Hier im Blog war es nachdem ersten englischen Deluxe Band um Sweet Tooth ruhig geworden. Trotz Comic des Monats und großen Gefühlen, hatte ich die Serie nicht weiterverfolgt – zum Glück. Jetzt kommt die deutsche Deluxe Edition und ich bin mit dem ersten Band bereits wieder komplett begeistert. Wie geht es weiter?
Band 2
Gus ist immer noch in dem Lager gefangen und wird dort sogar verprügelt. Jepperd ist mit Becky und Lucy unterwegs und möchte einen Widerstand gegen die Forscher mobilisieren. Natürlich sind die Hybridkinder – allem voran Gus – im Fokus und sollen befreit werden. Derweil wissen die Kinder und Johnny nichts davon. Der erste Fluchtversuch beginnt.
Singh und Abbot suchen nach den Ursprüngen von Gus. Dazu gehen sie zur Hütte im Wald, in der Gus die ersten Jahre seines Lebens verbracht hatte. Wer war Gus Vater und vor allem seine Mutter? Die Verbindung – trotz des Verrats – ist sehr hoch, denn sie Träumen gleichzeitig die selben Dinge, nur aus anderen Perspektiven.
Der Widerstand erreicht das Lager und wir erfahren die schreckliche Wahrheit über Jepperd. Die Reise der Hybridkinder, den Frauen und Jeppard soll nach Alaska führen. Auf ihrer Reise treffen sie auf Walter Fish, der gefühlt den perfekten Unterschlupf gefunden hat. Was steckt hinter dem Projekt Evergreen?
Mein Comic Senf
Im Vorwort dieses Deluxe Bandes war davon die Rede das Band 3 & 4 (oder in der Form der zweite Deluxe Band) sich wie eine große Filmreihe verhält. Der Band wird verglichen mit „Das Imperium schlägt zurück“ aus dem Star Wars Universum. Das ist definitiv mal ein Wort. Kann ich das bestätigen?
Anders als vielleicht erwartet gibt es diesmal deutlich mehr Zeichner in diesem Band. Das erkennt man aber auch. Der Stil von Jeff Lemire ist – anders als einige behaupten – nicht hässlich, sondern auf den ersten Blick ungewöhnlich. Wenn man diesen aber mit der richtigen Story kombiniert, ist er ein Traum.
Gerade in Farbe – die meisten anderen Jeff Lemire Werke sind Schwarzweiß – überzeugt Sweet Tooth. So gibt es eine Szene die in vorwiegend rot gehalten ist und man muss sich echt die Augen reiben, wie gut das aussieht. Der Zeichenstil ist (für mich) unglaublich passend und in gewisser Hinsicht sogar schön.
Für alle deutsch Leser gibt es noch eine Deutsche Erstveröffentlichung in diesem Sammelband. Also gibt es noch einen extra Punkt warum dieser Band in euer Comic Regal wandern sollte. Ach und habe ich schon gesagt das man den Comic auch mal drehen muss? Ihr kennt meine Theorie, wenn man einen Comic drehen muss, ist er oft auch gut.
Und Sweet Tooth ist verdammt gut. Auch wenn dieser Mittelteil gut ist, kann er die anfängliche Begeisterung (noch) nicht ganz halten. Das liegt vor allem an der Emotionalität. Diese wird hier nicht so stark ausgespielt, was am Ende sicherlich etwas anders aussehen wird. Ich bereite mich auf Tränen vor.
Um auf die Frage am Anfang des Fazits einzugehen: ja absolut. Ich habe schon einige Vergleiche zu Sweet Tooth gelesen und gehört, aber dieser ist ziemlich passend. Schließlich bekommt man nun eine etwas andere Welt geboten, als man noch nach dem ersten Teil erwartet hatte. Dazu werden die „Schurken“ besser beleuchtet. Für mich immer noch ganz große Comickunst.
Jeff Lemire’s bestes Werk?