Manchmal muss man mal über den Tellerrand schauen, so wie ich mit Tamara Drewe von Posy Simmonds über selbigen geschaut habe. Die Empfehlung hat mich bereits überzeugt, und dann? Und dann kam ein Comic, der nicht nur vom Format aus dem Rahmen fällt.
Der Plot
Im Süden von England liegt ein Anwesen mit dem Namen Stonefield. Ein perfekter Rückzugsort für Schriftsteller und solche die gerne welche wären. Dr. Glen Larson ist einer von ihnen, auf den großen Durchbruch wartet er noch vergebens. Betrieben wird Stonefield von Beth und Nicolas Hardiman.
Nicolas Hardiman ist selber erfolgreicher Autor. Die Arbeit die Beth im Hintergrund bewältigt, wird kaum wahrgenommen, ist aber entscheidend. Nicolas ist wahrlich kein treuer Mensch, wenigstens gesteht er seine Seitensprünge immer wieder. Die Ehe steht vor dem Aus auch wenn Beth ihrem Mann immer wieder verzeiht.
Da hilft es nicht das Tamara Drewe auf der Winnards Farm nebenan auftaucht. Sofort sind alle Männer in der Umgebung auf sie fixiert. Zwei Teenager Mädchen spielen auch noch eine entscheidende Rolle. Kurzum Probleme sind vorprogrammiert.
Mein Comic Senf
Fangen wir direkt mit der Einleitung an. Das Format des Comics ist durchaus ungewöhnlich, den er ist fast Quadratisch. Nicht sonderlich hoch, dafür breiter als üblich. Das lässt sich auch nicht besonders angenehm lesen, aber passt zum Inhalt ziemlich gut.
Denn es gibt viel Text und wenig Panels. Die Panels stellen nur Interaktionen von Protagonisten dar, während der Lauftext die Gedanken diverser Person darstellt. Das ist sehr gut gelöst und rechtfertigt das Format durchaus. Ändert das Problem beim lesen, respektive halten aber nicht.
Wenn ihr euch das Cover genauer anschaut, könnt ihr erkennen, das ist ein Suchbild. Solche Details versteckt der Comic ab und an. Dass das gefällt sollte an der Stelle absolut klar sein. Aber nicht nur damit überzeugt der Comic. Man fühlt sich direkt wohl.
Die Geschichte fließt dahin, man möchte mehr erfahren und immer tiefere Abgründe offenbart bekommen. Dabei will man den einen Protagonisten Ohrfeigen und den nächsten in den Arm nehmen. Man ist somit absolut dabei und das ist eins der größten Vorteile.
Nicht viele Geschichte – egal in welchem Medium – schaffen es Antihelden oder einfach nur schlechte Menschen, dennoch irgendwie sympathisch darzustellen. Das gelingt Posy Simmonds in einer Art, die ich so nur selten erleben durfte. Für mich ein echter Tipp!
Meine letzten Worte:
Tamara Drewe verdreht einem den Kopf