Egal was ist, am Ende ist immer Liebe. Oder wie in dem hier vorliegenden Fall ist die Liebe nicht am Ende zugegen, sondern direkt am Anfang. Was total wirr und falsch klingt, ist in diesem Comic sogar beides richtig. Wie kann das funktionieren?
Dieser Comic wurde mir vom Splitter Verlag als Rezensionsmuster zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Die Bewertung des Comics findet aber in üblicher Vincisblog Qualität statt.
Der Plot
Zwei verliebte Menschen in einem betagteren Alter schlendern durch ihre Stadt. Sie war mal Bürgermeisterin und er war mal Buchhändler. Was wie der wahr gewordene Traum klingt, war eine Geschichte, die viel länger und deutlich weniger eng war.
(c) Splitter Verlag (c) Splitter Verlag
Zeno Simia schreibt Ewigkeiten an seiner Thesis und reist durch die Welt. Sein Blick bleibt aber immer bei Ana Dellacasa. Sie macht groß als Bürgermeisterin Karriere. Der große Clou der Geschichte sollte nun auch klar sein. Die Geschichte wird von hinten nach vorne erzählt.
Ana ist schon lange mit Giuseppe verheiratet, aber kann er einen Liebhaber neben sich akzeptieren? Oder sogar den Verlust seiner Frau? Wie haben sich eigentlich Ana und Zeno kennen und lieben gelernt? Dieser Frage geht man Schritt für Schritt auf den Grund.
Mein Comic Senf
Ein Comic, der mit dem letzten Kapitel startet, ist schon mal kreativ, aber ist es auch spannend, wenn man das Ende schon kennt? Eine Frage, die zwar zweifelsohne aufkommt, aber in romantischen Geschichten immer ein Thema ist. Oder ist ein Happy End nicht meist das Ziel?
Wie bei eben jenen romantischen Geschichten ist der Weg das Ziel und das ist auf verdrehte Art und Weise auch hier der Fall. Hier fragt man sich nicht “kommen sie zusammen”, sondern “wie lernten sie sich kennen”. Und diese Spannung ist wirklich spürbar.
(c) Splitter Verlag (c) Splitter Verlag
Die Brücke zum Start ist der Ankerpunkt, an dem die Geschichte sich oft orientiert und immer wieder wird die Brücke gestreift. Auch sie ist eine Metapher für die Liebe von Ana und Zeno. Der Zustand ist äquivalent zur Beziehung der Beiden.
Den Vogel schießt aber Kapitel 1 – also das letzte Kapitel – ab. Denn hier sind auch die Panels “falsch” rum. Dieser Comic ist besonders, in der korrekten Reihenfolge, wäre der Comic nur okay, so ist der besonders. Dass dazu noch die Optik stimmt, ist ein willkommener Pluspunkt.
Mit dem Ende beginnen