Coming In

Ein homosexueller Friseur fällt in eine Liebes- und Identitätskrise als er sich in eine Frau verliebt. Auch die Frau stellt sich zwangsläufig die Frage, ob es für sie Sinn macht, sich in einen homosexuellen Mann zu verlieben. Eine verstrickte Situation, die für angenehm gelungenen Humor sorgt.

Tom Herzner (Kostja Ullmann) bekennt sich zu seiner Homosexualität und ist ein wichtiges Vorbild für die Schwulenszene. Um für seine Shampoolinie neue Kundschaft zu gewinnen, soll nun eine Produktserie für Damen entwickelt werden. Tom hat wenig Interesse daran, lässt sich aber dazu überreden bei Heidi (Aylin Tezel) im Friseursalon mitzuwirken um herauszufinden, worauf Frauen stehen. Nicht nur, dass Tom sich an die Bedürfnisse der neuen Kundschaft gewöhnen muss, er muss sich auch eingestehen, dass er Gefühle für Heidi entwickelt. Und Heidi? Tja, sie stellt sich die Frage, ob sie sich wirklich in einen schwulen verliebt hat.

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In Coming In wird das Schubladendenken von Sexualität wieder in den Vordergrund gestellt und versucht verschiedene Meinungen darzustellen. Kurz erzählt: ein Schwuler, der sich in eine Frau verliebt und der deshalb von der Schwulenszene verurteilt wird, bis diese erkennen, dass eigentlich nur der Mensch zählt. Die Botschaft ist klar und kommt unmissverständlich beim Zuschauer an. Keine überraschende Handlung, auch keine Neuheiten hinsichtlich der Umsetzung. Um das Thema nicht zu ernst oder politisch wirken zu lassen, wird mit Klischees gespielt (z.B. schwuler Frisör) und Schubladencharaktere auf die Leinwand projiziert, die für die Geschichte keine wesentliche Rolle spielen und mit plumpen Texten eher für Verärgerung sorgen (beispielsweise beim Proletenfreund von Heidi).

Die beiden Hauptdarsteller Aylin Tezel und Kostja Ullmann sorgen für einige Highlights und sie geben ein hinreißendes Paar ab mit Hang zum Chaos. Hier macht sich Regisseur Kreuzpaintner die Situation zu eigen und schafft es den eingebildeten Tom, als schwulen Friseur, komisch wirken zu lassen, ohne dass es in die Lächerlichkeit abdriftet. Witzig mit anzusehen, wie der sonst nur Männer gewöhnte Stylist nun versucht mit den eigenwilligen Bedürfnisse der Damenwelt fertig zu werden.

Coming In ist für Fans von chaotischen Liebeskomödien, die nichts an einer vorhersehbaren Handlung haben. Das Werk bereichert zwar die angesprochene Thematik von Sexualität nicht, sorgt aber zumindest für Unterhaltung mit Respekt für seine Figuren und schafft es (großteils) gelungene Witze einzubauen.

Regie: Marco Kreuzpaintner, Drehbuch: Marco Kreuzpaintner, Jane Ainscough
Darsteller: Kostja Ullmann, Aylin Tezel, Ken Duken, August Zirner, André Jung, Mavie Hörbiger

Filmlänge: 104 Minuten, Kinostart: 23.10.14, www.ComingIn.de


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