Corona-Tagebuch New York, Day 14: Bringing out the dead

Corona-Tagebuch New York, Day 14: Bringing out the dead

Sirenen, Sirenen, Sirenen. Immer öfter ist das durchdringende Geheule der Ambulanzen zu hören. Es ist schwer, nicht jedes Mal zu denken: Wieder ein Virus-Kranker.

Aber es ist die Realität.

Die Spitäler platzen aus allen Nähten - und nun ist nicht einmal der Abtransport der Leichen mit einem gewissen Grad an Privatsphäre und Würde möglich.

Im „Brooklyn Hospital" werden die Toten in weißen Plastiksäcken, festgezurrt auf rollenden Krankenhausbetten auf den Bürgersteig gerollt. Dort hievt sie ein Gabelstapler in einen Kühllaster.

Fünf Tote werden so an diesem wolkenverhangenen Montagnachmittag in der Straße Ashland Place in Fort Green entsorgt. Menschen bleiben wegen des grusligen Schauspiels stehen. „Was?", sagt ein Passant: „Das sind Tote?" Es sind Szene eines immer grimmigeren Alltags in New York City. Fast 200 Menschen sterben täglich im Big Apple.

Als ich einem befreundeten Arzt von diesem Leichenabtransport in aller Öffentlichkeit berichte, sagte er: „Wir machen das in unserem Spital auch so - nur wir haben einen abgeschirmten Hof dafür!"

Er ist Chirurg im Brookdale Hospital Medical Center in Brooklyn, zuletzt sind dort an einem Tag 13 Menschen gestorben. „Es ist gerade als Arzt schwer, zu verkraften, so viele Menschenleben zu verlieren".

Zum großen Spektakel wurde Montag die Ankunft des Navy-Spitalsschiff „USNS Comfort" mit 1.000 Betten. Das schwimmende Krankenhaus dampfte vorbei an der Skyline von Lower Manhattan durch den New Yorker Hafen und dann hinauf den Hudson zum Pier 90 nahe Midtown.

Der „Drudge Report" titelte unter einer spektakulären Aufnahme des Schiffs mit dem World Trade Center im Hintergrund „SOS NYC".

Und dann brach wieder die notorische Neugierde der New Yorker durch: Beim Anlegen versammelten sich am Hudson-Ufer Tausende - dicht zusammengedrängt und ohne Sicherheitsabstand. Das Spitalsschiff soll Leben retten, doch vorerst hat die Ankunft einige gefährdet. Bürgermeister Bill de Blasio stand am Dock und winkte dem medizinischen Dampfer zu. Kurze Zeit später drohte er angesichts der schockierenden Fotos der socially nicht ge-distancten Städter mit Strafen von 500 Dollar für Leute, die nicht zu Hause bleiben. Warum er jedoch beim Empfang nötig war, bleibt unklar.

Herbert Bauernebel lebt mit seiner Familie in Lower Manhattan. In diesem Tagebuch wird der Alltag in New York während der schlimmsten Krise unseres Lebens in persönlichen Anekdoten beschrieben. Sonntag, 29. März Freitag, 27. März Donnerstag, 26. März Dienstag, 24. März Montag, 23. März Sonntag, 22. März Freitag, 20. März Donnerstag, 19. März Mittwoch, 18. März Dienstag, 17. März

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