Wenn der Zeichenstil und das Artwork von der Geschichte abweicht, gibt es nur 2 Gründe: Falscher Stil oder man möchte einen krassen Kontrast erzeugen. Dass das das Mittel von Mit leeren Augen ist, ist klar, aber wie krass der Kontrast ist, konnte ich nicht ahnen.
Dieser Comic wurde mir vom Splitter Verlag als Rezensionsmuster zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Die Bewertung des Comics findet aber in üblicher Vincisblog Qualität statt.
Der Plot
Es ist 1917 und der Erste Weltkrieg tobt durch Europa. Ein Soldat ist erschöpft, verletzt und setzt seine Maske ab. Das ist gefährlich und zeigt auch das er es Leid ist. 2 Kinder mit Gasmasken kommen auf ihn zu. Ihre Namen Otto und Ofelia.
- (c) Splitter Verlag
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Sie versprechen ihn eine warme Mahlzeit und eine sichere Unterkunft. Angekommen am Gebäude treffen sie auf Maurice Nurk. Wie er selbst sagt, der Sohn von Estela und Igor, die wiederum die Leiter der Einrichtung sind. Die Erleichterung ist alsbald vorbei.
Sie schlägt um in pures Entsetzen. Nicht nur bei dem Soldaten, sondern auch bei den Lesenden. Otto und Ofelia sind nicht nur Mittäter dieser grausigen Gräueltaten, sie sind auch Opfer. Aber wie können sie diesem Hamsterrad entkommen?
Mein Comic Senf
Wie viel Kontrast passt in ein Cover? Die Antwort von Mit leeren Augen: JA! Ein buntes Cover mit süßen – aber auch traurigen Kindern – ist das Erste, was man sieht. Dann sieht man Puppen, die irgendwie gruselig aussehen. On top gibt es den großen Stempel: „Ab 18 Jahren“.
Und ja, dieses „Versprechen“ erfüllt der Comic definitiv. Nicht nur was in der Einrichtung passiert, ist abstoßend und widerlich zugleich. Auch die Emotionen kochen schnell hoch. Wie Otto sich in einer Szene total aufgelöst präsentiert, ist durchaus ein Highlight.
- (c) Splitter Verlag
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Emotionen können sehr gut transportiert werden. Es gibt keine klassischen gute und böse Seite, das ein Mitfiebern ganz anders aussehen lässt. Es spielt auch keine Rolle, wo sich die Einrichtung befindet oder welche Nationalität die Kinder haben – man könnte es aber sicher herauslesen.
Mit leeren Augen ist durchaus ein sehr gelungener Horror-Comic. Der Grusel funktioniert in meinen – Achtung Wortwitz – Augen recht gut. Als abgeschlossene Geschichte funktioniert der Comic auch hervorragend. Alle Daumen hoch!
Meine letzten Worte:
Da fallen einem die Augen aus