Das magische Dreieck der Datensicherung: Cloud-Speicher, Systemwiederherstellung und Backups = Computerhilfe
Die alltägliche Arbeit bei einer Computerhilfe lehrt vor allem eines: Backups Backups und nochmal Backups! Der Schock, den einige unserer Kunden erleben, wenn sie durch unsachgemäßes Behandeln ihres Rechners auf einmal ohne ihre geliebten Daten da stehen, ist verständlicherweise groß. Der Computer vereint heutzutage an einem Ort, was früher einmal der Aktenschränke, Bücherregale oder Fotoalben waren. Umso schlimmer ist es, wenn bei Schäden (z.B. schwerem Virenbefall, Hacker-Attacken, Stromausfällen etc.) keine ordnungsgemäße Datensicherung durchgeführt wurde. Ist der Schaden einmal angerichtet, können wichtige Dateien oft nicht mehr gerettet werden. Deshalb stellen wir Ihnen heute 3 Maßnahmen vor, die Sie auch (oder vor allem) dann ergreifen sollten, wenn gerade noch alles reibungslos läuft, denn das nächste Problem kommt bestimmt!
Risikominimierung durch Cloud-Speicher
Die Nutzung von sogenannten Cloud-Speichern ist die einfachste Möglichkeit, die Gefahr eines großen Datenverlustes zu verkleinern. Dabei werden Kopien Ihrer Dateien auf Servern gespeichert und mit einem Passwort versehen, so dass nur Sie Zugriff darauf haben. Sie müssen sich nur mit einer gültigen E-Mail Adresse anmelden. Anbieter wie Dropbox, GoogleDrive oder OneDrive bieten außerdem praktische Tools zum Teilen von Dateien. So kann man z.B. ein Fotoalbum anlegen, auf das alle Familienmitglieder Zugriff haben. Bei den meisten Anwendungen haben Sie nach der Anmeldung bereits mehrere Gigabyte Gratisspeicher zur Verfügung. Sollte das nicht reichen, gibt es neben kostenpflichtigen Erweiterungen auch viele Möglichkeiten seinen Speicher umsonst zu vergrößern, z.B. durch das Einladen von Freunden. Für die (zurecht!) Vorsichtigen unter Ihnen gibt es Gratisprogramme wie BoxCryptor oder CloudFogger, die Ihre Dateien vor dem Upload noch zusätzlich verschlüsseln und so z.B. gegen neugierige Blicke gewisser Geheimdienste schützen. 1 Auf Ihre Cloud haben Sie Zugriff von allen Geräten mit Internetverbindung
Systemwiederherstellungspunkte – Nie gehört? Sollten Sie aber!
In der Cloud können Sie zwar wichtige Daten schützen, nicht aber Ihre Systemeinstellungen. Hier helfen sogenannte Wiederherstellungspunkte. Beim Setzen eines solchen Punktes wird der momentane Zustand Ihres Systems sicher gespeichert. Bei Windows geschieht das automatisch vor größeren Updates. Sie sollten aber auch manuell Punkte setzen, bevor Sie größere oder riskante Änderungen am PC vornehmen. Ab Windows Vista finden Sie die Einstellungen, indem Sie in das Suchfeld unter Start/Windows Logo „Wiederherstellungspunkt erstellen“ eingeben. Als Ergebnis sollte eine Funktion der Systemsteuerung auftauchen. Dort steht unter dem Reiter
„Computerschutz“ der Button „Erstellen“ (siehe Bild) zur Verfügung. Den Punkt sollten Sie nun noch möglichst genau benennen, beispielsweise „Vor Installation Programm XY – Datum“.
Das Erstellen selbst kann dann einige Minuten dauern. Wenn der Fall eintreten sollte, dass Ihr Rechner nach einem Update oder dem Installieren neuer Software (z.B. aus dem Internet) langsamer läuft, können Sie im selben Menü mit dem Button „Systemwiederherstellung“ einen beliebigen Punkt wählen, an dem Ihr Problem noch nicht vorhanden war. Sollte danach immer noch keine Verbesserung eintreten, könnte das Problem tiefer liegen und muss eventuell vom Fachmann behoben werden.
Backups – Externe Sicherung Ihrer gesamten Festplatte
In schwerwiegenden Fällen bleibt selbst dem geschicktesten Fachmann keine andere Lösung als Ihre Festplatte zu formatieren. Ohne Backup ein drastischer Schritt – mit einer aktuellen Sicherung Ihres gesamten internen Speichers können Sie dagegen ganz entspannt bleiben. Auch hierfür gibt es kostenlose Software, die für den persönlichen Gebrauch völlig ausreicht. Programme wie Duplicati oder Paragon Backup & Recovery (als Download bei Chip.de oder Netzwelt verfügbar) helfen Ihnen dabei, Ihre Daten entweder auf einem ausreichend großen externen Datenträger (externe Festplatten mit 500GB gibt es ab ca. 40 €) oder verschlüsselt und komprimiert verteilt auf mehrere Cloud-Speicher abzulegen. Ein praktisches Feature dieser Programme ist die Möglichkeit, die Sicherungen automatisch regelmäßig wiederholen zu lassen. Es sollte hierbei jedoch erwähnt werden, dass der Umgang mit diesen Programmen für Laien nicht immer ganz einfach ist und eventuell bei der ersten Anwendung mit der Hilfe eines PC-Service erfolgen sollte. Sind sie erstmal korrekt eingerichtet, ersparen diese kleinen Helfer allerdings dauerhaft Kummer und Sorge um verlorene Daten.
Fazit:
Die Werkzeuge zur effektiven Datensicherung sind da, sie sind gratis, und sie sind in den meisten Fällen nicht einmal schwer zu bedienen. Der Aufwand ist also minimal, während Sie im Ernstfall maximal von Ihren Vorkehrungen profitieren. Wiegen Sie sich also nicht zu lange in Sicherheit und sorgen Sie vor! Achten Sie dabei jedoch immer darauf, Ihre Daten nicht unverschlüsselt in fremde Hände zu geben.
2 Unter “Registrieren” melden Sie sich bei Cloud-Diensten mit Ihrer E-Mail Adresse an. (Bild: Dropbox)