Ausstellungsbeschreibung
In „Parklandschaften“ zeigt der Kölner Fotograf Constantin Meyer urbane Zweckarchitektur – Dächer von Parkhäusern. Diese „Parklandschaften“ sind grafische Kompositionen. Schattenlos setzen sich Gebäudeteile von der Umgebung ab, und schroffe Betonflächen treffen auf verspielte architektonische Details unterschiedlicher Epochen. Die Perspektive auf die Stadt bildet harte Kanten wie Klippen in einer bergigen Landschaft. Absurde Auf- und Umbauten wie Belüftungsschächte, Aufsichtshäuschen und Treppenhäuser für Notausgänge sind im Vordergrund zu sehen, dazu Verkehrsschilder, Lampenstümpfe, Satellitenschüsseln, Alarmanlagen sowie Leitsysteme auf Böden und Wänden, die scheinbar ins Leere führen.
Trotzdem: Meyer gibt in seinen Bildern den Blick frei auf den Horizont. Die Stadt im Hintergrund taucht in der Silhouette auf und ist an Kirchturmspitzen und Hochhäusern, an architektonischen Wahrzeichen der Städte Köln, Düsseldorf, Dortmund und Essen erkennbar.
Er setzt mit fotografischen Mitteln wie Tiefenschärfe, Belichtung und Perspektive die Parkhaus-Terrassen so in Szene, dass die umliegende Stadtlandschaft auf seinen Bildern aus der Parklandschaft herauszuwachsen scheint oder gar verschwimmt. Bewusst konstruiert er eine neue Ebene, eine Plattform, die über der Stadt zu schweben scheint. Meyers Fotografien erinnern an Gemälde: Parkdächer und die umgebende Architektur lassen eine neue Stadtlandschaft entstehen.
Wann und wo
Ausstellung vom 16. September bis zum 12. November 2017
Eröffnung am 15. September um 19:00 Uhr
Zur Eröffnung am 15. September 2017 sprechen der Fotograf Constantin Meyer und der Künstlerische Leiter des DAZ, Matthias Böttger. Einführung in die Ausstellung: Stefanie Bürkle, Künstlerin und Professorin für Bildende Kunst an der TU Berlin.
Am 29. September 2017 um 19 Uhr diskutiert Constantin Meyer mit Gästen am Y-Table im DAZ über die Ästhetisierung von Orten und Unorten.
Deutsches Architektur-Zentrum
Köpenicker Straße 48/49
10179 Berlin