Con mi corazón en Yambo

"Con mi corazón en Yambo" ("Mit meinem Herzen in Yambo") ist ein Dokumentarfilm, der die dunklen Jahre Ecuadors sehr persönlich aufarbeitet und grad die Megacine-Cinemark-Kinos in Quito und Guayaquil voll macht. Der Film dreht sich um die Brüder Santiago und Andrés Restrepo (17 und 14), die im Januar 1988 mutmasslich von ecuadorianischen Sicherheitsbehörden erst gefoltert und dann getötet wurden. Ihre Leichen wurden nie gefunden, aber auf Grund der Zeugenaussage eines beteiligten Polizisten im See "Yambo" vermutet. Die genauen Umstände ihrer Tötung sind trotz einer international eingesetzten Untersuchungskommission und der Verurteilung einiger Verantwortlicher nie 100% aufgeklärt worden. Was man weiss, ist, dass die beiden Jungs in einem für damalige Verhältnisse luxeriösem Auto (gehörte dem Vater) unterwegs waren, von der Polizei angehalten und als Terroristen oder Drogenhändler vermutet in ein Gefängnis gebracht wurden. Die Restrepos sind eine kolumbianische Einwandererfamilie, was ihr übriges tat. Die Hausangestellte der Restrepos wurde von der Polizei bestochen und "beruhigte" die Familie über EIN JAHR lang, damit, dass sie behauptete, sie hätte Kontakt zu den Jungs, wisse wo sie seien und das es ihnen gut gehe, obwohl beide zwei Tage nach ihrer Verhaftung bereits tot waren. In dieser Epoche verschwanden sehr viele Ecuadorianer, die sich gegen das damalige Regime äusserten und in irgendeiner Form suspekt waren. Alles unterstützt von einem korrupten Polizeiapparat.
Der Vater der Jungs kam zu einer gewissen Berühmtheit, nachdem er sich mit den Lügen, Verleumdungen seiner Söhne, der Korruption der Polizei nicht zufrieden gab und jeden Mittwoch seine Plakate der Wut auf dem Plaza Grande vor dem Präsidentenpalast ausbreitete und die Medien ihn mit ihren Kameras den Rücken stärkten.
Der Film wurde von der Schwester der beiden Jungs gedreht und hat den Fall noch einmal richtig in Bewegung gebracht. Der Präsident Raffael Correa hat sich wohl vor kurzem den Film in einer kleinen Privatvorstellung angeschaut und will die Aufklärung des Falles zur Chefsache machen. Für uns Deutsche mag es aussergewöhnlich klingen, wenn ein Regierungschef die Greueltaten seiner Vorgänger erst grundlegend aufklären will, nachdem er sich einen Film dazu angesehen hat, aber die öffentliche Diskussion, die wir in Deutschland doch so sehr schätzen, ist hier Mangelware und man kann nur froh sein, dass so ein Dokumentarfilm Ungerechtigkeiten aufdeckt und seine Wirkung zeigt. 

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