Der erste NIGHTOFTHE100MILES Limited Ride LTD #1 „is in the books". Und es war wieder eine sehr schöne Tour am Abend und in die Nacht hinein. Was das ist? Bei den LTD-Rides geht es uns, das sind Cycling Dan und ich, darum, das wir mit interessierten Leuten rund um die „Hauptveranstaltung" der NIGHTOFTHE100MILESweiterhin in Kontakt bleiben und das Ganze etwas am Köcheln halten. So werden wir in unregelmäßigen Abständen kurzfristig diese LTD-Rides anbieten. Nur die ersten 25 Teilnehmer, die sich melden, bekommen den offiziellen Track und den genauen Treffpunkt mitgeteilt. Die Touren können von der Kilometeranzahl variieren, vom Gelände her mal flach oder mal hügeliger sein. Vieles ist möglich. Zu jedem LTD-Ride gibt es dann am Ende einen exklusiven Aufkleber, der nur speziell für den jeweiligen Ride designed wird! Mit der Zeit kann man dann sehen, wer schon ein alt gedienter Veteran der Limited Rides ist.
Beim ersten LTD Ride war der Treffpunkt an der Dampfbierbrauerei in Essen-Borbeck. Das Wetter war für Oktober mal wieder erste Sahne. Warme Temperaturen weit über 20 Grad sorgten für sommerliche Stimmung. Beste Vorraussetzungen also für eine tolle Tour. Die tapferen Recken rollten gegen 17:45 Uhr los. Es ging über verschlungene Pfade und Wege durch den Stadtteil Borbeck hinunter zum Gleispark Frintrop. Die Sonne schien uns lachend ins Gesicht, die Stimmung war gut. Wir fuhren auf einen Weg zwischen den hochgewachsenen Linden über das ehemalige Gelände eines der größten Güterbahnhöfe Europas in Richtung Knappenhalde in Oberhausen. Hier ging es darum, schon früh die meisten der Höhenmeter der Tour abzureißen. Einmal rauf auf die kleine Halde und oben den Aussichtsturm bestiegen und schon raste die Meute den Berg wieder hinunter.
Über Nebenstraßen erreichten wir dann schnell das Gelände des Shoppingtempels CENTRO, das wir am Rande über einen großen Platz streiften. Die Leute, die dort saßen oder liefen, staunten nicht schlecht als sie den Zug an Radfahrern an sich vorbeifahren sahen. Wir überquerten den Rhein-Herne-Kanal und die Emscher, umfuhren den OLGA-Park und gelangten dann nach ein paar Kilometern in den ersten Waldabschnitt im Sterkrader Wald. Die Sonne stand nun tiefer, die Sicht wurde schlechter, aber es war ja mit gutem Licht an den Rädern vorgesorgt. So wurde auf den Trails ordentlich Gas gegeben. Die braunen Blätter der Bäume auf dem Boden wurden ganz schön durch die Luft geschleudert.
Mittlerweile hatten sich zwei Gruppen gebildet, da an einer Ampel zuvor die Rotphase recht groß gewesen war. Das passiert natürlich schon mal bei so einem Feld, ist aber auch kein Ding. Trotzdem sahen die Lichter in dieser Gruppe im Wald schon cool aus, als sie da so der Reihe nach durchschossen. Der Trail war cool zu fahren, man musste aber ein paar mal aufpassen wegen einiger Wurzeln. Über einen Trampelpfad am Rande einer Wiese ging es hinaus aus dem Wald um kurz darauf in einem weiteren Waldstück, dem Hiesfelder Wald, zu gelangen. Hier war jetzt mehr Technik gefragt als Tempo. Viele Wurzelpassagen, schmale Pfade, Baumhindernisse und Erdaufwerfungen liessen die Augen bei so manchem Teilnehmer größer werden. Gerade die MTB-Fraktion kam hier auf ihre Kosten. Viel später am Abend hätten wir hier wegen der Lichtverhältnisse aber nicht fahren dürfen.
In der Dämmerung erreichten wir nun die Rotbach-Route. Gelegen am Rande des Naturschutzgebietes Hohe Mark. Sehr schön schlängelte sich der Weg über feinsten Schotter, und durch weitere Waldabschnitte dem Rotbach entlang in Richtung Dinslaken. Ein feiner Nebelschleier lag schon flach über den angrenzenden Wiesen. Kurz nachdem wir die kleine Stadt erreichten kam hier jetzt auch unser erster und einziger Stopp auf der Tour. Natürlich standesgemäß an einer Tankstelle. Außerdem trafen hier beide Gruppen wieder aufeinander. Mal eben zur Erfrischung ein Radler gezischt, ein Bounty verdrückt, ein bisschen gequatscht und schon fuhren wir wieder weiter. Durch die nette Altstadt ging es dann über kleine Wege, der schmale Bach war weiterhin unser stetiger Begleiter.
Kurz danach wurde dann ordentlich aufs Tempo gedrückt. Als wir auf breiten, gut befahrbaren Wegen in den sogenannten „Wohnungswald" fuhren, namentechnisch zurückführend auf das alte Rittergeschlecht „Wonyngen", legten einige anscheinend mal eben den Schalter um und gaben kräftig Gas. Die roten Rücklichter sahen toll aus, als sie hier durch die Dunkelheit tanzten. Es ging mal nach rechts, wieder nach links, mal hier rum, mal da rum. Der Orientierungssinn war irgendwann dahin. Aber es machte einen derben Spaß so durch den Wald zu brettern.
Kurz darauf gelangten wir, die meisten werden es gar nicht bemerkt haben, an der Mündung des Rotbachs in den Rhein. Die Gruppe teilte sich hier auch wieder auf in diejenigen, die Tempo machten und in die anderen, die es etwas gelassener angingen. Auf dem Rhein war es ruhig, nur ein oder zwei Schiffe dümpelten den breiten Fluß hinab. Die Atmosphäre in der Dunkelheit war hier sehr schön. Ein Stück ging es nun den Strom entlang und wir überquerten dabei auch die Emscher-Mündung. Mittlerweile waren wir zu viert in der Gruppe. Für die Mountain Bikes war das Tempo bis hier enorm hoch gewesen. Die Kräfte zollten ihren Tribut. Und da niemand alleine gelassen wird, fuhren wir jetzt in moderater Geschwindigkeit zusammen weiter.
Durch einen winzigen Tunnel, der bei der Durchfahrt wie ein Zeittunnel mit dem huschenden Lichtkegeln wirkte, kamen wir über kleine Straßen und ruhigen Wohngebieten hinüber zum Emscher-Radweg. Die Umgebung war ziemlich Dunkel, der Radweg lag völlig verlassen da. Genau richtig für den LTD Ride durch die Nacht. In der Ferne war dann plötzlich ein rotes Licht zu sehen. Zunächst dachten wir, dort wäre eine Baustelle, doch beim näher kommen sahen wir dort einen unserer Teilnehmer stehen. Er hatte den Anschluss an die „Spitzengruppe" verloren und wollte nicht alleine weiterfahren. Deshalb wartete er auf uns. So ging es nun als 5er Gruppe weiter an der Emscher entlang und dann über die alte HOAG-Trasse weiter. Diese Wege mal in der Dunkelheit zu fahren hat schon ihren Reiz.
Als wir am RWO-Stadion vorbeifuhren, direkt am Rhein-Herne-Kanal gelegen, bot dies eine tolle Kulisse. Auch eine Brücken-Beleuchtung und der riesige, dezent beleuchtete Gasometer in Oberhausen machten um diese Uhrzeit ordentlich was her. Ein Stück weiter überquerten wir wieder den Kanal und gelangten in den Essener Stadtteil Dellwig. Kleine, versteckte Schotterwege und Pfade durchqueren hier die Ortschaft. So kamen wir, der ein oder andere etwas mehr oder weniger müde, wieder nach Borbeck und zur „Dampfe". Start und Zielpunkt zugleich. Und jetzt unser Hot-Spot für ein zünftiges Weizen im noch offenen Biergarten in der lauen Herbstnacht! Die anderen waren etwa 20 Minuten vor uns eingetroffen. Unter wolkenlosen Himmel und in ein netter Location wurde über die vorangegangene Tour gesprochen. Alle hatten Spaß und waren wieder heil ans Ziel angekommen. Der Track war gelungen, so der gemeinsame Tenor.Und zur Belohnung gab es nun auch für alle Anwesenden den Aufkleber des LTD-Rides #1! Ich wurde dann auch gefragt, wie ich denn an solche Wege kommen würde? Tja, da muss ich enttäuschen, das ist dann wohl Betriebsgeheimnis... 😉
Wenn auch ihr einmal an den LIMITED RIDES teilnehmen möchtet und gerne über neue Termine informiert sein möchtet, dann könnt ihr 1. mir auf meinem Blog folgen und verpasst dazu auch keinen weiteren Artikel mehr oder 2. folgt uns auf der Facebook-Seite NIGHTOFTHE100MILES!