Conny "meets" Benedikt Weber

Conny

Bildrechte: Benedikt Weber/
MSC Promotion GmbH

Hallo, ihr Lieben!
Vor ein paar Tagen hatte ich die Gelegenheit, mich mit Benedikt Weber, einem der wohl bekanntesten Synchronsprecher Deutschlands, unterhalten zu dürfen. Seine Stimme kennt ihr aus Filmen wie "Twilight", "Halloween H20", "Fantastic Four - Rise of the Silver Surfer" und "Harry Potter und der Gefangene von Askarban". Außerdem ist Beni aktuell als Außenreporter für "Galileo" tätig. Viel Gesprächsstoff also, der sich bei einem Telefonat mit dem Moderator und Synchronsprecher geboten hat.

Liebst,

Conny
Conny: "Ich habe gesehen, dass du Kommunikationsfachwirt studiert hast. Wenn ich mir deinen Lebenslauf bis heute anschaue beinhaltet er "Moderation", "Synchronsprechen" und viele weitere Punkte. Wie kam denn diese Entwicklung überhaupt zustande?"
B. Weber: "Eigentlich war das Zufall. Ich wollte ursprünglich Jura studieren, habe aber dann einen ersten Job im Bereich "Moderation" bekommen. Danach habe ich weiter studiert und habe mit der Moderation erstmal wieder aufgehört. Ich wollte eben ein seriöser Anwalt werden. Dann kamen aber die nächsten Angebote und irgendwann hat mir dann die Arbeit mehr Spaß gemacht als das Studium. Auch in das Synchronsprechen kam ich eher zufällig hinein. Das hat mir unglaublich viel Spaß gemacht. Irgendwann musste ich mich entscheiden. Ich wollte arbeiten, hatte aber relativ schnell ein schlechtes Gewissen, weil ich der Meinung war, dass ich zumindest irgendein Studium abschließen muss. Ich haben dann an der bayerischen Akademie für Werbung und Marketing ein zweijähriges Wochenend-Studium im Bereich "Medienmarketing" absolviert."Conny: "In deiner Arbeit als Synchronsprecher hast du so viele verschiedene Charaktere synchronisiert. Im Prinzip ist alles vertreten... von "Halloween" und "Twilight" bis "Harry Potter" und "South Park" ist alles dabei. Inwieweit ist dein persönlicher Geschmack bei der Auswahl der Rollen ausschlaggebend?- Schaust du auch "Twilight"?"B. Weber: "Ich würde mich nicht unbedingt als "Twilight"- Fan bezeichnen. Aber ich bin von der Umsetzung der Filme schon begeistert. Deswegen macht die Arbeit in einem solchen Projekt wahnsinnig viel Spaß. Tatsächlich gibt es Rollen, die man nicht übernimmt, weil man eben überhaupt nicht auf das Genre steht. Bei mir ist das bei Horror- und Splatter Movies der Fall. Wenn es da zu brutal wird, dann habe ich ja nichtmal mehr Lust, das Ganze im Studio zu sehen. Letztens habe ich aber auch in einem Zombie-Road-Movie gesprochen, was eigentlich überhaupt nicht mein Fall ist. Trotzdem macht aber die Arbeit im Synchronstudio wahnsinnig viel Spaß."Conny: "Naja, gut. Aber "Halloween - H20" ist ja jetzt auch nicht unbedingt was für Zartbesaitete..."B. Weber (lacht): "Nein, nicht unbedingt."Conny: "Hast du in Richtung Synchronsprecher eine spezielle Ausbildung gemacht?"B. Weber: "Ich habe ein wenig Glück gehabt, weil mir das Synchronsprechen einfach liegt. Ich mag eben Sprachen sehr gerne und mag es, meine Stimme zu verstellen. Man muss immerhin in eine Rolle schlüpfen und die Stimme dahingehend ein wenig anpassen. Das liegt mir anscheinend irgendwie. Wenn man heute als Synchronsprecher arbeiten möchte und stellt sich für eine Rolle vor, muss man eine Schauspielausbildung nachweisen..., die habe ich aber nicht. Ich habe, wie gesagt, Glück gehabt."Conny: "Du bist auch Kinderbuchautor, hast "Ein Fall für die schwarze Pfote" geschrieben. Das klingt für mich ein wenig wie "TKKG" oder "Die drei Fragezeichen"."B. Weber: "Ich würde mir nie anmaßen, das zu sagen, aber es wurde sogar mal in der Presse geschrieben, "Ein Fall für die schwarze Pfote" würde der Nachfolger der "drei Fragezeichen" werden. Meine Intention war es, etwas Spannendes und Witziges zu schreiben. Vor über 20 Jahren habe ich "Die drei Fragezeichen", "Die fünf Freunde" und "TKKG" verschlungen. Ich fand, dass es an der Zeit war, dass es etwas Neueres gibt, dass ein ganz neues Produkt an diese verschiedenen Erfolge vielleicht sogar anknüpfen kann. Natürlich gibt es viele Parallelen. Die Hauptstruktur besteht aus ein paar Kumpels, die ihren ersten Fall lösen, sie gründen einen Detektivclub usw. ... . Bei mir ist auch deshalb ein Hund mit am Start, weil ich selbst einen habe, Hunde wahnsinnig gern mag und eben viel Erfahrung im Umgang mit ihnen habe. So kann ich auch viele Erfahrungen aus meinem Leben mit einbringen."Conny: "Du hast viel Unterhaltung für Kinder gemacht. Denkst du, dass die Unterhaltung für Kinder in der heutigen Zeit vielleicht zu kurz kommt?"B. Weber: "Ich denke, dass man nicht sagen kann, dass die Unterhaltung für Kinder zu kurz kommt. Genau genommen wird man im Fernsehen eher von ihr überschwemmt. Natürlich lässt sich aber über die Qualität streiten. Es ist eine große Herausforderung, Kinder wirklich gut zu unterhalten. Mein Anspruch ist es, zu sagen, dass ich etwas für eine sehr, sehr kritische Zielgruppe mache. Wenn einem Kind beispielsweise ein Buch nicht gefällt, dann liest es nicht weiter. Wenn wir gesagt bekommen, wir müssen "Shades of Grey" lesen, den ich übrigens NICHT gelesen habe, dann ertappt man sehr viele Erwachsene, die das Buch eigentlich überhaupt nicht so toll finden, es aber trotzdem lesen, weil die Masse das irgendwo erwartet. Das würden Kinder niemals tun. Das ist der große Ansporn! Man muss genau das treffen, das die Zielgruppe will. Bei der Moderation ist das genauso. Man muss lustig sein, aber nicht affig, ... denn das finden Kinder auch blöd. Sie wollen ernst genommen werden. Daher versuche ich immer, so etwas wie ein lustiger, großer Bruder zu sein. Wenn es dann noch gelingt, einen spannenden Anteil an Wissen unter zu kriegen, ist eigentlich alles erfüllt."Conny: "Empfindest du es als störend, dass sich viele Schauspieler von heute auf morgen dazu berufen fühlen, Synchronsprecher zu sein?"B. Weber: "Nein. Bei Schauspielern ist es ja sowieso meist so, dass der Verleih sagt: "Wir wollen einen bekannten Namen auf dem Plakat sehen!". Die Schauspieler sagen danach oft, die Arbeit beim Synchronsprechen sei viel schwerer als sie es sich vorgestellt hätten. Auch Schauspieler, die vor der Kamera die tollsten Gefühle und Handlungen umsetzen, sind beim Synchron eingebremst. Das ist teilweise schwerer, als eine Rolle zu spielen. Ich finde es aber vollkommen legitim, wenn Schauspieler synchron sprechen. Solange es Spaß macht und funktioniert, ist das doch in Ordnung."Conny: "Du bist aktuell freier Mitarbeiter bei "Galileo" auf ProSieben. Gibt es in diesem Zusammenhang Projekte oder Themen, die du gern verwirklichen würdest?"B. Weber: "Ich hatte das Glück, für "Galileo" ein paar Beiträge machen zu dürfen, die ich inhaltlich extrem spannend finde. Beispielsweise habe ich eine Survival-Reihe gemacht. Ich war mit einem Survival- Experten jeweils fünf Tage im Amazonas, im Regenwald, auf einer unbewohnten Insel auf den Seychellen... . Wir mussten da wirklich überleben, hatten eine Machete und ein Moskitonetz dabei und mussten uns durchschlagen, um den Weg aus der Wildnis wieder zu finden. Das ist natürlich genau das, was mir Spaß macht: Natur, Tiere, ... . Jetzt würde mich noch der afrikanische Kontinent interessieren. Ich würde gern, das Gleiche nochmal dort umsetzen oder ein Nashorn-Projekt in einem Naturschutzgebiet in Afrika begleiten. Das wäre toll."

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