Cool Sounds
„Dance Moves“
(Deaf Ambitions)
Bevor wir über die unbestrittenen Qualitäten dieser Band und dieses Albums reden, müssen ein paar Worte über Farben und Frisuren erlaubt sein. Was, fragt sich der einigermaßen irritierte Rezensent, bringt die fünf Herren aus Melbourne dazu, sich für einen der raren Promoshots in der äußerst fragwürdigen Klamottenkombi schwarz/pink ablichten zu lassen, die Shirts teils ziemlich unlässig in die Hosen gestopft und mit Haarschnitten bzw. -kreationen ausgestattet, die jedem verantwortlichen Lehrling zur unmissverständlichen Abmahnung verholfen hätten? Sich so zu präsentieren braucht mit Sicherheit ein ziemlich dickes Ego, im Falle einer debütierenden Musikkapelle sollte dieses wiederum auf einem mehr als ordentlichen Einstand gründen. Und Überraschung – genau das tut es.
Also schnell vom Spott zur Hochachtung, denn abgesehen von den zweifelhaften Äußerlichkeiten haben Cool Sounds eine Platte eingespielt, die fast schon unverschämt gut gelungen ist. Ihr melodieverliebter Glitzerpop kommt mit einer Leichtigkeit und Eleganz daher, getragen noch dazu von Dainis Laceys anschmiegsamer Stimme, die an die Schweizer Klangperfektionisten Double, vielleicht aber auch an Altlegenden wie ABC oder Bryan Ferry denken lassen. Perlende Gitarrenakkorde, Liam Halliwells betörendes Saxophonspiel, locker pluckernde Beats, das alles mit traumwandlerischer Sicherheit zu maximal entspannter Dämmerungsmusik aufbereitet, bei der kein Ton aus der Reihe tanzt.
Zusammengewürfelt ist die sechs Mann starke Truppe im Übrigen u.a. aus Mitgliedern der (ebenfalls australischen) Formationen Ciggie Witch und The Ocean Party, und als solche auch ein unbedingtes Low-Budget-Projekt: Die zehn Stücke haben in einer Berliner Wohnung ihren Ursprung, wo Lacey sie innerhalb von zwei Wochen geschrieben hat, produziert, gemischt und gemastert hat sie Saxophonist Halliwell gleich selbst und auch der Videoclip zu „In Blue Skies“, einer lustigen Persiflage auf Miley Cyrus‘ „Wrecking Ball“, ist für einen Spottpreis bei einem befreundeten Filmemacher in Dreh gegangen. LoFi und DIY par excellence von Musikern, die sich selbst nicht allzu ernst nehmen und dennoch ihr Handwerk prächtig verstehen – eine Mischung, die durchaus Zukunft haben könnte.
„Dance Moves“
(Deaf Ambitions)
Bevor wir über die unbestrittenen Qualitäten dieser Band und dieses Albums reden, müssen ein paar Worte über Farben und Frisuren erlaubt sein. Was, fragt sich der einigermaßen irritierte Rezensent, bringt die fünf Herren aus Melbourne dazu, sich für einen der raren Promoshots in der äußerst fragwürdigen Klamottenkombi schwarz/pink ablichten zu lassen, die Shirts teils ziemlich unlässig in die Hosen gestopft und mit Haarschnitten bzw. -kreationen ausgestattet, die jedem verantwortlichen Lehrling zur unmissverständlichen Abmahnung verholfen hätten? Sich so zu präsentieren braucht mit Sicherheit ein ziemlich dickes Ego, im Falle einer debütierenden Musikkapelle sollte dieses wiederum auf einem mehr als ordentlichen Einstand gründen. Und Überraschung – genau das tut es.
Also schnell vom Spott zur Hochachtung, denn abgesehen von den zweifelhaften Äußerlichkeiten haben Cool Sounds eine Platte eingespielt, die fast schon unverschämt gut gelungen ist. Ihr melodieverliebter Glitzerpop kommt mit einer Leichtigkeit und Eleganz daher, getragen noch dazu von Dainis Laceys anschmiegsamer Stimme, die an die Schweizer Klangperfektionisten Double, vielleicht aber auch an Altlegenden wie ABC oder Bryan Ferry denken lassen. Perlende Gitarrenakkorde, Liam Halliwells betörendes Saxophonspiel, locker pluckernde Beats, das alles mit traumwandlerischer Sicherheit zu maximal entspannter Dämmerungsmusik aufbereitet, bei der kein Ton aus der Reihe tanzt.
Zusammengewürfelt ist die sechs Mann starke Truppe im Übrigen u.a. aus Mitgliedern der (ebenfalls australischen) Formationen Ciggie Witch und The Ocean Party, und als solche auch ein unbedingtes Low-Budget-Projekt: Die zehn Stücke haben in einer Berliner Wohnung ihren Ursprung, wo Lacey sie innerhalb von zwei Wochen geschrieben hat, produziert, gemischt und gemastert hat sie Saxophonist Halliwell gleich selbst und auch der Videoclip zu „In Blue Skies“, einer lustigen Persiflage auf Miley Cyrus‘ „Wrecking Ball“, ist für einen Spottpreis bei einem befreundeten Filmemacher in Dreh gegangen. LoFi und DIY par excellence von Musikern, die sich selbst nicht allzu ernst nehmen und dennoch ihr Handwerk prächtig verstehen – eine Mischung, die durchaus Zukunft haben könnte.