Das Akademische Zentrum für biomedizinische Forschung und Ausbildung der Algarve (ABC) organisiert an diesem Samstag, dem 7. März, um 18.30 Uhr im Centro Autárquico de Quarteira eine Aufklärungsveranstaltung über das Coronavirus. Ziel ist es, "die Bevölkerung über Maßnahmen und Verfahren zu informieren, die aufgrund des Coronavirus zu ergreifen sind".
Aktuell sind in Portugal 9 Infizierte registriert (Stand 5. März 2020). Nach Ansicht des portugiesischen Staatsoberhauptes Marcelo Rebelo de Sousa „sollte man nicht in Panik geraten". Für ihn sei besonders wichtig, dass alle bestätigten Fälle einen Ursprung außerhalb des portugiesischen Territoriums haben. "Bislang gibt es noch keine Fälle mit einer Quelle in Portugal. Wir werden die Entwicklungen weiterhin in aller Ruhe verfolgen", sagte er.
Die Generaldirektorin für Gesundheit, Graça Freitas, gab kürzlich bekannt, dass das Land 2.000 Isolationsbetten zur Verfügung hat, von denen 300 mit "Unterdruck" ausgestattet sind, einer Isolationstechnik, die das Entweichen kontaminierter Luft verhindert. Außerdem seinen fünf Laboratorien eingerichtet worden, um Tests zur Identifizierung des Virus durchzuführen. Damit werde sichergestellt, dass die Behörden selbst bei einer plötzlichen Welle von Verdachtsfällen von Infektionen in der Lage sind, mit der Nachfrage nach Tests Schritt zu halten.
Noch kein Fall an der Algarve
Die Algarve ist noch virus-frei. Allerdings befürchten einige Politiker, dass die Algarve nur unzureichend auf eine Epidemie vorbereitet sei. So hält es u.a. der Parlamentarier Rui Cristina (PDS) für „unverantwortlich, dass die Regierung keinen Notfallplan für Vorbeugungs- und Unterstützungsmaßnahmen im Falle von Infektionen in der touristischsten Region des Landes hat." Die Algarve sei das Tor für Millionen von Touristen, viele von ihnen aus europäischen und asiatischen Ländern, in denen bereits Fälle von Infektionen und Todesfällen durch Covid-19 gemeldet wurden". Er fordert Sofortmaßnahmen zur Prävention und Isolierung von Covid-infizierten Patienten19.
Dem widerspricht Dr. Paulo Morgado, Präsident der regionalen Gesundheitsverwaltung der Algarve ( ARS). Seinen Aussagen zufolge werden in den Krankenhäusern und Gesundheitszentren der gesamten Region Räume zur Isolierung der Patienten eingerichtet und den Angehörigen der Gesundheitsberufe eine spezifische Ausbildung angeboten. Ein großes Problem an der Algarve sei jedoch, wie in den meisten Ländern, das lange Warten auf Diagnose-Kits, da die Pharmaindustrie aufgrund der hohen Nachfrage nicht rechtzeitig liefern könne.
Tipp: Die Behörden empfehlen bei vermeintlichen Symptomen unbedingt die Health Line SNS 24 (808 24 24 24 24) zu kontaktieren. Aktuelle Informationen bieten auch die WHO und die Seiten des deutschen Bundesgesundheitsministeriums. Die nationale Gesundheitsbehörde Portugals SNS informiert hier umfassend in Englisch. Ein tagesaktueller Überblick zu den aktuellen Fallzahlen findet sich auf den Seiten der Generaldirektion für Gesundheit DGS.