Eine Biografie in Comicform hatte ich vor Jahren noch ungewöhnlich, trocken und langweilig empfunden. Mittlerweile habe ich mehr und mehr Gefallen daran gefunden. Es gibt (meist) kompakt Informationen zu einem Leben, die man sich sonst mühselig zusammensuchen müsste.
Dieser Comic wurde mir vom Splitter Verlag als Rezensionsmuster zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Die Bewertung des Comics findet aber in üblicher Vincisblog Qualität statt.
Der Plot
Die Geschichte um Martin Scorsese beginnt wie für viele Italo-Amerikaner: mit der Überfahrt seiner Familie. Mit 4 Jahren entdeckte Marty seine Liebe für Filme. Er durfte schon ins Kino gehen. Später kam noch die Kirche dazu, bis er unbedingt Filme machen wollte.
(c) Splitter Verlag
(c) Splitter Verlag
Gesundheitlich ging es ihm nicht gut und später in Los Angeles sah er Frau und Kind nicht mehr wieder. Die heute Großen im Filmbusiness waren unbekannte und junge Filmemacher. Die Filmstudios waren in der Zeit von Angst und Unkenntnis geprägt.
Am Rande werden auch die Karrieren von anderen gezeigt, bis ein Notfall Marty ins Krankenhaus brachte. Er wollte schon aufhören, aber kämpfte sich durch die Flaute. Bei den Oscars erging es ihm ähnlich wie einem berühmten Schauspieler, der lange „übergangen“ wurde.
Mein Comic Senf
Der Comic ist wahrlich ein fettes Teil und der Start ist eher zäh. Man muss sich etwas hineinkämpfen, da es wirklich sehr klassisch beginnt. Danach wird es viel leichter und spannender. Dafür gibt es reichlich Gründe, die ich ausführen möchte.
Zum einen die Filmstudios. Vor kurzem habe ich die Serie The Offer über die Entstehung von Der Pate gesehen. Ähnliches passierte auch Scorsese. Die Filmstudios haben keine Ahnung, verbrennen Geld und erkennen weder Qualität noch Kunst. Erschreckend.
(c) Splitter Verlag
(c) Splitter Verlag
Zu dem Film Taxi Driver zeigt der Comic tolle Illustrationen. Jede Seite könnte man als Filmcover verwenden. Das betrifft den gesamten Comic. Es wird viel gemischt und variiert. Das frischt auf und macht eine Biografie weniger trocken, als sie sein könnte.
Wer wenig Bezug zu den Filmen von Scorsese hat, wird mit dem Comic eher weniger anfangen können. In mir hat es den Wunsch geweckt, Filme erneut zu sehen oder Filme, die ich unbedingt mal sehen wollte. Das ist doch schon mal ein tolles Ergebnis.
Meine letzten Worte:
Echtes Kino
