[cooks...] Vegetarian Quiche with Ravioli {Veggie}

Von Theninaedition @theninaedition


"Ich denke, Du hast gekocht?", meinte der Lieblingsmann als er die Quiche in der Küche entdeckte. "Wenn Du mir schreibst, Du hättest gekocht, dann denke ich, es gibt was zu essen und keinen Kuchen.", meckerte er weiter. Mein kläglicher Versuch "Das ist kein Kuchen, das ist eine Quiche.", konnte das Kind kaum mehr aus dem Brunnen holen. Immerhin hat er "den Kuchen" dann nicht in Ketchup ertränkt, obwohl er ihn als "zu trocken" kritisiert hat. Männer.


Eine Quiche ist übrigens eine weiter Cousine von Pie und Tarte (wer sich an den Unterschied nicht mehr erinnern kann der klickt sich bitte hier entlang * klick*). Im Gegensatz zum Pie hat die Quiche niemals einen Deckel und ist immer herzhaft. Die Quiche ist auch mit dem Auflauf verwandt, hat aber im Gegensatz zu ihm einen Boden. Der Boden ist von naturaus herzhaft und besteht aus einer Mehl-Öl-Mischung. Die Quiche kommt aus Frankreich und gilt dort als Spezialität. Die Füllung besteht traditionell aus einem Eier-Milch-Gemisch. Der Klassiker ist die Quiche Loraine, die auch als Speckkuchen bekannt ist. Die französische Bezeichnung "Quiche" wurde, wie Wikipedia mir verrät, um 1845 domelsässischen Wort Kichel bzw. Kuechel abgeleitet, das dem hochdeutschen Wort "Kuchen" entspricht. Insofern lag der Lieblingsmann ganz richtig. Ich hatte ihm einen Kuchen zum Abendessen vorgesetzt. Wie konnte ich nur.


Inspiriert zu diesem super schnellem veganen Rezept wurde ich von dem ganz tollen Buch "Reggie - französisch vegetarisch" von Stiftung Warentest*klick*

. Auf über 330 Seiten finden sich ausschließlich vegetarische Rezepte mit und ohne vegane Varianten. Es gliedert sich in

Ich kann

  • vegetarische Menüs ausgewogen zubereiten
  • energiegeladenen Gerichte für Frühstück und Brunch zubereiten
  • ausgewogene Gerichte ohne Fleisch und Fisch zusammenstellen
  • ein schnelles Tellergericht für den Abend zubereiten
  • originelle, schnelle Gerichte zubereiten
  • Gäste ohne Gleich bewirten und Traditionen neu erfinden
  • Desserts zubereiten, die zu allem passen

Darüber hinaus gibt es ein Rezeptregister nach Zutaten und ein alphabetisches Rezeptregister. Besonders spannend (neben den tollen Rezepten) fand ich das erste Kapitel. Dort werden die verschiedenen Ernährungstypen, Vegetarier, Flexitarier, Veganer, Rohköstler, Locavoren, dargelegt. Zudem werden die verschiedenen Arten der landwirtschaftlichen Produktion - ökologische Landwirtschaft, biologisch-dynamische Landwirtschaft - erklärt. Ernährung wird auch in den Kontext des Naturschutzes und Klimawandels gesetzt, indem der Treibhauseffekt verschiedener Ernährungswiesen und die CO2-Emissionen entsprechend der Produktionsweise aufgeschlüsselt werden. Beides ist anschaulich aufbereitet. Auch Variablen wie Wasserverbrauch und Bodenflächen werden diskutiert. Hinzukommt die medizinische Perspektive, d.h. die vegetarische Ernährung wird aus medizinischer Sicht analysiert. Dabei wird u.a. erklärt wo Proteine, Eisen, B12 und Vitamin D drin sind und Hinweise für schwangere Frauen, Kinder und ältere Menschen gegeben. Darauf folgt ein Unterkapitel zum Einkaufen, Einkaufslisten, Vorratslagerung und Organisation (Einfrieren etc.). Toll ist eine Tabelle mit Rezeptvorschlägen für Arbeit, Zuhause und Picknick sowie eine weitere Tabelle mit Wochenplan für Abendessen. Auch ein Saisonkalender ist enthalten.

Von der Vielzahl der tollen Gerichte hat mich die Quiche mit Ravioli und Tomaten besonders angesprochen, obwohl es dazu kein Bild gibt und ich ein visueller Typ bin.


Vorweg: Die Zutatenangaben waren mir einwenig zu ungenau, daher habe ich sie für Euch genauer angegeben. Im Original heißt es z.B. "frische fertig-Ravioli für 1 Person". Ich habe einen Beutel von Rana genommen, der für 2 Personen ausgewiesen ist und 250g enthält. Die Milch-Ei-Füllung war mir einwenig zu nüchtern. Daher würde ich beim nächsten Mal Parmesan unterrühren, um die Quiche noch pikanter zu machen. Als Milch und Sahen wird Hafer empfohlen wobei in Klammern die Möglichkeit der Verwendung von Kuh- oder Sojamilch) angegeben ist. Ich habe Hafermilch genommen und Soja-Sahne, weil ich keine Hafersahne im normalen Supermarkt bekommen habe und nicht noch extra in den Biomarkt wollte.

  1. Ofen auf 180°C vorheizen.
  2. Mehl in eine Schüssel geben und eine Prise Salz und Öl dazugeben.
  3. Mit den Händen krümelig kneten.
  4. Ca. 50ml Wasser nach und nach hinzugeben und mit einem Holzlöffel verrühren.
  5. Teig zu einer Kugel formen, ausrollen und Tarteform damit auslegen.
  6. Tomaten in Scheiben schneiden und Flüssigkeit und Kerne entfernen.
  7. Auf den Boden legen und ungekochte Ravioli darauf verteilen.
  8. Eier mit Milch und Sahne (und gegebenenfalls etwas Parmesan) verquirlen. Salzen und pfeffern.
  9. Mischung über die Ravioli gießen.
  10. Im Ofen 45 Minuten backen.
  11. Heiß, lauwarm oder kalt servieren.


Fazit: Für knapp 20€ gibt es einen mehr als 300 Seiten starken Wälzer. Mir sind es persönlich einwenig zu wenig Bilder für die Gerichte. Die Zutatenangaben sind mir teilweise nicht präzise genug. Die Rezeptauswahl ist dafür der Brüller von klassischen Gerichten über Sushi ist alles dabei. Veganer und Vegetarier kommen mit diesem Buch gleichermaßen auf ihre Kosten. Klare Empfehlung.