Das neuartige Coronavirus aus China breitet sich immer weiter aus. Die Zahl der Krankheitsfälle ist auf rund 571 gestiegen, 17 Infizierte sind bislang an dem Erreger gestorben (Stand 23. Januar). Mittlerweile hat das Virus auch die Millionen-Metropolen Peking, Shanghai, Macau und Hongkong erreicht. Erkrankungen werden aus den USA, Thailand, Südkorea, Japan und Taiwan gemeldet. Die Entwicklung eines Impfstoffes gegen die neue Lungenkrankheit wird nach Aussage der globalen Impfallianz Gavi mindestens ein Jahr dauern.
Gesundheitsbehörden: Portugal ist gut vorbereitet
Für Ricardo Mexia, Präsident der Associação Nacional dos Médicos de Saúde Pública ( ANMSP) ist klar: „Da der Ausbruch von Mensch zu Mensch übertragbar ist, könnte er auch Portugal erreichen. Wir leben in einer globalen Welt, in der man viel reist, was die Verbreitung von Infektionsfällen ermöglicht". Meixa betont aber auch, dass Portugal gut vorbereitet ist, da „auf lokaler Ebene bereits ein System besteht, mit dem Fälle schnell identifiziert werden können." Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen hätten für den Fall der Fälle auch entsprechende Notfallpläne. Die Krankenhäuser von São João in Porto, Curry Cabral und Estefânia in Lissabon sind in Alarmbereitschaft versetzt worden.
Aktuell gebe es in Portugal aber weder Verdachtsfälle auf Infektionen mit dem Coronavirus noch eine Alarmsituation, betont auch Gesundheitsministerin Marta Temido. "Wir verfolgen die Situation mit großer Aufmerksamkeit und stehen in ständigem Kontakt mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO)."
Wichtige Informationen rund um den neuen Erreger
Laut WHO handelt es bei dem neuen Virus um ein Coronavirus, eine Familie von Viren, zu der auch die Erkältung und Viren wie SARS und MERS gehören. Dieses neue Virus wurde vorübergehend als " 2019-nCoV" bezeichnet. Das neue Coronavirus ist eng verwandt mit dem SARS-Erreger, der 2002 ebenfalls in China zum ersten Mal auftrat. Weltweit erkrankten rund 8.000 Menschen daran,etwa jeder zehnte Patient starb.
Häufige Anzeichen einer Infektion sind Atemwegsbeschwerden, Fieber, Husten, Kurzatmigkeit und Atembeschwerden. In schwereren Fällen kann die Infektion eine Lungenentzündung, ein schweres akutes Atemwegssyndrom, Nierenversagen und sogar den Tod verursachen.
Zu den Standardempfehlungen zur Verhinderung der Infektionsausbreitung gehören regelmäßiges Händewaschen, das Abdecken von Mund und Nase beim Husten und Niesen sowie das gründliche Garen von Fleisch und Eiern. Empfohlen wird auch, den Kontakt mit Personen zu vermeiden, die Symptome einer Atemwegserkrankung wie Husten und Niesen aufweisen.
Der NDR hat auf seiner Webseite wichtige Informationen um den Erreger zusammengetragen, etwas wissenschaftlicher informiert das Robert-Koch-Institut Berlin. Auf Portugiesisch findet sich hier ein Überblick.