Veröffentlicht am 19. Dezember 2013 | von Hanna Stein
0Contrast
Contrast Hanna SteinWertung
Summary: Atmosphärischer, kurzer Puzzle-Plattformer mit netter Story. Glitches und hackelige Steuerung mindern den Spielspaß
3
Puzzler
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Zusammen mit der agilen Artistin Dawn und dem kleinen Mädchen Didi entführt Contrast seine Spieler in eine mysteriöse Noir-Deco Welt, die zudem aus mehreren Dimensionen besteht.
Die kleine Didi entwischt eines Nachts aus ihrem Zimmer, um ihrer Mutter beim Singen zuzuhören. Dabei stellt sich heraus, das Didis Vater dringend Hilfe bei der Verwirklichung einer Geschäftsidee braucht. In der Rolle von Didis unsichtbarer Freundin Dawn, die in den Schatten der Welt von einem zum anderen springen kann, wird der Spieler vor die Aufgabe gestellt, Rätsel zu löst und von den Jump’n'Run-Künsten der gelenkigen Hauptfigur Gebrauch macht.
Contrast ist durchweg in einem abstrakten Zeichenstil gehalten und erinnert dabei an Animationsfilme von Tim Burton. Dawns Herkunft bleibt am Anfang unklar ebenso wie die Tatsache, ob sie denn nur ein Produkt von Didis Fantasie ist. Durch im Spiel versteckte Lichtkugeln und versteckte Hinweise lassen sich die Hintergründe jedoch beleuchten. Auch der Hintergrund von Didis Familie wird durch interessantes Schattenspiel erzählt und bietet dem Spieler immer neue Möglichkeiten, in die Handlung einzutauchen.
Die aufkommenden Rätsel bzw. Puzzle-Einlagen sind unterhaltsam und nicht allzu schwierig – perfekte Unterhaltung für Casual Gamer oder jemand, der nicht besonders viel Zeit hat. Die Spiel-Umgebung ist zwar überaus begrenzt, dafür aber liebevoll gestaltet. Nicht nur einmal bleibt man stehen um sich der unwirklichen Atmosphäre anzuvertrauen. Besonders die musikalische Unterlegung mit Stücken aus den 20er Jahren versetzt den Spieler dabei noch zusätzlich in die richtige Stimmung. Compulsion Games bringt mit Contrast einen leicht zugänglichen und für jede Altersklasse geeigneten Plattformer auf den Markt, dessen Mystery-Handlung zwar ein bis zwei Schreckmomente aufweist, aber dennoch auch für jüngeres Publikum geeignet ist. Es durchbricht mitunter die vierte Wand und adressiert so den Spieler direkt, was die düsteren, erwachsenen Töne der Handlung auflockert und allgemein zur Stimmung des Spiels beiträgt.
Mit sechs Stunden Spielzeit ist der Titel recht kurz gehalten, mehr Inhalt wäre wünschenswert gewesen. Ab und zu muss man sich mit widerspenstigen Steuerungbefehlen und kleineren Glitches auseinander setzen, als Manko wäre zudem anzumerken, das einige der Lösungswege stark an Portal erinnern und die Auflösung der Handlung doch sehr offen ist bzw. kaum erklärt wird, was genau in Didis Welt eigentlich geschieht – vielleicht soll dies jedoch die Möglichkeit für einen zweiten Teil offen halten, der den Hintergrund der Geschichte tiefer beleuchtet. Wünschenswert wäre es auf jeden Fall, denn es scheint, dass die Möglichkeiten beim spielen mit Schatten bei weitem noch nicht voll ausgenutzt wurden.
Als Fazit lässt sich zusammenfassend bemerken, dass mit Contrast ein unterhaltsamer, zugänglicher Jump’n'Run-Puzzler vorliegt, der sein Potential jedoch noch nicht vollends ausschöpfen könne.
Plattform: PC (Version getestet), PS4, PS3, Xbox 360, Spieler: 1, Altersfreigabe (PEGI): 12,
Release: 29.11.2013, http://contrastgame.com
Tags:3 von 5Compulsion GamesPCPlattformerPS3PS4PuzzlerSteamXBox 360
Über den Autor
Hanna Stein Aufgabenbereich selbst definiert als: Special Operations – Notizen schreiben im Dunkeln leicht gemacht. Findet “Wenn dies ein Spiel ist, sind wir verloren. Wenn nicht- erst recht” (Juli Zeh) Gedanken anregend.