Hallo, ihr Lieben!
Vor ein paar Tagen haben wir uns mit Volker Rosin hinter der Bühne des Stadtwerke Düsseldorf Festes getroffen. Während sich vorne die Reihen füllten und große und kleine Fans versuchten, die besten Plätze zu erhaschen, haben wir uns mit ihm unter anderem über sein neues Album "Volle Kraft voraus!", die Ideenfindung und Castingshows unterhalten.
Unter anderem erfahrt ihr im Interview übrigens auch, weshalb sich der Künstler sicher ist, den schönsten Beruf der Welt zu haben.
Liebst,
Conny
Conny: „Wie lange hat es denn eigentlich gedauert, um das neue Album „Volle Kraft voraus“ zu produzieren?“
Volker Rosin: „Das Ganze hat, von den ersten Ideen und Texten bis zur Veröffentlichung, circa drei bis vier Monate gedauert. Das ist die normale Dauer für eine Produktion.“
Conny: „Und wie kommt man auf die Texte?“
Volker Rosin: „Ich glaube, dass noch viel Kind in mir drin steckt. Manchmal kommen die Themen angeflogen, manchmal erarbeite ich sie mir. Auf dem neuen Album gibt es beispielsweise auch die Ballade „Kennt ihr die Sprache, die jeder versteht?“… das Lachen. Das Lied ist mir sehr wichtig, auch wenn es nicht typisch für mich ist. Es behandelt zum Beispiel auch die Flüchtlingsproblematik. Ich habe in einer Zeitung ein Bild aus einem Flüchtlingslager gesehen, auf dem ein Vater sein Kind hochwarf und alle lachten. In dem ganzen Elend, das die Leute erleben, ist das Lachen das, was immer wieder verbindet. Wenn wir mehr zusammen lachen würden, würden wir weniger aufeinander einschlagen.“
Conny: „Verspüren Sie denn einen zeitlichen Druck, wenn es darum geht, ein Album zu produzieren?“
Volker Rosin: „Nein. Zum Glück bin ich in der guten Situation, dass mir keine Plattenfirma oder das Publikum Druck macht. Ich mache nurnoch Platten, wenn auch die Idee dazu da ist. Ich kann ein Jahr lang durch die Welt laufen, ohne eine Idee zu haben. Aber wenn ich dann denke, dass es Zeit für ein neues Album wird, gehe ich anders durch die Welt. Es gibt aber auch viele Themen und Anregungen von den Kindern direkt. Ich bin dankbar dafür, dass es dann irgendwann einfach flutscht.“
Conny: „Wie ist es denn, wenn ein Volker Rosin schlechte Laune hat und auf die Bühne muss?“
Volker Rosin: „Man muss hier sagen, dass Kinder das ehrlichste Publikum der Welt sind. Man bekommt etwas zurück. Wenn ich aber auf die Bühne komme und das Lachen und die fröhlichen Augen sehe, geht es mir gut. Ich denke auch, dass die Kinder einen Anspruch darauf haben, dass man professionell mit ihnen umgeht. Ich bin da grundsätzlich ein positiv denkender Mensch.“
Conny: „Das bedeutet, dass gerade die Ehrlichkeit das Besondere an der Unterhaltung für Kinder ist?“
Volker Rosin: „Ja, Kinder reagieren eben sofort und spontan. Sie sind das härteste Publikum der Welt. Wenn es ihnen nicht gefällt, hauen sie nach einer oder zwei Minuten wieder ab. Das möchte ich, ehrlich gesagt, nicht gern erleben.“
Conny: „In Düsseldorf gibt es ja auch die Volker Rosin Schule…“
Volker Rosin: „Ja, das ist eine große Ehre für mich. Der Hintergrund war, dass die Kinder auch etwas mit dem Namen ihrer Schule anfangen können. Die meistens Namensgeber sind immerhin schon tot. Ich lebe noch (lacht). Ich kann auch viel an der Schule sein, an Projektwochen und am Laternenfest teilnehmen. Ich bin für die Kinder greifbar.“
Conny: „Wie würden Sie Ihr Album beschreiben?“
Volker Rosin: „Fröhlich, Party, Stimmung, Bewegung, Pop für Kinder und Gute-Laune-Musik zum Mitmachen. Jeder Song hat eine Bewegungsidee.“
Conny: „Was planen Sie denn für 2016?“
Volker Rosin: „Ich bin eigentlich immer auf Tournee. Ich spiele auch in Österreich und der Schweiz, Südtirol… ich hoffe, dass das so weitergeht und ich gesund bleibe. Studioarbeit ist schön, aber der direkte Kontakt zu den Kindern ist für mich das Wichtigste. Wir drehen auch gerade die 13. Staffel vom KIKA Tanzalarm. Wir machen auch Nachwuchsförderung für Künstler, denen wir ein Forum bieten, bei uns ihre Lieder zu präsentieren.“
Conny: „Thema: Nachwuchsförderung: Was halten Sie denn von Castingshows?“
Volker Rosin: „Es gibt verschiedene Formate. Bei KIKA gibt es zum Beispiel „Dein Song“. Das finde ich schön, weil Kinder aufgefordert werden, selbst zu komponieren und zu texten. Es geht nicht darum, sich hinzustellen und zu singen wie Justin Timberlake. Ich habe aber auch nichts gegen „normale“ Castingshows. Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Wir haben durch die sozialen Medien ein großes Angebot an Künstlern. Es ist schwer, herauszustechen. Wenn jemand meint, er soll es bei „DSDS“ versuchen, kann er das natürlich tun. Solche Shows gab es früher auch schon. Die liefen damals im Ersten Programm mit Michael Schanze. Man sollte sich nur darüber im Klaren sein, dass es bei solchen Sendungen nicht nur um Talentförderung geht, sondern auch darum, eben eine Sendung zu machen. Sich aber über andere Menschen dort lustig zu machen, finde ich aber nicht gut. Da bin ich froh, dass ich für Kinder singen darf. Ich glaube, ich habe den schönsten Beruf der Welt.“