Und nochmal habe ich einen Comic von Mirka Andolfo im Review. Diesmal auch als Zeichnerin. Besonders bei dem vorliegenden Comic: es gibt zwei Versionen: Sweet und Hot Paprika. Ich habe hier die „softe“ Variante. Fehlt dann etwas?
Dieser Comic wurde mir vom Splitter Verlag als Rezensionsmuster zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Die Bewertung des Comics findet aber in üblicher Vincisblog Qualität statt.
Band 1
Wie wichtig können kleine und größere Aussagen und Regeln von Eltern sein? Paprika – ein kleines Mädchen – spielt mit ihren Puppen und ist dabei ein bisschen unanständig. Ihr Vater Artemisio ist direkt sauer und stellt sich vor wie Paprika die Schule abbrechen wird, weil sie Schwanger ist.
(c) Splitter Verlag (c) Splitter Verlag
Diese Erziehung – die von Paprika’s Mutter nicht geteilt wird – ist immer noch tief in Paprika verankert. Sie ist mittlerweile eine der erfolgreichsten Kreativ-Chefinnen in der gesamten Verlagsoberklasse. Aber privat ist sie einsam. Sie hat keine Freunde, keinen Partner und wiederholt das Sex überbewertet ist. Masturbation ist viel besser.
Ein Bucherfolg beschäftigt sie aktiv und ihr Vater ist immer noch unzufrieden und das sorgt dafür, dass er einen Herzinfarkt bekommt. Kommt sie jemals aus diesem Teufelskreis aus Vorwürfen, Zurückhaltung und Lust raus? Das Ende lässt alles in einem anderen Licht erscheinen.
Mein Comic Senf
Wer die „Paprika“-Story lesen möchte hat 2 Möglichkeiten, einmal gibt es die Sweet Paprika Variante (die Originale Version) oder die Hot Paprika Variante (die bei Splitter sogar limitiert ist). Die Unterschiede sind die Kolorierung – Hot Paprika ist schwarzweiß, mit Farbakzenten – und es gibt bei Hot Paprika explizierte Szenen (bereits am Cover erkennbar).
Dadurch wollte ich mir zumindest ein Bild von Sweet Paprika machen. Fehlt etwas? Da die explizierten Szenen nicht rausgeschnitten, sondern nachträglich ergänzt wurden, fehlt einem nichts. Auch wenn es manchmal sich so anfühlt als wäre das ein oder andere Panel hier noch passend gewesen.
(c) Splitter Verlag (c) Splitter Verlag
Fernab von den Vergleichen ist der Start gelungen. Besonders die ersten Seiten ziehen mich in den Bann, auch wenn es dann langsam etwas abebbt. Ähnlich wie bei Unnatural ist der Reiz dann fast weg. Gut, dass das Ende spannend gestaltet ist, sodass ein weiterlesen Sinn macht.
Dieser erste Band macht – gerade gegen Ende – einiges richtig, sodass ich liebend gerne mehr über Paprika erfahren will und wie sie ihr verkorkstes Sexleben wieder in den Griff bekommen möchte. Neue Möglichkeiten sind schon mal gegeben.
Soft oder heiß?