Ich liege im trockenen Gras, spüre die Erde im Rücken, freundlich neutral. Angenehm zu wissen, dass ich nicht mehr für sie bin als eine Ameise, nicht weniger als ein Walfisch. Ich darf einfach sein, auf ihrer dünnen Haut liegen und in den Himmel sehen. Da kocht ein Gewitter hoch, schleicht sich an, der erste Regen seit Wochen ewäre das. Das Fließ ist fast ausgetrocknet, die Wiesen braun, alles sehnt sich nach den ersten Tropfen, lauscht auf die Spannung in der Luft, den ersten Donner. Die Vögel baden im Teich und schweigen. Irgendwo weit unter mir brodelt Magma, irgendwo noch tiefer ist der Erdkern, von dem man weniger weiß als vom Mond. Und dieser ganze kleine Planet, auf dem ich liege und auf das Gewitter warte, saust um einen Stern, treibt mit ihm und seiner Galaxie durch das All, unter unvorstellbar vielen anderen.
Das Licht weicht einem dunklen geheimnis, bald, bald werden die Tropfen fallen und sie werden Musik sein und der Duft feuchter, warmer Erde. Das alles ist Glück.