut, dass ich mir einen Abmarsch-Termin vorgegeben habe. Sonst hätte ich noch weitere Tage vertrödelt…
1. Mai: Ein vertrackter Tag: Erst zu lange ausgeschlafen und damit Zeit verloren. Und dann noch für etwa sechs Stunden ins Büro, um nochdie aller-allerletzten Sachen abzuarbeiten. Und am Ende – letzte S-Bahn – habe ich nicht mal mehr ein Foto von diesem wunderschön aufgeräumten Büroschreibtisch gemacht.
2. Mai: Streckenplanung, die nächsten Tage im Detail organisieren, alte Zeitschriften aufräumen. Was sich da alles angesammelt hat im Laufe der Jahre! Und noch ist kein Ende in Sicht. Nachts hatte es draußen eine Temperatur von etwa 7 Grad. Ich habe im normalen Bett bei geöffnetem Fenster meine Schlafsack-Kombination ausprobiert (Fleeceschlafsack mit Seiden-Inlay) – und prompt kalte Füße bekommen. Ich gehe aber davon aus, dass es die nächsten Monate noch wärmer wird…
3. Mai: Heute bin ich zum Knochendoktor und habe – nach sieben Jahren – wieder eine Knochendichtemessung machen lassen. Das kostet mittlerweile 50 Euro, die die Kasse nicht zahlen mag. Ergebnis: Es hat sich nicht viel verändert, die Werte sind ein bisschen schlechter als 2006. Nun ist meine Hoffnung, dass das Wandern – so richtig lange und gründlich – eine messbare Verbesserung bringt. Die Knochen brauchen Belastung. Also muss ich nach meiner Rückkehr im Herbst wieder mal einen Termin ausmachen, um die Ergebnisse dieser Annahme dann hoffentlich bestätigt zu bekommen.
Auf dem Rückweg bin ich beim katholischen Pfarramt vorbei und habe meinen ersten “richtigen” Stempel in den Pilgerpass abgeholt. “Was, Sie machen das als eine lange Wanderung?! Klasse! Dann stemple ich das mit unserem Großen Siegel.”
Samstag 4. Mai: Alles was mit soll, wird hergerichtet. Solange es nebeneinander liegt, ist es recht übersichtlich. Dass das dann alles in dem recht schmalen Rucksack Platz haben soll – daran zweifle ich stark. Zusammen mit Brigitte basteln wir Schlaufen und Halterungen an den Rucksack. Ziel ist es, ein zweites Paar Wanderschuhe mitführen zu können.
Am späten Nachmittag – der Rucksack ist noch immer nicht gepackt – gehe ich noch eine Stunde zu Fuß. Denn endlich hat es aufgehört zu regnen und im feuchten Wald liegt stellenweise ein himmlischer Frühlingsduft. Der Waldmeister steht pflückbereit, Veilchen blühen. Nach der Tour ist die Motivation zum Packen schon größer.