Mariko Tamaki und Jillian Tamaki haben mich mit Ein Sommer am See überzeugen können. Eine ebenfalls sehr respektierte Arbeit von ihnen war: Skim. Dazu kommt, dass er ebenfalls in der Liste der besten Comics mit aufgetaucht ist. Grund genug, mal reinzuschauen.
Der Plot
Bei Skim verfolgen wir quasi das Leben von Kimberly Keiko Cameron aus Sicht ihres Tagebuchs. Sie hat asiatische Wurzeln und geht in die 10. Klasse an einer privaten Mädchenschule in Toronto. Ihren Spitznamen Skim ist natürlich so gewählt, weil sie es eben nicht ist.
Es ist die Geschichte von einer Teenagerin, die nicht nur in der Pubertät, sondern auch in der sexuellen Findungsphase steckt und ihre sexuelle Identität versucht zu finden. Ob sie sich eine Geschichte für ihren gebrochenen Arm ausdenkt oder ein Selbstmord an der Schule, es ist die schlimmste Zeit ihres Lebens.
Mein Comic Senf
Das hier ist ein Auszug aus einem Tagebuch, das merkt man schon alleine am Schreibstil. Dieser ist gekürzt und wirkt eben auch so als hätte es ein Teenager verfasst. Das lässt sich nicht immer leicht lesen, sorgt aber für ein authentisches Gefühl. So kann man der Geschichte glaubhaft verfolgen.
Der Vergleich mit Ein Sommer am See ist unfair. Schließlich ist Skim älter und somit haben Mariko und Jillian weniger Übung gehabt. Der Zeichenstil ist hier nicht ganz so gut, aber immer noch ansehnlich. Ähnlich verhält es sich mit der Geschichte bzw. mit dem Erzähltempo.
Es ist alles sehr ruhig und trocken erzählt. Man erwartet den großen Knall und irgendwie mehr als „nur“ eine Slice-of-Life Geschichte. Was will Mariko Tamaki uns eigentlich erzählen? Vieles steht auch nur zwischen den Zeilen. Wer es direkt mag, wird hier nicht fündig.
Beim Lesen wirkte es unfertig und nicht wirklich zielgerichtet. Im Nachgang denkt man mehr darüber nach und merkt: so ist das Leben. Es ist nicht immer die große Krise und alles ist Problembehaftet. Am Ende ist es vielleicht sogar mehr eine „echter“ Auszug aus einem Leben.
In der Identitätskrise