Corina Bomann ist für mich zu einem Garant fesselnder Romane über mehrere Generationen hinweg geworden. Mit "Die Jasminschwestern" entführt sie ihrer Leser nach Vietnam, Deutschland und Frankreich und lässt die fast hundertjährige Hanna die Geschichte der Familie an ihre Urenkelin Melanie weitererzählen.
Es ist keine heitere Geschichte und zeigt auch die Schattenseiten eines bewegenden Frauenschicksals.
Gut gefallen hat mir, dass die Geschichte hier tatsächlich durch ein lebendes Familienmitglied erzählt wird und nicht wie in vielen anderen Romanen dieser Art erst nach dem Ableben ein großes Familiengeheimnis von den Erben aufgedeckt werden muss. Ich fand den Roman daher sehr stimmig und kann die Gespräche zwischen Melanie und ihrer Urgroßmutter auch sehr gut nachvollziehen. Jeder Episode in der Vergangenheit geht daher ein Abschnitt in der Gegenwart voraus, in der durch Gespräche auf das vorbereitet wird, was Hanna dann erzählt. Besonders gut gefallen haben mir die Schilderungen aus dem Berlin der 1920er Jahre, wobei dieser Abschnitt auch im Vergleich zu anderen ausführlicher ausfällt. Einige andere Sachen waren mir ein wenig überstürzt oder mit reichlich Zufall geschildert. aber das machte an der gesamten Geschichte nur einen kleinen Anteil aus.
Insgesamt gesehen hat mich "Die Jasminschwestern" sehr gut unterhalten, gefesselt und bewegt. Empfehlen kann ich das Buch daher an alle Leser die ebenfalls gerne Bücher mit mehreren Zeitebenen lesen.
So habe ich bewertet:
Weitere Informationen zum Buch und zur Autorin gibt es auf der Homepage des Ullstein Verlages.