Costa Concordia – Sinnbild für den Zustand der westlichen Welt

erschienen bei nocheinparteibuchKreuzfahrtschiff Costa Concordia gekentert

Costa Concordia

Am Abend des 13. Januar 2011 hat der Kapitän des Kreuzfahrtschiffes „Costa Concordia“ nahe der italienischen Insel „Isola del Giglio“ sein Schiff mit Schmackes auf Grund gesetzt. Bei der Havarie sind nur wenige Menschen gestorben, und auch lassen sich Schiffsunfälle nicht ganz verhindern, doch das abrupte Ende der Kreuzfahrt des riesigen Luxusschiffes der europäisch-amerikanischen Urlaubsgesellschaft ist geradezu ein Sinnbild für den Zustand der westlichen Welt.

Einwohner der Insel sagten, Kreuzfahrtschiffe machen das öfter mal, dass sie ganz dicht an der Insel vorbeifahren, um dabei Einwohner der Insel „zu grüßen„, weil einige Besatzungsmitglieder der Schiffe von der Insel stammten. Das sei jedoch sehr gefährlich, denn wie jeder auf der Insel wisse, gebe es vor der Insel Riffe.

Der Kapitän Francesco Schettino, Sproß einer traditionsreichen Reedersfamilie, trug die Verantwortung für das Leben und die Gesundheit von mehr als 4200 Menschen sowie ein rund 450 Millionen Euro teures Schiff und trotzdem ist er spaßeshalber mit hoher Geschwindigkeit so dicht an der Insel vorbeigefahren, dass er damit den Rumpf des Schiffes am felsigen Untergrund vor der Küste aufgeschlitzt hat.

Nachdem das Schiff Leck geschlagen war, hat der Kapitän sich eine Stunde Zeit gelassen, bis er einen Notruf abgesetzt hat. Wenig später, als das Schiff am Ufer der Insel angekommen war, aber noch voller Menschen gewesen ist, soll dann der Kapitän von Bord gegangen sein, nicht als Erster, aber auch längst nicht als Letzter. Danach lamentierte der Kapitän in den Medien, das Riff, auf das er gefahren war, sei auf seiner Seekarte nicht verzeichnet gewesen.

Manche Passagiere haben sich derweil dem Vernehmen nach mit anderen Passagieren und Mitgliedern der Besatzung um Plätze in Rettungsbooten geprügelt. Einige Passagiere sind über Bord gesprungen und im kalten Wasser gestorben. Andere Passagiere sind in ihren Kabinen im Inneren des Schiffes ertrunken, als das Schiff schließlich gekentert und voll Wasser gelaufen ist.

Der Kapitän der Costa Concordia könnte in der westlichen Wertegemeinschaft genauso gut Politiker, Banker oder Militär sein. Es ist nicht so, dass Politiker und Banker vor der sogenannten „Finanzkrise“ nicht hätten wissen können, dass jede Finanzblase irgendwann platzt. Es ist nicht so, dass Politiker und Banker vor der Pleite von Griechenland nicht gewusst hätten, dass der griechische Staat die Staatsschulden nicht bezahlen kann. Es ist nicht so, Politiker und Militärs nicht gewusst haben, dass ihre Kriege und andere Regime-Change-Operationen in fremden Ländern wie Afghanistan, Irak, Libyen Syrien und Iran zu Millionen von Toten und ruinierten westlichen Staatshaushalten führen können. Es interessierte sie bloß nicht.

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