Es ist immer wieder interessant mal außerhalb der Grenzen Deutschlands zu schauen, was so die Muslime in anderen Ländern tun und erfahren. Am Liebsten erlebe ich das natürlich live, indem ich in andere Länder reise und face to face mit den Leuten rede oder auch einfach nur sie beobachte. Leider geht das natürlich nicht immer. Zum Glück gibt es daher das Internet. Letztens bin ich auf ein sehr interessantes Projekt in New York City gestoßen. Es nennt sich Cordoba House. Ein echt cooles Projekt.
Die Cordoba Initiative (CI) hat es sich zur Aufgabe gemacht eine Einrichtung zu bilden, welche für Toleranz wirbt und die reiche Vielfalt New Yorks widerspiegelt.
Cordoba House wird ein Ort anbieten, wo Individuen, unabhängig ihres Backgrounds, ein Lernzentrum, sowie ein Kunst- und Kulturzentrum und am wichtigsten ein Zentrum, geleitet von islamischen Werten in ihrer wahrsten Form – Mitempfinden, Großzügigkeit und Respekt allen gegenüber, finden werden.
Hört sich doch gut an. Vor allem ist es genau das, was wohl in unseren heutigen Gesellschaften fehlt. Ein Ort, der speziell für das Zusammentreffen von Menschen unterschiedlichsten Backgrounds geschaffen ist. Wenn es etwas gibt, was Integration fördert, dann ein Zentrum, welches das Zusammenleben spürbar macht und gleichzeitig ein kulturelles Zentrum bildet. Cordoba House könnte genau so ein Zentrum werden. Aber nicht jedem gefällt dieser Gedanke. Der Fakt, dass dieses Gebäude nur zwei Blocks von Ground Zero entstehen soll, hat vor einigen Wochen etliche Amerikaner auf die Straßen gezogen. Gegner des Projekts meinen, es sei ein Sieg für die militanten Muslime und eine offenkundige Niederlage für die Amerikaner, wenn dieses Gebäude dort entstehen würde. Ein doch sehr absurder Gedankengang, denn dies würde implizieren, dass die 9/11-Attacke von den Muslimen befürwortet worden wäre, was eben nicht der Fall ist.
Es macht aber eines deutlich. Wir müssen erkennen, dass es eine Kluft zwischen der ‚muslimischen‘ und der ‚westlichen‘ Welt gibt. Eine Kluft, die wie die CI richtig beschreibt dennoch eine heilbare Krankheit ist mit der richtigen Medikation, sprich Dialog und vor allem Zusammenkunft.
Die gute Nachricht. Das Stadtparlament hat bereits das Projekt mit 29 zu 1 Stimmen für das Projekt gestimmt. Weitere zehn Abgeordnete haben sich der Stimme enthalten. Der Bürgermeister Bloomberg, sowie weitere Christen und Juden haben ihre Unterstützung des Projekts ausgesprochen.
Cordoba House steht sinnbildlich für ein 800-jähriges friedliches Zusammenleben von Juden, Christen und Muslimen in der mediterranen Stadt in Spanien, Cordoba. Hoffen wir, dass es erfolgreich und ein globales Vorbild für weitere Projekte derart sein wird.