Coronavirus: Evakuierung von Japanern aus Wuhan

Mit mehr als 50 Toten und über 2000 Infizierten weltweit, stellt das Coronavirus derzeit nicht nur Mediziner vor Herausforderungen. In China stehen ganze Städte unter Quarantäne, was dort lebenden Ausländern Probleme bringt. Nun garantiert die japanische Regierung Hilfe für ihre Staatsbürger.

Spätestens seit der vergangenen Woche sind die Medien gefüllt mit Schlagzeilen über die neuartige Lungenkrankheit. Was erst auf China begrenzt war, hat inzwischen andere asiatische Länder und auch Europa erreicht. Ein Verdachtsfall in Berlin erwies sich am Sonntag als Fehlalarm. Aber in Peking sahen sich die Politiker trotzdem gezwungen drastische Maßnahmen zu ergreifen.

Unter anderem sehen sich die Einwohner der Großstadt Wuhan mit einer umfassenden Abriegelung konfrontiert. Diese betrifft 11 Millionen Menschen, deren Wohnort als Ursprung des Virus gilt.

In Wuhan leben allerdings auch 710 Japaner, die ebenfalls davon betroffen sind. Zu diesem Zustand gehört neben einem Mangel an Krankenhausbetten die Ungewissheit über das, was in den nächsten Tagen und Wochen geschehen wird. Statt einer Besserung durchläuft China derzeit eine Abwärtsspirale - eine Ausweitung der Zonen stellt landesweit 56 Millionen Menschen unter strikte Quarantäne.

Japans Notfallplan

Nachdem die USA den Schritt gingen, hat Japan erst einmal den Betroffenen in Wuhan Hilfe zugesagt, falls diese eine Evakuierung möchten. Momentan bemüht sich ein Team rund um Ministerpräsident Shinzo Abe um Sondergenehmigungen, damit japanische Staatsbürger mit dafür gecharterten Flugzeugen ausgeflogen werden können.

Das aktuelle Bild an Passagierflughäfen gleicht den Szenarien aus futuristischen Filmen: Per Wärmebildkamera überwacht das Personal die Mengen und bittet diejenigen mit einer erhöhten Körpertemperatur zu einem gesonderten Test. Mit allen Mitteln wollen die Verantwortlichen das Risiko verringern, dass sich das Virus weiter ausbreitet. Doch die symptomfreie Inkubationszeit von zwei Wochen macht dies zunehmend schwierig, zu mal Infizierte selbst vor dem Ausbruch der Krankheit ansteckend sind.

In Anbetracht dieser Umstände betont Abe die Dringlichkeit der Kooperation mit China. Ob die Aktion auf alle 16 Städte in Quarantäne ausgeweitet wird und wie mit den ausgeflogenen Japanern verfahren werden soll, gab er hingegen nicht bekannt.

Derzeit hat die japanische Regierung vier Fälle des Coronavirus im eigenen Land bestätigen können. Dabei handelt es sich ausschließlich um Touristen aus China, deren Symptome erst nach der Einreise auftraten. Laut Aussage der Zuständigen befinden sich alle Patienten in ärztlicher Behandlung, sind aber stabil.

Schon jetzt befürchten Experten allerdings einen negativen Einfluss auf den weltweiten Tourismus; von den Auswirkungen auf die Menschen ganz zu schweigen.


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