Als ich heute morgen ins Büro gefahren bin, lief im lokalen Radio ein Werbespot, der für dafür warb, in der Region einzukaufen, anstatt im Internet. Den Klick in der Stadt lassen – oder so ähnlich. Macht ja in mancher Hinsicht auch Sinn, wenn man bedenkt, dass dadurch Arbeitsplätze gesichert werden, die Steuergelder in Stadt bleiben und letztlich die Innenstädte mit Leben gefüllt werden.
Alles logische Argumente. Aber: Ich wohne in einer Kleinstadt. Viele Sachen bekomme ich hier gar nicht, bzw. muss in die nächstgrößere Stadt fahren. Das kostet Zeit. Auch vergleichen fällt schwer, denn wer geht schon in fünf verschiedene Geschäfte um Preise oder Angebote zu erfragen.
Nächster Punkt – sehr wichtig – für mich: Kinderkleidung einkaufen finde ich extrem anstrengend. Der Räuber schleicht gelangweilt durch das Geschäft, will nichts probieren und hat eigentlich überhaupt keine Lust auf shoppen.
Das Fräulein Prinzessin möchte am liebsten das gesamte Kleidersortiment mit nachhause nehmen, zieht ein Teil nach dem anderen aus den Regalen und von den Stangen und nicht nur einmal habe ich mit einem brüllenden Kind am Arm ein Geschäft total genervt wieder verlassen.
Das allerbeste Erlebnis hatte ich jedoch mit meinem großen Sohn, der ja schon erwachsen ist. In einem Kaufhaus vor Ort gibt es in der Kinderabteilung ein Karussell. In diesem ist er so lange gefahren, bis ihm schlecht wurde. Die Verkäuferin schaffte es gerade noch mit einer Einkaufstüte des Hauses Schlimmeres zu vermeiden….
Und die angeblich so freundlichen und engagierten Mitarbeiter, die mich beraten und bei meinem Einkauf unterstützen sollen sind, zumindest bei uns, auch rar. Vor Weihnachten war ich in einem bekannten Drogeriemarkt vor Ort. Ich wollte ein Parfum als Geschenk und noch ein paare andere Kleinigkeiten kaufen. Allerdings gab es nur noch eine Packung und die war eingerissen. Also habe ich gefragt, ob es im Lager eventuell noch ein Exemplar gäbe. Die Verkäuferin rauschte an mir vorbei, sah mich nicht mal an und meinte: “Ne, nur noch was in die Regale ist…”. Darauf hin freute sich Douglas über eine Großbestellung. Übrigens muss man bei Douglas auch nicht um Proben betteln, sondern bekommt gleich mehrere einfach gratis dazu.
Es tut mir also leid, aber ich werde trotzdem weiter per Klick einkaufen. Einfach gemütlich auf dem Sofa sitzen und entspannt in großen oder kleinen Onlineshops stöbern. Die Lieferung geht ja mittlerweile bei fast allen Anbietern recht schnell. Und ja, es lohnt sich auch hier gewohntes Areal mal zu verlassen und anstatt bei Amazon, MyToys und Co. nicht so bekannte Seiten, wie kidoh.de zu besuchen. Toll finde ich auch, dass es in der Online Shoppingwelt immer mal wieder Gutscheine, zum Beispiel bei Sparwelt gibt.
Ich gebe es zu, ich bin wahrscheinlich ein Extremfall. Bei mir versagt jegliches Stadtmarketing.
Mein Fazit:
Gezielt einkaufen vor Ort finde ich anstrengend. Ich bestelle fast alles zu mir nachhause. Trotzdem mache ich auch gerne mal einen Stadtbummel mit meiner Freundin und freue mich, wenn ich zufällig etwas Schönes finde oder aber in Shoppingfragen beratend zur Seite stehen kann.
Wie ist das bei Euch? Couch Shopper oder City Hopper?