[Comic] Mein Freund Dahmer

Spätestens seit 2022 sollte den meisten Jeffrey Dahmer ein Begriff sein. Ein Serienmörder, der Schrecken verbreitet hat. Auch er ging zur Schule und zu unserem Glück war ein Comicautor/-zeichner in der gleichen Schule. Denn so bekommen wir einen Einblick in seine Jugend.

Dieser Comic wurde mir vom Splitter Verlag als Rezensionsmuster zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Die Bewertung des Comics findet aber in üblicher Vincisblog Qualität statt.

Der Plot

In der 7. Klasse der Eastview Junior High begegnete Derf Backderf (der Autor und Zeichner) das erste Mal Dahmer. Die Schule war wegen der Babyboomer überfüllt und Dahmer fühlte sich einsam. Bis zur 9. Klasse war er unauffällig, bis er sich veränderte.

(c) Splitter Verlag (c) Splitter Verlag

1975 war das erste Jahr an der Revere Highschool. Dahmer begann elliptische Anfälle nachzumachen, Sprachstörungen und Ticks inklusive. Er war nicht der einzige Freak an der Schule. Wie einige in der damaligen Zeit war er ohne Coming-out schwul. Dahmer unterdrückt seine Gefühle.

Die Gefühle wurden stärker, primär zogen ihn Leichen an. Erst Tiere, später auch Menschen. Er wusste, dass diese Gedanken falsch sind und ekelte sich vor sich selbst. Deswegen trank er viel. Seine Eltern ließen sich scheiden und damit eskalierten die Probleme in seinem Leben deutlich.

Mein Comic Senf

Wie verrückt muss es sein, wenn ein Freund – oder ein Bekannter – plötzlich großes Thema in den Medien ist. Erst recht, wenn es sich um einen Serienkiller handelt. Und dann beginnt das Rätseln: hätte man vorher etwas merken können/sollen?

Beim Lesen des Comics merkt man, welch ungewöhnlicher Typ Dahmer war. Manchmal empfindet man etwas Mitleid. Denn auch Backderf ist nicht wirklich ein Freund. Der Dahmer-Fanklub sagt bereits alles. Das grenzt an Mobbing und fördert eher sein merkwürdiges Verhalten.

(c) Splitter Verlag (c) Splitter Verlag

Gegen Ende wird die Entwicklung schaurig. Man ist durchgehend gefesselt und sucht nach jeder kleinen Veränderung. Dahmer wird kurioser und auffälliger. Hätte nicht jemand eingreifen müssen? War die Vernachlässigung das Hauptproblem?

Die Netflix-Dokumentation, die Dahmer in Deutschland richtig bekannt gemacht hat, habe ich bis jetzt nicht gesehen, aber jetzt möchte ich es erst recht sehen. True-Crime ist faszinierend und dieser Killer ist der beste Beweis dafür. Der Comic klammert seine Taten größtenteils aus und zeigt die jungen Jahre von Dahmer. Ein gutes Werk, um mehr zu erfahren.

Meine letzten Worte:

Wirklich ein Freund?

Review